: Alles dicht in Pankow?
■ In Pankow droht heute ein Kaufhallenstreik gegen Kaiser's Kaffee / HO-Direktor: Ausstand gesetzwidrig
Für die 108.000 Einwohner des Ostberliner Bezirks Pankow bleiben die Kaufhallen und Lebensmittelgeschäfte der Handelsorganisation (HO) heute möglicherweise geschlossen. Die 850 Mitarbeiter schließen einen ganztägigen Warnstreik nicht aus, um juristische Selbständigkeit des Betriebsteiles zu erzwingen. Ein letzter Schlichtungsversuch wurde gestern abend in der Kaufhalle Johannes-R.-Becher-Straße gestartet, teilte der Hauptdirektor des HO-Unternehmens „Waren täglichen Bedarfs“ (WtB), Horst Buche, mit. Bisher hätte sich die Firmenleitung vergeblich bemüht, Vertreter aus Pankow an den Verhandlungstisch zu bekommen. Der Ausgang war bei Redaktionsschluß noch unklar. Hintergrund der Streitigkeiten sind Befürchtungen der Pankower Mitarbeiter, ihrem Betriebsteil drohe der Ausverkauf durch „Kaiser's -Kaffeegeschäft AG“. Das Westberliner Unternehmen strebt mit 51 Prozent eine Mehrheitsbeteiligung in der geplanten GmbH mit der HO an. Der angedrohte Streik sei nicht angemeldet und verstoße gegen das Arbeits- und Gewerkschaftsgesetz, hieß es weiter.
dpa/taz
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