Aktienmarkt -die taz gibt Tipps: Das alte Rauf-runter-Spiel
Wer über Aktien Bescheid weiß, kann mehr Geld verdienen. Zwölf Fakten, die zweifelsfrei belegen, warum die Aktienkurse in dieser Woche steigen werden. Oder auch nicht.
Es gibt nichts Spannenderes als die Börse. Auf den Finanzmärkten ist immer etwas los. Wer Aktien besitzt, dem ist nie langweilig, für den steht auch jetzt eine aufregende Woche bevor. Gut möglich nämlich, dass ein Kursfeuerwerk wie in den späten 90ern kurz bevorsteht und wir endlich ohne Arbeit reich werden können. Folgende Gründe sprechen dafür:
1. Der Ölpreis dürfte aller Wahrscheinlichkeit in dieser Woche fallen. Spekulanten haben den Preis irrational in die Höhe getrieben, der Markt ist überkauft. Ein fallender Ölpreis ist gut für die Wirtschaft, weil die Unternehmen weniger Geld für Treibstoff bezahlen müssen. Das wiederum wirkt sich auf den Aktienmarkt positiv aus.
2. Die Hypothekenkrise in den USA belastet die Börse weitaus weniger als zunächst angenommen. Das zeigt, wie stabil die Weltwirtschaft im Moment ist.
3. Die Senkung der US-Leitzinsen um 25 Basispunkte am vergangen Dienstag wird die Märkte beflügeln. In 12 von 14 Fällen, in denen die Leitzinsen gesenkt wurden, ist der S&P 500 um durchschnittlich 18 Prozent gestiegen.
4. Der Ölpreis könnte zwar steigen und die psychologische Marke von 100 US-Dollar überschreiten. Das wäre schlecht für die Aktienmärkte (siehe 1), muss es aber nicht sein. Steigen die Kurse trotz hohen Ölpreises, ist das ein Zeichen für Optimismus - die Anleger lassen sich selbst vom hohen Ölpreis nicht aus der Ruhe bringen.
5. Aus technischer Sicht dürfte sich die Unterstützungslinie im DAX bei 7.790 Zählern als stark genug erweisen Dort liegt das Tagestief vom vergangenen Freitag und vom 28. September und 22. Oktober.
6. Die Stimmung unter den Anlegern ist allgemein optimistisch. Auch kleine Dämpfer können das nicht trüben.
Allerdings leiden gierige Menschen oft unter einer verzerrten Realitätswahrnehmung. Andere Fakten sprechen dafür, dass eine neue Finanzkrise unmittelbar bevorsteht und die Märkte in dieser Woche einbrechen werden:
1. Die Kreditkrise in den USA wird weiterhin die Kurse belasten. Die Citigroup hatte am Sonntag bekannt gegeben, dass sie von einem zusätzlichen Abschreibungsbedarf von 8 bis 11 Milliarden Dollar ausgeht. Die Auswirkungen dieser Krise werden auf den Märkten erst nach und nach spürbar.
2. Die Börsenweisheit "Sell in May and go away" dürfte sich ein weiteres Mal bestätigen: Mehrere Studien bestätigen, dass der Aktienmarkt solchen saisonalen Mustern folgt.
3. Der hohe Ölpreis belastet seit Monaten die Märkte. Ein Überschreiten der 100-Dollar-Marke wird ein psychologisch verheerendes Signal aussenden und die Kurse auf Talfahrt schicken.
4. Die Senkung der US-Leitzinsen am Dienstag letzter Woche hat ihre Wirkung vollkommen verfehlt. Der erhoffte Kursanstieg ist ausgeblieben, was zeigt, wie groß die Unsicherheit am Markt mittlerweile ist. Zudem ist das Inflationsrisiko durch diesen Schritt der FED gestiegen. Diese Gefahr wirkt schwerer als ein schwächelndes Wirtschaftswachstum.
5. Aus technischer Sicht ist der DAX nun schon mehrmals an dem Widerstand bei 8.100 Punkten gescheitert. Chartanalytiker sprechen von einer sehr negativen Implikation.
6. Nach den lang anhaltenden Kursanstiegen der letzten Monate ist die Zeit reif für Gewinnmitnahmen.
Sie können klassisch mit Aktien spekulieren oder auf ausgefeilte Investment-Zertifikate zurückgreifen. Außerdem stehen Ihnen auch Optionsscheine, Terminkontrakte, Optionen, ETFs, CFDs und Mini-Futures zur Verfügung, um ihre Investmentidee in bares Geld zu verwandeln.
Nur vergessen Sie eines nicht: An der Börse kann es rauf- oder runtergehen. Falls Ihnen das jetzt etwas trivial erscheint, fragen Sie doch einfach einen Aktienanalysten nach seiner Meinung.
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