: Alles gewußt, nichts getan
Die Führungsclique der DDR um den Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker hat spätestens seit 1977 um den katastrophalen Zustand der DDR-Wirtschaft gewußt. Das geht aus den handschriftlichen Protokollnotizen des FDGB-Bosses Harry Tisch über eine Krisensitzung bei Honecker hervor, die der taz vorliegen. „Die Katastrophe darf nicht kommen“, rief der stellvertretende Ministerpräsident Krolikowski, aber sie war längst da. Statt überfälliger Wirtschaftsreformen verordneten die SED-Führer ihrem Volk wieder einmal eine Kampagne zur „maximalen Mobilisierung aller Potenzen“.SEITE 11
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen