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Afghanistan–Gespräche blockiert

Genf (afp/dpa) - Die Genfer Verhandlungen über eine Lösung des Afghanistan–Konflikts, die die Voraussetzung für einen Abzug der sowjetischen Truppen ist, sind derzeit blockiert. Vor dem Treffen des sowjetischen Außenministers Schewardnadse mit seinem US–amerikanischen Amtskollegen Shultz in Washington Anfang nächser Woche erwartet der UN–Vermittler keine neuen Impulse für die Verhandlungen. Pakistan fordert eine Klärung der Grundzüge einer Übergangsregierung in Kabul, bevor es in Genf ein Abkommen unterzeichnen will. Gleichzeitig stellte der pakistanische Delegationsleiter Noorani aber auch klar, daß sein Land die Bildung einer solchen Regierung nicht zur Vorbedingung für eine Unterzeichnung gemacht habe. Pakistan begründet seine Haltung damit, daß ohne eine Übergangsregierung die drei Millionen afghanischen Flüchtlinge nicht in ihre Heimat zurückkehren können. In UN–Kreisen wird erwartet, daß die USA und die UdSSR Regelungen für dieses Problem finden, ebenso wie für die Frage der gleichzeitigen Einstellung der Sowjethilfe für Kabul und der US– Hilfe für die Mudjahedin. Moskau und Kabul haben wiederholt deutlich gemacht, daß sie die US–Hilfe für die „Terroristen“ und die Sowjethilfe für die „legale Regierung für Kabul“ nicht auf eine Stufe gestellt sehen wollen.

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