: Alba fürchtet »Entsorgungskatastrophe«
Berlin. Die privaten Müllentsorgungsbetriebe befürchten eine »Entsorgungskatastrophe« beim Sondermüll in Berlin. Der Senat habe immer noch kein Entsorgungskonzept entwickelt und keinen Standort für eine entsprechende Abfallbeseitigungsanlage im Berliner Umland benannt, sagte Franz Schweitzer, Inhaber der Recyclingfirma Alba gestern vor Journalisten. Nach dem 3. Oktober würden allein in Ost-Berlin zusätzliche 50.000 bis 60.000 Tonnen Sondermüll jährlich anfallen. Dazu komme der Giftmüll »aus 40 Jahren«, der vorwiegend auf wilden Betriebsdeponien im Ostteil der Stadt lagere. Im Februar wurde die Deponie Vorketzin für Sonderabfälle aus West- Berlin geschlossen. Seither werden die giftigen Abfälle in zwei provisorischen Zwischenlagern verstaut. Die Genehmigung für diese Lager laufen Ende des Jahres beziehungsweise im März 1991 ab.
Die private Abfallwirtschaft fordert vom Senat die vollständige Ausnutzung der Entsorgungskapazitäten in West-Berlin. Die Sondermüllverbrennungsanlage (SVA) Schöneiche müsse auch direkt und nicht nur über »das Nadelöhr Berliner Stadtreinigung« beliefert werden können. dpa
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