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Ahonen und die VierschanzentourneeKlassiker der Lüfte

Wann immer Herausforderer versprechen, besser zu sein als der Finne Ahonen, findet dieser eine Antwort.

Weitflieger und Medienhypeverweigerer: Janne Ahonen. Bild: dpa

INNSBRUCK taz Janne Ahonen muss aufpassen. Sonst wird er am Ende dieser Vierschanzentournee vielleicht versehentlich mit eingepackt und erst Ende Dezember wieder ausgepackt, wenn in Oberstdorf die Vorbereitungen zur dann 57. Vierschanzentournee laufen. Janne Ahonen könnte man als festes Inventar dieser Schanzentour bezeichnen, so lange ist er schon dabei und so oft hat er sie schon gewonnen. Viermal stand er ganz oben, 2006 punktgleich mit dem Tschechen Jakub Janda. 1995 an Neujahr hat er sein erstes Tourneespringen gewonnen.

Insgesamt, so haben es die Organisatoren des Weltskiverbandes FIS errechnet, stand er dank Platz zwei beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen zu 100. Mal auf dem Siegerpodest eines Weltcupspringens. "Es wird schwer, die Tournee zu gewinnen", sagt er. Auf Rang drei der Gesamtwertung liegt er, vor ihm platziert sind die beiden Österreicher Gregor Schlierenzauer und Thomas Morgenstern. Es ist der Angriff der Jugend auf den 30 Jahre alten Ahonen. Als dieser im Dezember 1993 sein erstes Weltcupspringen gewann, war der kleine Gregor aus Fulpmes im Stubaital noch nicht einmal vier Jahre alt und hat vermutlich mit Legosteinen gespielt, anstatt sich für Skispringen zu interessieren. Morgenstern aus Kärnten war damals schon ein wenig älter, sein Interesse galt eher dem alpinen Rennsport und dem Fußball.

Ahonen hat schon viele Entwicklungen im Skispringen an sich vorbeiziehen sehen. Der absprungstarke Finne hat es verkraftet, als auf einmal abgemagerte Hungerhaken dank glänzender Flugeigenschaften und weiter Anzüge davonsegelten. Die FIS hat das Reglement inzwischen geändert, Ahonen seine Durststrecke längst überwunden, weil die Kraft beim Absprung jetzt wieder wichtiger ist. Ahonen hat die Aufregung um die beiden Deutschen Martin Schmitt und Sven Hannawald miterlebt. Er hat sich eine Plastikmaske vor das Gesicht geschoben vor dem Absprung, so als wolle er sich dem Spektakel so entziehen. Er wirkte wie ein Spielverderber, der nicht in die Kamera grinst, wenn das Publikum kreischte. Jetzt erlebt er, wie Österreichs Sprungschule zum Maß der Dinge erkoren wird. "Es ist der österreichische Ansatz, dass man erst Höhe gewinnen muss im Sprung, erst dann geht man voll in die Körperspannung", erläutert Werner Schuster, Schweizer Cheftrainer mit österreichischer Trainerausbildung. Aber wie springt Ahonen, dass er trotzdem mithalten kann, wie die Plätze zwei und drei in der Tournee bisher zeigten? "Ahonen springt, wie Ahonen springt", sagt Schuster.

So recht zu erklären ist das nicht. Ahonen verfolgt eben seinen eigenen Stil. "Ahonen hat seine Technik von klein auf so drin. Aber er hat sie immer wieder den modernen Gegebenheiten angepasst." Ahonen sagt, dass "Morgi und Schlieri", wie er sie nennt, nahe an der Perfektion agieren. "Ich hoffe, ich kann es ihnen bald nachtun", fügt er noch an.

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