: Albaner stoppen russisches Militär
■ Blockade gegen KFOR-Einheiten
Priština/Orahovac (AFP) – Die Stationierung russischer KFOR-Soldaten stößt auf heftigen Widerstand bei den Albanern im Kosovo. In Orahovac im deutschen Sektor der Provinz machten gestern hunderte Kosovo-Albaner mit alten Reifen, hunderten Autos und Sitzblockaden die drei Zufahrtsstraßen für das erste Kontingent von 50 Russen unpassierbar. „Wir werden bleiben, bis es ein Abkommen gibt, dass sie nicht stationiert werden“, sagte ein Vertreter der Kosovo-Befreiungsarmee (UÇK). Die russischen Soldaten wurden von den Kosovo-Albanern als „Mörder“ und „Vergewaltiger“ beschimpft. Die Albaner werfen den Russen vor, im Krieg als Söldner bei der jugoslawischen Armee gedient zu haben.
Aufgrund des Widerstands der albanischen Bevölkerung wurde die Stationierung der russischen KFOR-Soldaten um einen Tag verschoben. Die russische Armee sei entschlossen, ihre „Friedensmission“ im Kosovo zu erfüllen, sagte der russische General Georgi Schpak. KFOR-Sprecher Roland Lavoie räumte ein, die Stationierung könne sich bis zu zwei Monate hinziehen. Er zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die Albaner die russischen Soldaten akzeptieren werden.
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