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Albanische Flüchtlinge durchbrachen Blockade

■ 10.000 albanische Flüchtlinge gingen in Italien an Land/ Massenflucht hält an/ Ein Toter bei Demonstration in Tirana

Rom/Tirana (dpa) — Die Massenflucht aus Albanien nach Italien, Jugoslawien und Griechenland nimmt immer größere Ausmaße an. Gleichzeitig entlud sich die Unzufriedenheit der Bevölkerung erneut in blutigen Ausschreitungen. Bei gewaltsamen Demonstrationen ausreisewilliger Albaner im Botschaftsviertel von Tirana ist in der Nacht zum Donnerstag offiziellen Angaben zufolge ein Demonstrant erschossen worden, sieben erlitten Schußverletzungen. Nach Darstellung des albanischen Innenministeriums hat die Polizei das Feuer eröffnet, als die Demonstranten versuchten, sich mit Gewalt den Weg zu den Botschaften zu erzwingen. Die Demonstranten hätten Steine und Ziegel auf die Uniformierten geworfen, einige hätten Sprengkörper geschleudert, wobei ein Polizist verwundet worden sei.

Der albanische Frachter „Liriya“ (Freiheit) durchbrach gestern nach Angaben der italienischen Hafenbehörden in einem dramatischen Manöver die Blockade der Küstenwache vor Brindisi und legte im Hafen an. Er brachte damit den Versuch der Regierung in Rom, die Massenflucht der Albaner nach Süditalien zu stoppen, zunächst zum Scheitern. 10.000 albanische Flüchtlinge gingen an Land. taz-Korrespondent Werner Raith war vor Ort. SEITE 9

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