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Airbus–Leasing in den Ostblock

Berlin (taz) - Die Ostblock– Fluggesellschaften Aeroflot (UDSSR) und Interflug (DDR) werden möglicherweise demnächst mit Airbus–Maschinen fliegen. Nach Informationen des West–Berliner Tagesspiegel verhandeln gegenwärtig Experten der beteiligten west–östlichen Institutionen über die Möglichkeit, sechs Maschinen an die Aeroflot und drei an die Interflug zu verleasen. Die Gesellschaften wollen die Flugzeuge in Frankfurt (Main) stationieren und sie für Anschlußflüge ins westliche Ausland benutzen. Als Käufer und Verleiher der Airbusse tritt nach Angaben des Tagesspiegel ein westliches Bankenkonsortium auf, das das Geschäft offenbar eingefädelt hat. Die Ausbildung der Aeroflot– und Interflug–Piloten soll von der Lufthansa übernommen werden, die im Gegenzug Überflugrechte über das DDR–Hoheitsgebiet erhalten soll und dadurch auf ihren Flügen nach Moskau in Berlin–Tegel zwischenlanden kann. Die Benutzung westlicher Flugzeugtechnologie ist für die östlichen Fluggesellschaften eine Notwendigkeit geworden, nachdem vom 1. 1. an neue Lärmschutzbestimmungen auf den Flughäfen der EG gelten, denen die östlichen Maschinen nicht mehr genügen. Den Kauf westlicher Maschinen durch Ostblock– Fluggesellschaften hatten die UDSSR bisher verhindert, weil sie ihre Monopolstellung in der östlichen Flugzeugproduktion gefährdet sah. JH

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