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Allerlei Neues im Falle Schray

■ Ein dubioser Bekenneranruf, ein Brief der Entführer und ein angeblicher Deal

Berlin (taz/dpa) - Über das Schicksal des am Mittwoch in Beirut verschleppten Deutschen Ralph Schray herrschte auch am Freitag noch völlige Unklarheit. Ein anonymer Anrufer meldete sich am Donnerstagabend bei einem Beiruter Sender im Namen der „Revolutionären Gerechtigkeitsorganisation“ und bekannte sich zu der Tat. Er kündigte an, binnen zwei Tagen dem Sender ein Foto des Entführten zukommen zu lassen. Die „Revolutionäre Gerechtigkeitsorganisation“ hat sich wiederholt zu Entführungen bekannt, nicht jedoch zum Kidnap ping der beiden Bundesbürger Rudolf Cordes und Alfred Schmidt, für die die Gruppe „Mudjaheddin für die Freiheit“ die Verantwortung übernahm - ein halbes Jahr nach der Tat. Syrischen Quellen zufolge haben die Geiselnehmer dem syrischen Oberkommando in Beirut in einem Brief erklärt, sie seien bereit, über eine „friedliche Lösung im Falle Schray zu verhandeln“. Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Eine etwas abenteuerlich anmutende Version berichtete unterdessen die Nachrichtenagentur Reuter unter Berufung auf eine in der Geiselfrage gut informierte „hohe moslemische Quelle“: die Beziehungen zwischen Abdel Hadi Hamadi - dessen Brüder Abbas und Mohamad in der BRD inhaftiert sind - und dem Iran seien seit dem Platzen eines Deals im letzten Monat gespannt. Dem Abkommen zufolge hätte Cordes gegen Mohamad Hamadi ausgetauscht werden sollen. Dies sei jedoch daran gescheitert, daß Iran in letzter Minute Waffenlieferungen, Ersatzteile sowie für die Herstellung chemischer Kampfstoffe notwendige Bestandteile von der Bundesregierung gefordert habe.

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