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Archiv-Artikel

Alle zufrieden mit Goetsch

SCHULE Eltern-, Lehrer- und Schülerkammer loben die Reformpolitik der grünen Senatorin. Im Schulgesetz konnten sie Änderungen durchsetzen

Von KAJ
Das neue Schulgesetz

Im Zuge der Schulreform wird das Schulgesetz novelliert. Die von der Deputation jetzt verabschiedete Fassung geht im Mai in den Senat. Danach wird sie öffentlich. Die drei Kammern haben allerlei Ergänzungen durchgesetzt:

■ Der Elternkammer war unter anderem wichtig, dass künftig die Schulkonferenz einer Schule über Grundsätze der Schulqualität entscheidet.

■ Die SchülerInnenkammer hatte zwei Jahre lang nicht existiert. Im Herbst soll es einen hamburgweiten Schulsprecherwahltag geben.

■ Das kam nicht durch: Die Lehrerkammer wollte, dass in Stadtteilschulen und Gymnasien mit niedrigem Sozialindex die Klassengröße auf 20 gesenkt wird. Die Schülerkammer wollte die Abschaffung der Ziffern-Zeugnisse. (kaj)

Balsam für die Senatorinnen-Seele: Schülerkammer, Lehrerkammer und Elternkammer haben am Donnerstag die Politik von Christa Goetsch (GAL) gelobt: Die Primarschule und die mit ihr verbundenen Maßnahmen seien „ein Schritt in die richtige Richtung“, erklärten die Vorsitzenden Frederic Rupprecht, Katrin Blümel und Hans-Peter Vogeler.

Anlass war die Verabschiedung des Schulgesetztes in der Schuldeputation am Abend zuvor. Die drei Kammern haben einige Änderungen am Gesetz durchgesetzt. So soll etwa das Recht auf Integration für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf nicht mehr von organisatorischen Bedingungen abhängig sein. „Das haben wir in diesem Sinne erreicht“, so Lehrerkammerchefin Blümel.

„Die Bereitschaft, sich ernsthaft mit unseren Anliegen auseinander zu setzten, ist da“, lobte ihr Amtskollege von der Elternkammer, Vogeler. Der Kommunikationsstil sei gut – wenn auch mancher Vorschlag nicht durchkam.

Die Abschaffung des Büchergeldes etwa ist derzeit mit Schwarz-Grün nicht zu machen. Dafür aber wurden die „Partizipationsrechte“ von Schülern und Eltern gestärkt (siehe Kasten). Auch die in diesen Tagen endenden Regionalen Schulkonferenzen (RSK) bewerteten die drei Funktionäre gestern positiv.

Aber sie äußerten auch Kritik. So sah Blümel ein Problem in der „Ressourcenfrage“: Die Umsetzung der Reform belaste zusätzlich die Lehrkräfte, die durch das Arbeitszeitmodell ohnehin schon stark gefordert seien. Es fehle „ein deutliches Signal der Senatorin“, sagte Blümel, dass die Reform „nicht auf dem Rücken der Lehrer“ geschehe. KAJ