: Algenpest: Nordsee nein, Ostsee ja
■ Wenig Grünalgen einerseits, viele tote Braunalgen andererseits
Keine Algenpest in der Nordsee, aber in der Ostsee – dies teilten uns gestern Professor Karsten Reise von der Lister Wattenmeerstation und Professor Dieter Zander vom zoologischen Institut der Hamburger Universität mit.
Bei seinem jüngsten Kontrollflug konnte Reise kaum Algenmatten in der Nordsee entdecken. Die noch vor wenigen Wochen von norwegischen Wissenschaftlern prognostizierte „Algenpest“ findet nicht statt, teilte er darob mit. Noch vor einem Jahr war der Wattenmeerboden zu zwei Dritteln von Grünalgenansammlungen überwuchert; in diesem Jahr könne ein explosionsartiges Grünalgenwuchern ausgeschlossen werden. Sorge bereite allerdings der Rückgang des Seegrasvorkommens in der Deutschen Bucht: Dessen Ausbreitung habe sich vor Schleswig-Holstein erstmalig um bis zu 80 Prozent reduziert.
Unschön auch die jüngsten Beobachtungen von Dieter Zander: Danach entwickeln sich in der Ostsee derzeit massenhaft Braunalgen. Die Algenmatten würden seewärts befördert und bedeckten den Boden wie ein „Leichentuch“. Das störe zwar die Urlauber nicht, richte aber großen ökologischen Schaden im flachen Küstenbereich an. taz
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