: Als die Synagoge brannte
■ Kröning und Walthemathe zum 9. November
“Ein Tag, den wir schon deshalb brauchen, weil die Nacht des Pogroms konkret faßbarer als die Zeit davor und danach ist. Kein anderer Tag drückt mehr aus, was in unseren Städten und Dörfern geschah, was in unseren Alltag durchbrach, dessen Täter und Zeugen die Angehörigen unseres Volkes wurden.“ So Justizsenator Volker Kröning anläßlich des 52. Jahrestages der Reichspogromnacht vorgestern abend vor der Israelitischen Gemeinde des Landes Bremen. Wer nach Schuld und Verantwortung suche dürfe nicht abstrakt bleiben, sondern müsse nach den Mördern fragen und sich die beschämend schwachen Reaktionen auf das Unrecht vor Augen führen.
MdB Ernst Walthemathe sprach gestern morgen am Mahnmal für die Opfer der Reichspogromnacht am Landherrnamt: „Heute vor 52 Jahren wurde die Synagoge in der Kolpingstraße in Brand gesetzt.“ Walthemathe erinnerte an die Schuld von Intellektuellen, Ärzten, Juristen, Wissenschaft und Kirche und rief zum Widerstand gegen Unrecht und unmenschliches Handeln auf. Mit Blick auf die Gegenwart warnte Walthemathe vor Ausländerfeindlichkeit. taz
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