Algerien: Gedenken an Kolonialmassaker
Algerien hat am Samstag erstmals einen offiziellen Gedenktag für die Opfer kolonialer französischer Repression begangen. Tausende von Menschen defilierten in der Stadt Sétif auf einem Weg, den am 8. Mai 1945 algerische Demonstranten genommen hatten, um bei den Feiern zum Sieg im Zweiten Weltkrieg auch für ihr Land Freiheit einzufordern. Sie zogen bis zur Gedenktafel für den 22-jährigen Bouzid Saâl, den ein französischer Polizist damals erschossen hatte, weil er die algerische Flagge hochhielt. In nachfolgenden Unruhen starben damals nach algerischen Angaben 45.000 Menschen. Präsident Abdelmadjid Tebboune hatte vergangenes Jahr den „Tag der Erinnerung“ ausgerufen und die französische Repression als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ bezeichnet. (afp)
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