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Als Einsteigerin in der Jungen Union"Ein fester Partner ist wichtig"

Die Parteien leiden chronisch an Nachwuchsmangel. Jung, Akademikerin, Journalistin - damit müsste ich doch eigentlich eine steile Karriere vor mir haben? Ein Selbstversuch.

Die Junge Union hat ein beachtliches Motivationsprogramm für zukünftige Parteifunktionäre. Bild: reuters

Es ist Anfang 2009. Vor mir liegen die Mitgliederwerbe-Karten. Vier Stück. Orangefarbener Hintergrund, roter Schriftzug. "Starke Frauen wählen" steht darauf. Sechs Frauen lachen mich an. Sie sind blond oder brünett, ihre Kleidung ist elegant, konservativ. Hosenanzug, Kostüm, die Haare adrett zurückgekämmt. "Viel getan. Viel zu tun. CDU."

Das Buch

In "Angepasst und Ausgebrannt. Die Parteien in der Nachwuchsfalle" analysiert Thomas Leif anhand von exklusiven Interviews, Insiderberichten, jahrelanger Beobachtung und Dokumenten, wie das "Kleinmachsystem" (Peter Gauweiler, CSU), Geheimbünde und informelle Gruppen in der Politik funktionieren, wie die Parteien mit Eliteschulungen auf die Personalnot funktional reagieren. Das Buch erscheint am 12. Juni im C. Bertelsmann Verlag. Der Text dieser Seite ist eine gekürzte Version eines Insiderberichts daraus.

Bürgerlich, konservativ und liberal - so ist die CDU in Bremen, wo ich lebe. Von rechtskonservativ bis beinahe liberal bündelt die Partei ihre Mitglieder und Wähler. Mir war sie bislang unsympathisch. Trotzdem kontaktiere ich die Partei - ich will wissen, was ihr hier werden könnte.

Die CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Sandra Ahrens, Jahrgang 1974, ist Vorsitzende der Frauen Union Bremen. Konsequent hat sie auf ihr Mandat hingearbeitet. Ahrens ist darum bemüht, die Menschen für ihre Politik zu begeistern. Ich schreibe ihr eine E-Mail. Ahrens schlägt mir sofort ein Treffen vor. " Wir machen gleich Nägel mit Köpfen." Sie bietet mir an, ihre Mentee zu werden. Von der Vermittlung von Praktika im Bundestag oder in Brüssel ist die Rede.

Richtig Politik machen

Standesgemäß treffen wir uns kurz darauf in einer Innenstadt-Bar. Kaum sitzen wir, ruft der CDU-Fraktionschef an. Die Politikerin möchte mit ihm über eine Ausnahmeregelung für mich beim Nachwuchsprogramm reden. Es richtet sich an junge Erwachsene bis fünfundzwanzig Jahren; ich bin mit meinen achtundzwanzig eigentlich zu alt. Weitere Ausführungen müssen aber warten, denn vor uns stehen zwei CDU-Funktionsträger, denen ich vorgestellt werde. Dann packt Sandra Ahrens interne Papiere und eine Beitrittskarte aus. "Wenn du richtig Politik machen willst, solltest du gleich in die CDU eintreten", rät sie mir.

Sie habe schon früh "richtig Politik" machen wollen - und mit siebenundzwanzig den Landesvorsitz der Bremer Frauen Union angestrebt. Das Interesse für die Volkspartei hat ihr Mann bei ihr geweckt. Sandra Ahrens erzählt, wie sie auch Bernd Neumann von sich überzeugen konnte. Neumann ist seit 2005 Staatsminister für Kultur und Medien und war von 1979 bis 2008 Landesvorsitzender der Bremer CDU. An ihm kommt man hier nicht vorbei. Es heißt, dass so manche Frauen, die Parteikarriere gemacht haben, eine innige Beziehung mit ihm hätten. Ich frage meine Mentorin, was an dem Gerücht dran ist. Sie winkt ab. Sie sei den Weg stets über die Basis gegangen.

"An den Frauenthemen kommst du als Frau nicht vorbei. Aber es ist wichtig, auch ein hartes Ressort dazuzunehmen", empfiehlt sie mir. Mit einem harten "Männerthema" wie Wirtschaft käme man als Frau prima durch. Wichtig sei zudem ein fester Partner. Wie das bei mir aussieht, will sie wissen. Nicht unwichtig seien auch Kinder. In der Bremer Frauen Union hätten ihre Gegnerinnen sie mit dem Argument zu verhindern versucht, dass sie noch keine Kinder hätte. Jetzt ist sie schwanger.

Am Abend sehe ich das interne Papier zum Nachwuchsförderprogramm im CDU-Landesverband Bremen genauer an. Das Angebot richtet sich an die Achtzehn- bis Fünfundzwanzigjährigen aus der Metropolregion Bremen-Oldenburg, die "bereit sind, sich auf politischer Ebene einen Namen zu machen und die Politik der CDU voranzubringen".

Die Teilnehmer durchlaufen ein 18-monatiges Schulungsprogramm, "das die Bereiche Rhetorik, Pressearbeit, Landes-, Bundes- und Europapolitik, soziale Marktwirtschaft sowie die christlich-demokratischen Grundwerte der CDU beinhaltet." Die Ideologie ist also nachschulbar!

Jetzt bin ich gespannt und unterschreibe den Aufnahme-Antrag. Sechs Euro kostet mich die Parteimitgliedschaft im Monat. In den folgenden Wochen bekomme ich Einladungen zu den Veranstaltungen des Ortsverbandes und E-Mails von Sandra Ahrens. Jedoch geht es kaum um politische Inhalte, stattdessen werde ich zu Freizeitveranstaltungen eingeladen oder bekomme Mitteilungen, die ich in der ortsansässigen Zeitung unterbringen soll.

"Ich sehe schon, du machst richtig Parteikarriere", warnt mich ein Freund. Dazu fehlen mir aber noch die Seilschaften in der Jungen Union. Also nehme ich Kontakt auf. Malte Engelmann, der stellvertretende Vorsitzende und Geschäftsführer der Jungen Union (JU) Bremen, will sich sofort mit mir treffen.

500 Mitglieder sind in der JU, 70 davon seien aktiv, erzählt mir Malte. Er wirkt mit seinen neunundzwanzig Jahren sehr erwachsen. Malte hat Politikmanagement studiert und ist jetzt im Masterprogramm. Er hat die Ausstrahlung von einem, der etwas erreichen will. Den Idealismus möchte er sich aber nicht von mir absprechen lassen. Mit siebzehn ging er zur Jungen Union, wurde Landesvorsitzender der Schüler Union, mit neunzehn kam er in den Stadtteilbeirat. Heute ist er Deputierter in der Bürgerschaft. Er möchte ein Abgeordnetenmandat bekommen. Aber es klingt nicht gut, das so offen zu kommunizieren. "Das würden meine Kritiker ausschlachten."

Ich bekomme den Eindruck, dass er der Typ Nachwuchspolitiker ist, der derzeit in den Parteien Karriere macht. Einer, der die Politik als Business begreift.

Malte Engelmann hat mehrere Mentoren aus der Parteispitze. Der eine bringt ihm Inhaltliches bei, der andere erklärt ihm, wie man taktiert. Das könne man nur praktisch lernen. Darum hält der junge Konservative die Ochsentour für wichtig. An der Basis käme man nicht vorbei; um hier zu überzeugen, müsse die Ideologie geschult werden. Er habe selbst eine Fortbildung gemacht, in der es um das christliche Menschenbild ging. Und dann sagt er: "Es kommt der Punkt, an dem man sich fragt: Warum tue ich das? Ich glaube, so viel Idealismus hat niemand, sich all das abzuverlangen und dann nicht mehr zu wollen."

Knapp zwölf Jahre Politausbildung liegen hinter Malte. Und bis er als Abgeordneter in die Bremische Bürgerschaft einziehen kann, können noch ein paar mehr vergehen.

Am Tag darauf erfahre ich, dass der junge Grüne und Freund von Malte Engelmann, Jens Crueger, Jahrgang 1984, von 2003 bis 2007 Bürgerschaftsabgeordneter und große Nachwuchshoffnung der Grünen in Bremen, hingeworfen hat, weil er gegen das Establishment nicht ankommt. Jetzt schließt sich Crueger der SPD in Hamburg an. Da seien die Karrierechancen aussichtsreicher.

Am nächsten Tag hat Malte große Neuigkeiten: Er soll zum Vorsitzenden der Jungen Union im Land Bremen gewählt werden. Damit gilt auch seine Kandidatur für die kommende Bürgerschaftswahl 2011 als sicher. Nun möchte Malte seine Verbindung zur Bremer Presse intensivieren und so nehme ich an meiner ersten Parteiveranstaltung teil.

Wir fahren zum Kampagnenkongress der Bundes-CDU nach Hannover. Dort treffen sich mehrere hundert Parteifunktionäre aus Bremen, Bremerhaven und Niedersachsen. Es sind viele aus der Generation 50 plus da. Die CDU hat für den Kongress einen großen Saal gemietet, der bis auf die letzten Reihen gefüllt ist.

Partei als Business

Die Mitglieder der Jungen Union organisieren bei diesem Kongress die Unterstützeraktion und verteilen dafür unter den Jungen orangefarbene T-Shirts. Ehe ich mich versehe, mache ich mit beim Wahlkampf. Aber nicht alle Jüngeren beteiligen sich: Einige in Anzügen versuchen, einen Smalltalk mit den ranghohen Funktionsträgern zu erhaschen.

Nach knapp drei Monaten Erfahrungen dieser Art trete ich wieder aus der CDU aus. Meine Ergebnisse: Die Parteien stecken viel Kraft in die Rekrutierung des Nachwuchses. Am Ende kommt der Typus des jungen Karrieristen in die Top-Jobs, der Politik als Business versteht. Für den geleisteten Input möchte man Output haben. Kommt dieser nicht zustande, zieht man weiter.

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43 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • S
    Sarange

    Ja, es mag gegen die CDU und ihre PolitikerInnen sprechen, mit welchen Aussagen und Methoden hier mit einem offenbar attraktiven Neumitglied umgegangen wurde. Aber ich finde, es spricht noch viel mehr gegen die Journalistin, mit welchen Methoden sie recherchiert und anschließend Leute persönlich vorgeführt hat. Sich bei dieser Art Journalismus dann moralisch über die betroffenen PolitikerInnen zu erheben, halte ich für völlig unpassend.

  • SS
    Swen Sobeck

    Haha! Der Artikel und die Idee ist super. Hatte vor 3 Jahren die selbe Idee und bin in die SPD in Duisburg eingestiegen. Das Ergebnis war zum Teil sehr ähnlich. Leider ist ein Buch oder Artikel rausgesprungen. Der innere Zustand der Parteien rechtfertigt wohl keine 40% Wahlbeteiligung...

  • M
    Marijke

    Toller Artikel!

    Es ist sowieso unmöglich, dass die JU jungen Leuten die Mitgliedsanträge schon aufm Tresen unter die Nase hält... 3 Bier auf die partei und schon wieder ein Mitglied mehr...

  • SG
    Sigrid Grönert

    Beim Lesen des Artikels habe ich mich gefragt, welch ein Mensch die Verfasserin, Tina Groll wohl ist? Ich bin sicher momentan noch enttäuschter von Nachwuchsjournalisten, als sie es von Nachwuchspolitikern ist. Die Art und Weise, wie sie ihre eigene Karriere verfolgt, erschreckt mich zutiefst. Da sucht sie Beziehungen zu Politikern, die sich um sie bemühen und ihr (leider) Vorschussvertrauen geben, um sie dann maßlos zu enttäuschen. Alles nur für die eigene Karriere... Hoffentlich ist ein solches Verhalten nicht wegweisend für den Journalismus von Morgen.

  • B
    Bernd

    Nicht jeder Grüne (Jens Crueger) ist so knallhart wie Buddha Fischer. Und eine gewisse Härte wie Roland Koch oder Joschka Fischer braucht es eben um an die Spitze zu kommen. taz Chefredakteurin wird man ja auch nicht als Fr. Pflegeleicht...

  • C
    Christian

    Was über die JU geschrieben wird, deckt sich mit meinen Erfahrungen über die Nachwuchsarbeit in sämtlichen Parteien. In erster Linie geht es vielen um die eigene Karriere. Ob JU, Jusos oder wie sie alle heißen mögen- früh übt sich, wer einmal mit Posten und Pöstchen versorgt werden möchte.

  • AS
    Achim Stührmann

    na, dann wissen wir ja, welcher Typus und in ein paar Jahren vollständig regiert.

     

    Jung, nie richtig gearbeitet, ohne Lebenserfahrung, aber im Taktieren geschult.

     

    Wenn ich Phoenix einschalte, sehe ich immer mehr von denen.

     

    Und die Politkaste wundert sich über Politik- und Wahlmüdigkeit? *lol

  • M
    Moritz

    Na das passt ja dann absolut ins Bild, wenn Jens Crueger zu den Hamburger Jusos wechselt. Dort scheinen karrierefixierte Wendehälse ohne viele ideologische Überzeugungen gerade sehr gefragt zu sein...

  • HL
    Holger Laschka

    Sandra Ahrens und Malte Engelmann sind Ihnen also auf den Leim gegangen... herzlichen Glückwunsch. Aber finden Sie die Story unterm Strich nicht auch ein bisschen flach? Für investigativen Journalismus gibt die Bremer CDU/JU wohl doch zu wenig her; und die Wiedergabe einiger vertrauter Sätze ist nicht unbedingt ein Meisterwerk der Recherche. Übrigens bezweifle ich, dass Bürgerschaftsabgeordnete den Polit-Jungstars Anschauungsunterricht in diversen politischen Positionierungsspielchen geben - so ausgereift ist das Nachwuchsförderungsprogramm der Parteien nun auch wieder nicht. Unterm Strich war die Idee einer Skizzierung des Innenlebens einer Parteien-Regionalgruppierung nicht schlecht - die Ausführung aber lausig. Das geht viel, viel besser...

  • DF
    Demokratische Fehlfunktion

    Sehr guter Beitrag, der zeigt, wie es in Deutschland in allen Parteien abgeht. Das Resultat sind leider eben jene karrieregeilen Politiker, die nur den Umfragen hinterherhecheln und sich keine eigene Meinung geschweige denn ganze Konzepte leisten. Da bleibt dann auch nicht viel Glaubwürdigkeit und die Politiker sind beliebig austauschbar.

    Je mehr der Trend "Politikmanagement" zunimmt, desto weniger werden zur Wahl gehen.

  • W
    Wolkenband

    Eigentlich gemein, die Aktion, schließlich haben sich die CDUlerInnen ja echt Arbeit gemacht!

     

    So wenig ich solches Karrierestreben selbst nachvollziehen oder gutheißen kann, muss man doch auch erkennen, dass es motivierender ist, in einer Partei zu was kommen zu können. Auch in der Linken oder bei den Grünen sind karrierebewusste Menschen an der Spitze, zumindest bestimmen sie die Politik. Das müssen keine ideenlosen Wörthülsen im Anzug sein: es gibt (wenn auch selten sichtbar) aufrechte PolitikerInnen, denen ihr Werdegang nicht egal ist, die nach Macht streben. Zugegebener maßen erfordert es dann einen starken Charakter, sich nicht verbiegen zu lassen.

    Jedenfalls ist es in allen großen Parteien so, dass es die machtbewussten Menschen sind, die in den Führungsrollen landen.

    Entweder muss dieser Umstand geändert werden (wie es die Grünen früher versuchten), oder solche Programme, wie das der CDU, sind notwendig um geschlechtergerechte Politik voranzubringen.

     

    Zweifelsohne wird das nicht in einer Partei, in der harte Männerpolitik und eine makellose Ehe Karrierefaktoren sind, geschehen. Aber auch nicht in einer, in der Frauen an der Basis über die über die Themen ihrer männlichen Führungspersonen diskutieren.

  • GB
    Günterchens Billig-Asien-Flugreise

    Jens Crüger ist am Establishment gescheitert, an Menschen, die Politik aus ökonomisch-karrieristischen Gründen betreiben und nicht aus Leidenschaft.

    Es ist schade, zu sehen, dass diejenigen, die motiviert in die oberen Etagen der Funktionselite streben, letztlich an den leeren Hüllen des Establishment scheitern.

    Wir werden zunehmend erleben, dass es von diesen Motivierten immer weniger geben wird...

  • PB
    Peterchens Bahnfahrt

    Jens Crüger ist nicht am Establishment gescheitert, sondern an Menschen, die Politik aus Leidenschaft betreiben und nicht aus Karrieregründen.

    Aber es ist schön zu sehen, dass diejenigen, die als Geistlose in die oberen Etage der Funktionselite streben letztlich an ihrer leeren Hüllen scheitern. Wir werden erleben, dass dies auch den "ganz Großen" noch passieren wird...

  • J
    Jens

    Sehr guter Journalismus, alle Achtung!

    Natürlich gibt es in jeder Partei Wendehälse, die nur auf Karriere und nicht auf Ideologie ausgerichtet sind. Doch die CDU mit ihrer Jungen Union ist dafür besonders symptomatisch. Offenbar besteht ie hauptsächlich aus klugen Köpfen aus gutem Hause, die mit allen Mitteln einmal so werden wollen wie die "großen" aus Wirtschaft und Politik, dabei aber die rein egoistische Schiene verfolgen. In den linken Parteien findet man zumindest noch Ideologie und Verantwortungsgefühl für die Gesellschaft.

  • M
    Marsmännchen

    Schade, daß sich der Artikel hauptsächlich gegen die Personen wendet und nicht gegen die Praktiken der Organisation. Die Junge Union ist bekannt für problematische Mitgliederwerbungen, wie Freibier gegen einen ausgefüllten Mitgliedschaftsantrag auf extra dafür veranstalteten Parties.

     

    Der Artikel beschädigt aber vor allem die Einzelpersonen, die sich scheinbar wirklich Mühe gegeben haben, der Schreiberin den Einstieg zu erleichtern und jetzt bloßgestellt wurden und eventuell sogar Nachteile von ihrem Engagement zurück behalten.

    Viel interessanter wäre ein Bericht über die vermittelten Inhalte auf den Schulungen gewesen oder über die Rekrutierungspraktiken an sich. So wurde nur Schaden angerichtet, ohne einen wirklichen Wert dabei zu schaffen.

  • S
    Sarange

    Ja, es mag gegen die CDU und ihre PolitikerInnen sprechen, mit welchen Aussagen und Methoden hier mit einem offenbar attraktiven Neumitglied umgegangen wurde. Aber ich finde, es spricht noch viel mehr gegen die Journalistin, mit welchen Methoden sie recherchiert und anschließend Leute persönlich vorgeführt hat. Sich bei dieser Art Journalismus dann moralisch über die betroffenen PolitikerInnen zu erheben, halte ich für völlig unpassend.

  • SS
    Swen Sobeck

    Haha! Der Artikel und die Idee ist super. Hatte vor 3 Jahren die selbe Idee und bin in die SPD in Duisburg eingestiegen. Das Ergebnis war zum Teil sehr ähnlich. Leider ist ein Buch oder Artikel rausgesprungen. Der innere Zustand der Parteien rechtfertigt wohl keine 40% Wahlbeteiligung...

  • M
    Marijke

    Toller Artikel!

    Es ist sowieso unmöglich, dass die JU jungen Leuten die Mitgliedsanträge schon aufm Tresen unter die Nase hält... 3 Bier auf die partei und schon wieder ein Mitglied mehr...

  • SG
    Sigrid Grönert

    Beim Lesen des Artikels habe ich mich gefragt, welch ein Mensch die Verfasserin, Tina Groll wohl ist? Ich bin sicher momentan noch enttäuschter von Nachwuchsjournalisten, als sie es von Nachwuchspolitikern ist. Die Art und Weise, wie sie ihre eigene Karriere verfolgt, erschreckt mich zutiefst. Da sucht sie Beziehungen zu Politikern, die sich um sie bemühen und ihr (leider) Vorschussvertrauen geben, um sie dann maßlos zu enttäuschen. Alles nur für die eigene Karriere... Hoffentlich ist ein solches Verhalten nicht wegweisend für den Journalismus von Morgen.

  • B
    Bernd

    Nicht jeder Grüne (Jens Crueger) ist so knallhart wie Buddha Fischer. Und eine gewisse Härte wie Roland Koch oder Joschka Fischer braucht es eben um an die Spitze zu kommen. taz Chefredakteurin wird man ja auch nicht als Fr. Pflegeleicht...

  • C
    Christian

    Was über die JU geschrieben wird, deckt sich mit meinen Erfahrungen über die Nachwuchsarbeit in sämtlichen Parteien. In erster Linie geht es vielen um die eigene Karriere. Ob JU, Jusos oder wie sie alle heißen mögen- früh übt sich, wer einmal mit Posten und Pöstchen versorgt werden möchte.

  • AS
    Achim Stührmann

    na, dann wissen wir ja, welcher Typus und in ein paar Jahren vollständig regiert.

     

    Jung, nie richtig gearbeitet, ohne Lebenserfahrung, aber im Taktieren geschult.

     

    Wenn ich Phoenix einschalte, sehe ich immer mehr von denen.

     

    Und die Politkaste wundert sich über Politik- und Wahlmüdigkeit? *lol

  • M
    Moritz

    Na das passt ja dann absolut ins Bild, wenn Jens Crueger zu den Hamburger Jusos wechselt. Dort scheinen karrierefixierte Wendehälse ohne viele ideologische Überzeugungen gerade sehr gefragt zu sein...

  • HL
    Holger Laschka

    Sandra Ahrens und Malte Engelmann sind Ihnen also auf den Leim gegangen... herzlichen Glückwunsch. Aber finden Sie die Story unterm Strich nicht auch ein bisschen flach? Für investigativen Journalismus gibt die Bremer CDU/JU wohl doch zu wenig her; und die Wiedergabe einiger vertrauter Sätze ist nicht unbedingt ein Meisterwerk der Recherche. Übrigens bezweifle ich, dass Bürgerschaftsabgeordnete den Polit-Jungstars Anschauungsunterricht in diversen politischen Positionierungsspielchen geben - so ausgereift ist das Nachwuchsförderungsprogramm der Parteien nun auch wieder nicht. Unterm Strich war die Idee einer Skizzierung des Innenlebens einer Parteien-Regionalgruppierung nicht schlecht - die Ausführung aber lausig. Das geht viel, viel besser...

  • DF
    Demokratische Fehlfunktion

    Sehr guter Beitrag, der zeigt, wie es in Deutschland in allen Parteien abgeht. Das Resultat sind leider eben jene karrieregeilen Politiker, die nur den Umfragen hinterherhecheln und sich keine eigene Meinung geschweige denn ganze Konzepte leisten. Da bleibt dann auch nicht viel Glaubwürdigkeit und die Politiker sind beliebig austauschbar.

    Je mehr der Trend "Politikmanagement" zunimmt, desto weniger werden zur Wahl gehen.

  • W
    Wolkenband

    Eigentlich gemein, die Aktion, schließlich haben sich die CDUlerInnen ja echt Arbeit gemacht!

     

    So wenig ich solches Karrierestreben selbst nachvollziehen oder gutheißen kann, muss man doch auch erkennen, dass es motivierender ist, in einer Partei zu was kommen zu können. Auch in der Linken oder bei den Grünen sind karrierebewusste Menschen an der Spitze, zumindest bestimmen sie die Politik. Das müssen keine ideenlosen Wörthülsen im Anzug sein: es gibt (wenn auch selten sichtbar) aufrechte PolitikerInnen, denen ihr Werdegang nicht egal ist, die nach Macht streben. Zugegebener maßen erfordert es dann einen starken Charakter, sich nicht verbiegen zu lassen.

    Jedenfalls ist es in allen großen Parteien so, dass es die machtbewussten Menschen sind, die in den Führungsrollen landen.

    Entweder muss dieser Umstand geändert werden (wie es die Grünen früher versuchten), oder solche Programme, wie das der CDU, sind notwendig um geschlechtergerechte Politik voranzubringen.

     

    Zweifelsohne wird das nicht in einer Partei, in der harte Männerpolitik und eine makellose Ehe Karrierefaktoren sind, geschehen. Aber auch nicht in einer, in der Frauen an der Basis über die über die Themen ihrer männlichen Führungspersonen diskutieren.

  • GB
    Günterchens Billig-Asien-Flugreise

    Jens Crüger ist am Establishment gescheitert, an Menschen, die Politik aus ökonomisch-karrieristischen Gründen betreiben und nicht aus Leidenschaft.

    Es ist schade, zu sehen, dass diejenigen, die motiviert in die oberen Etagen der Funktionselite streben, letztlich an den leeren Hüllen des Establishment scheitern.

    Wir werden zunehmend erleben, dass es von diesen Motivierten immer weniger geben wird...

  • PB
    Peterchens Bahnfahrt

    Jens Crüger ist nicht am Establishment gescheitert, sondern an Menschen, die Politik aus Leidenschaft betreiben und nicht aus Karrieregründen.

    Aber es ist schön zu sehen, dass diejenigen, die als Geistlose in die oberen Etage der Funktionselite streben letztlich an ihrer leeren Hüllen scheitern. Wir werden erleben, dass dies auch den "ganz Großen" noch passieren wird...

  • J
    Jens

    Sehr guter Journalismus, alle Achtung!

    Natürlich gibt es in jeder Partei Wendehälse, die nur auf Karriere und nicht auf Ideologie ausgerichtet sind. Doch die CDU mit ihrer Jungen Union ist dafür besonders symptomatisch. Offenbar besteht ie hauptsächlich aus klugen Köpfen aus gutem Hause, die mit allen Mitteln einmal so werden wollen wie die "großen" aus Wirtschaft und Politik, dabei aber die rein egoistische Schiene verfolgen. In den linken Parteien findet man zumindest noch Ideologie und Verantwortungsgefühl für die Gesellschaft.

  • M
    Marsmännchen

    Schade, daß sich der Artikel hauptsächlich gegen die Personen wendet und nicht gegen die Praktiken der Organisation. Die Junge Union ist bekannt für problematische Mitgliederwerbungen, wie Freibier gegen einen ausgefüllten Mitgliedschaftsantrag auf extra dafür veranstalteten Parties.

     

    Der Artikel beschädigt aber vor allem die Einzelpersonen, die sich scheinbar wirklich Mühe gegeben haben, der Schreiberin den Einstieg zu erleichtern und jetzt bloßgestellt wurden und eventuell sogar Nachteile von ihrem Engagement zurück behalten.

    Viel interessanter wäre ein Bericht über die vermittelten Inhalte auf den Schulungen gewesen oder über die Rekrutierungspraktiken an sich. So wurde nur Schaden angerichtet, ohne einen wirklichen Wert dabei zu schaffen.

  • S
    Sarange

    Ja, es mag gegen die CDU und ihre PolitikerInnen sprechen, mit welchen Aussagen und Methoden hier mit einem offenbar attraktiven Neumitglied umgegangen wurde. Aber ich finde, es spricht noch viel mehr gegen die Journalistin, mit welchen Methoden sie recherchiert und anschließend Leute persönlich vorgeführt hat. Sich bei dieser Art Journalismus dann moralisch über die betroffenen PolitikerInnen zu erheben, halte ich für völlig unpassend.

  • SS
    Swen Sobeck

    Haha! Der Artikel und die Idee ist super. Hatte vor 3 Jahren die selbe Idee und bin in die SPD in Duisburg eingestiegen. Das Ergebnis war zum Teil sehr ähnlich. Leider ist ein Buch oder Artikel rausgesprungen. Der innere Zustand der Parteien rechtfertigt wohl keine 40% Wahlbeteiligung...

  • M
    Marijke

    Toller Artikel!

    Es ist sowieso unmöglich, dass die JU jungen Leuten die Mitgliedsanträge schon aufm Tresen unter die Nase hält... 3 Bier auf die partei und schon wieder ein Mitglied mehr...

  • SG
    Sigrid Grönert

    Beim Lesen des Artikels habe ich mich gefragt, welch ein Mensch die Verfasserin, Tina Groll wohl ist? Ich bin sicher momentan noch enttäuschter von Nachwuchsjournalisten, als sie es von Nachwuchspolitikern ist. Die Art und Weise, wie sie ihre eigene Karriere verfolgt, erschreckt mich zutiefst. Da sucht sie Beziehungen zu Politikern, die sich um sie bemühen und ihr (leider) Vorschussvertrauen geben, um sie dann maßlos zu enttäuschen. Alles nur für die eigene Karriere... Hoffentlich ist ein solches Verhalten nicht wegweisend für den Journalismus von Morgen.

  • B
    Bernd

    Nicht jeder Grüne (Jens Crueger) ist so knallhart wie Buddha Fischer. Und eine gewisse Härte wie Roland Koch oder Joschka Fischer braucht es eben um an die Spitze zu kommen. taz Chefredakteurin wird man ja auch nicht als Fr. Pflegeleicht...

  • C
    Christian

    Was über die JU geschrieben wird, deckt sich mit meinen Erfahrungen über die Nachwuchsarbeit in sämtlichen Parteien. In erster Linie geht es vielen um die eigene Karriere. Ob JU, Jusos oder wie sie alle heißen mögen- früh übt sich, wer einmal mit Posten und Pöstchen versorgt werden möchte.

  • AS
    Achim Stührmann

    na, dann wissen wir ja, welcher Typus und in ein paar Jahren vollständig regiert.

     

    Jung, nie richtig gearbeitet, ohne Lebenserfahrung, aber im Taktieren geschult.

     

    Wenn ich Phoenix einschalte, sehe ich immer mehr von denen.

     

    Und die Politkaste wundert sich über Politik- und Wahlmüdigkeit? *lol

  • M
    Moritz

    Na das passt ja dann absolut ins Bild, wenn Jens Crueger zu den Hamburger Jusos wechselt. Dort scheinen karrierefixierte Wendehälse ohne viele ideologische Überzeugungen gerade sehr gefragt zu sein...

  • HL
    Holger Laschka

    Sandra Ahrens und Malte Engelmann sind Ihnen also auf den Leim gegangen... herzlichen Glückwunsch. Aber finden Sie die Story unterm Strich nicht auch ein bisschen flach? Für investigativen Journalismus gibt die Bremer CDU/JU wohl doch zu wenig her; und die Wiedergabe einiger vertrauter Sätze ist nicht unbedingt ein Meisterwerk der Recherche. Übrigens bezweifle ich, dass Bürgerschaftsabgeordnete den Polit-Jungstars Anschauungsunterricht in diversen politischen Positionierungsspielchen geben - so ausgereift ist das Nachwuchsförderungsprogramm der Parteien nun auch wieder nicht. Unterm Strich war die Idee einer Skizzierung des Innenlebens einer Parteien-Regionalgruppierung nicht schlecht - die Ausführung aber lausig. Das geht viel, viel besser...

  • DF
    Demokratische Fehlfunktion

    Sehr guter Beitrag, der zeigt, wie es in Deutschland in allen Parteien abgeht. Das Resultat sind leider eben jene karrieregeilen Politiker, die nur den Umfragen hinterherhecheln und sich keine eigene Meinung geschweige denn ganze Konzepte leisten. Da bleibt dann auch nicht viel Glaubwürdigkeit und die Politiker sind beliebig austauschbar.

    Je mehr der Trend "Politikmanagement" zunimmt, desto weniger werden zur Wahl gehen.

  • W
    Wolkenband

    Eigentlich gemein, die Aktion, schließlich haben sich die CDUlerInnen ja echt Arbeit gemacht!

     

    So wenig ich solches Karrierestreben selbst nachvollziehen oder gutheißen kann, muss man doch auch erkennen, dass es motivierender ist, in einer Partei zu was kommen zu können. Auch in der Linken oder bei den Grünen sind karrierebewusste Menschen an der Spitze, zumindest bestimmen sie die Politik. Das müssen keine ideenlosen Wörthülsen im Anzug sein: es gibt (wenn auch selten sichtbar) aufrechte PolitikerInnen, denen ihr Werdegang nicht egal ist, die nach Macht streben. Zugegebener maßen erfordert es dann einen starken Charakter, sich nicht verbiegen zu lassen.

    Jedenfalls ist es in allen großen Parteien so, dass es die machtbewussten Menschen sind, die in den Führungsrollen landen.

    Entweder muss dieser Umstand geändert werden (wie es die Grünen früher versuchten), oder solche Programme, wie das der CDU, sind notwendig um geschlechtergerechte Politik voranzubringen.

     

    Zweifelsohne wird das nicht in einer Partei, in der harte Männerpolitik und eine makellose Ehe Karrierefaktoren sind, geschehen. Aber auch nicht in einer, in der Frauen an der Basis über die über die Themen ihrer männlichen Führungspersonen diskutieren.

  • GB
    Günterchens Billig-Asien-Flugreise

    Jens Crüger ist am Establishment gescheitert, an Menschen, die Politik aus ökonomisch-karrieristischen Gründen betreiben und nicht aus Leidenschaft.

    Es ist schade, zu sehen, dass diejenigen, die motiviert in die oberen Etagen der Funktionselite streben, letztlich an den leeren Hüllen des Establishment scheitern.

    Wir werden zunehmend erleben, dass es von diesen Motivierten immer weniger geben wird...

  • PB
    Peterchens Bahnfahrt

    Jens Crüger ist nicht am Establishment gescheitert, sondern an Menschen, die Politik aus Leidenschaft betreiben und nicht aus Karrieregründen.

    Aber es ist schön zu sehen, dass diejenigen, die als Geistlose in die oberen Etage der Funktionselite streben letztlich an ihrer leeren Hüllen scheitern. Wir werden erleben, dass dies auch den "ganz Großen" noch passieren wird...