: Alles läuft schief
FC St. Pauli tief deprimiert: 3:2-Niederlage in Ahlen durch einen Treffer zwei Minuten vor Schluss
Der FC St. Pauli war zunächst bemüht, Sicherheit ins eigene Spiel zu bringen, was sich jedoch vor allem in einer Vielzahl unnötiger Rückpässe manifestierte. Schlechte Boden- und Witterungsverhältnisse können dafür wohl ebenso wenig verantwortlich gemacht werden, wie die jedem einzelnen Spieler anzumerkende Nervosität, angesichts des zunehmend gefälliger werdenden Spiels der Gastgeber.
Geradezu folgerichtig gingen die Ahlener durch Tore von Feinbier (19.) und Anic (29.) in Führung. Anders als in vielen Spielen dieser Saison zuvor, fiel die Mannschaft nach diesem schnellen Rückstand nicht auseinander. So manch einer der St. Paulianer muss vor dem Spiel einen Blick in den eigenen Fanblock geworfen haben. „Niemals Aufgeben“ prankte dort als Losung auf einem der Transparente.
War der Anschlusstreffer durch Patschinski (38.) noch eher als glücklich anzusehen, erarbeitete sich eine wie verwandelt aus der Kabine kommende St. Pauli-Mannschaft mit zunehmender Spielzeit eine Vielzahl von Torchancen, die N‘Diaye schließlich zum Ausgleich verwandelte (53.). Jetzt war der FC St. Pauli am Drücker. Besonders über die linke Seite gelang es den Neuzugängen Stefan Blank und dem sehr auffälligen Babacar N‘Diaye immer wieder Akzente nach vorne zu setzen.
Beinahe hätte dem FC St.Pauli diese starke halbe Stunde gereicht, um drei wichtige Punkte im Abstiegskampf zu holen, aber nachdem N‘Diaye kurz vor Schluss freistehend vor dem Ahlener Tor nur den Pfosten traf und Sopic im direkten Gegenzug einen Freistoß ins Hamburger Tor zirkelte, stand der FC St.Pauli wieder einmal mit leeren Händen da.
Trainer Franz Gerber war nach dem Spiel sichtlich bedient und beendete die Pressekonferenz im mehr als provisorischen Ahlener VIP-Zelt mit einem schnoddrigen „Danke und Tschüss!“ FRANK SCHLIEDERMANN