piwik no script img

Äußerungen von Berlins Ex-FinanzsenatorSarrazin besteht Rassismustest

Ein Gutachten wirft dem Ex-Finanzsenator vor, sich rassistisch geäußert zu haben und Propaganda der Nazis zu verbreiten. SPDler fordern seinen Partei-Ausschluss.

Fachmann für Obst- und Gemüsehandel, Landesfinanzen und unqualifizierte Äußerungen: Thilo Sarrazin. Bild: ap

Die parteiinternen Kritiker von Ex-Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) rüsten auf: In dem laufenden Parteiausschlussverfahren haben die SPD-Vorstände aus Spandau und Alt-Pankow ein Gutachten zu Sarrazins umstrittenem Interview mit dem Magazin Lettre International vorgelegt. Sarrazins Aussagen "sind in zentralen Passagen eindeutig als rassistisch zu betrachten", schreibt Gideon Botsch vom Moses-Mendelssohn-Zentrum der Universität Potsdam in der 21-seitigen Analyse, die der taz vorliegt.

Seit Mai 2009 sitzt der Ex-Finanzsenator im Vorstand der Bundesbank, im Oktober sorgte er mit dem Interview noch einmal bundesweit für großes Aufsehen. Er klassifizierte darin einzelne Gruppen: Vietnamesen und Osteuropäer "passen sich schnell an und haben überdurchschnittliche akademische Erfolge", Deutschrussen haben "noch eine altdeutsche Arbeitsauffassung", Juden haben "einen um 15 Prozent höheren IQ", bei den Türken und Arabern seien dagegen "große Teile weder integrationswillig noch integrationsfähig". Viele von ihnen hätten "keine produktive Funktion, außer für den Obst- und Gemüsehandel".

Sarrazins Vorstandskollegen bei der Bundesbank rügten ihn für das Interview und entzogen ihm außerdem die Zuständigkeit für den Bereich Bargeld. Die SPD-Gliederungen Spandau und Alt-Pankow beantragten Sarrazins Parteiausschluss. In der ersten Instanz scheiterten sie damit allerdings vor der Schiedskommission des Bezirkes. Jetzt geht es in die nächste Instanz auf Landesebene.

Laut SPD-Statut ist ein Parteiausschluss oder eine Rüge gegen einen Genossen möglich, der gegen die Grundsätze der Partei verstößt. Rassistische Äußerungen sind mit den SPD-Grundsätzen nicht zu vereinbaren, argumentieren die Spandauer und Pankower Genossen. Das Gutachten kommt zu dem Schluss, Sarrazins Aussagen dienten der "bewusst als Tabubruch inszenierten Konstruktion und Mobilisierung von Vorurteilen". Sarrazins Forderungen - etwa, bestimmte Migranten langfristig von allen Sozialleistungen auszuschließen - würden "in dieser Radikalität sonst nur von antidemokratischen, rechtsextremen Parteien erhoben".

Das Gutachten wirft Sarrazin außerdem vor, er verbreite eine "nationalsozialistische Propagandabehauptung", als er in dem Interview erklärt habe, dass in der Weimarer Republik 30 Prozent aller Ärzte Juden gewesen seien - dies stimme schlicht nicht. Auch der Einzelhandel sei nicht, wie Sarrazin verkündet habe, "großenteils in jüdischem Besitz" gewesen. Die Nationalsozialisten hatten diese Behauptungen aufgestellt, um damit den hohen Einfluss von Juden zu belegen - tatsächlich habe nach Schätzungen lediglich jedes zehnte Einzelhandelsgeschäft einem Juden gehört.

Der Vorsitzende der SPD Spandau, Raed Saleh, findet Sarrazins Äußerungen unerträglich: "Wir sollten es nicht dulden, wenn Parteimitglieder sich so rassistisch äußern und sozial Schwächere herabsetzen." Die SPD sei die Partei, die Menschen nicht abschreibe, sondern für ihre Aufstiegschancen kämpfe. "Wenn jemand von der CDU sich so wie Sarrazin äußern würde, würden wir das zu Recht scharf verurteilen", sagt Saleh. Er findet: "Unrecht bleibt Unrecht, egal von wo es kommt."

Sarrazins Aussagen "geben Zeugnis abschreckender beschimpfender Sprachgewalt", heißt es auch in dem Schreiben von Jens Peter Franke, Vorsitzender der SPD Alt-Pankow, an die Landesschiedskommission. In Sarrazins Aussagen würden "Denkmuster und Grundüberzeugungen offenbart, die menschliches Leben nicht als Wert an sich, sondern wie einen wert- und würdelosen Gebrauchsgegenstand begreifen". Dies führe "zum schweren Schaden der SPD". Franke kritisiert darüber hinaus auch die eigenen Reihen: "Die Berliner SPD jedoch hat zu lange zum Verhalten des Antragsgegners geschwiegen" - dies "können und werden wir nicht länger hinnehmen".

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

77 Kommentare

 / 
  • A
    aso

    @ Tom Schoppmeyer:

    „...Wenn sich dann alle eingekriegt haben, wäre es ja vielleicht keine schlechte Idee die angesprochenen Probleme vernünftig zu diskutieren...“:

    Genau.

    Aber wo findet denn eine inhaltliche Diskussion statt?

    Nehmen wir mal an, Jemand spräche das gleiche aus wie Sarrazin, aber diplomatisch verpackt, sachlich und faktenorientiert.

    Wie sähe die Reaktion dann aus?

  • TS
    Tom Schoppmeyer

    Ominös finde ich, dass es überhaupt eines solchen Gutachtens bedürfen soll um festzustellen, dass Teile der Aussagen von Thilo Sarrazin rassistisch waren. Noch bedenklicher stimmt mich allerdings, dass einige Menschen dieses offenbar tatsächlich abstreiten.

    Unabhängig von unzweifelhaft bestehenden Problemen wie fehlende Integrationswilligkeit EINIGER Migranten: Behauptete jemand ernsthaft Aussagen wie "Polen klauen immer", "Der Jude an sich nimmt Wucherzinsen", "Alle Deutschen haben eine KZ-Aufseher-Mentalität" usw. usf. seien nicht rassistisch bzw. antisemitisch? Ein Satz mit der Kernaussage: "Araber sind grundsätzlich zu dumm um etwas anderes als Gemüsehändler zu werden" ist doch wohl nicht anders zu bewerten. Mal abgesehen davon kann ich nicht erkennen, warum der Beruf des Gemüsehändlers die despektierliche Tätigkeit sein soll, als welche sie dargestellt wurde.

    Da sich Thilo Sarrazin für die beleidigenden Passagen in seinem Interview entschuldigt hat ist es wahrscheinlich am besten, zumindest Teile des Interviews unter humoristischem Aspekt zu betrachten: „schnauzbärtiger Tourette-Funktionär beleidigt die letzte Bevölkerungsgruppe, die ihm in seinem Sammelalbum noch fehlte, und rettet sich damit vor der “Was macht eigentlich …?”-Rubrik des ‚Stern’“.(Zitat Lukas Heinser; http://www.coffeeandtv.de).

    Wenn sich dann alle eingekriegt haben, wäre es ja vielleicht keine schlechte Idee die angesprochenen Probleme vernünftig zu diskutieren, ohne dabei ganze Bevölkerungsgruppen zu schmähen.

  • B
    Beteigeuze

    Hülf mir doch bitte mal einer:

     

    Wenn Sarrazin an einer Stelle (wie von spin zitiert) von einer "großen Anzahl" und kurz darauf über "70%" bzw. "90%" redet, wo schert er denn dann alle über einen Kamm, so wie ihm hier zu Hauf vorgeworfen wird? Sowohl die "große Azahl" als auch 90% lassen Ausnahmen zu.

     

    Er sprach also weder von "DEN Türken" noch von "DEN Arabern"; oder wird der brisante Teil des Interviews irgendwo unter Verschluß gehalten?

  • K
    Kruppzeuch

    Eines ist doch interessant:

     

    Gutachten, Wahlen, Umfragen und Aussagen ranghoher Persönlichkeiten werden von Populisten immer entsprechend der eigenen politischen Ausrichtung bewertet:

     

    - Passen sie zum ideologischen Konzept, werden sie immer und immer wieder zitiert, ideologiegemäß gedeutet und als unwiderlegbarer Beweis der Richtigkeit der eigenen Ideologie angeführt, und zwar ungeachtet jeglicher wissenschaftlicher Erörterung. Die knackige Aussage zählt, und muss unbedingt immer wieder wiederholt werden.

     

    - Passen Umfragen, Studien usw. jedoch nicht in das ideologische Konzept, werden Gründe gesucht oder auch frei erfunden, die unwiderlegbar beweisen sollen, dass sie nicht mit der Realität übereinstimmen.

     

    Wichtig ist hierbei für den Rechtspopulismus(Vorsicht, Perspektivwechsel):

     

    - Nicht inhaltlich auf Kritik eingehen!

    - Kritikern unlautere Motive unterstellen

    - Im Umgang mit Kritikern niemals Einsicht zeigen

    - Immer mit Nachdruck argumentieren.

    - Die Gutmenschenkeule hat sich bewährt.

     

    Immer wieder betonen:

    - Du bist kein Rassist, sondern kennst nur die Wahrheit

    - DU vertrittst die schweigende Mehrheit

    - DU bist Deutschland

     

    ---> DU bist das Opfer von Nazikeulen und Diffarmierungen. Daraus ergeben sich folgende Grundsätze:

     

    - Wenn ein Kritiker Rassistische Aussagen als solche bezeichnet, dann ist das *immer* eine persönliche Beleidigung, wenn nicht sogar Volksverhetzung!!!1

    - Es gibt keinen Rassismus, nur Kritik an fremden Rassen, Nationalitäten und Kulturen!!!

    - Kritik an gesellschaftlich getragenem Rassismus ist immer antideutscher Rassismus. Dem ist energisch entgegenzutreten, am besten ist darauf hinzuwirken, solche Kritik zu zensieren!!!

     

     

    So oder so ähnlich scheint das rechtspopulistische Konzept auszusehen.

  • MN
    Multi-Kulti nicht gleich Kulti-Multi

    Schön wie sich hier alle ergeifern, ob herr sarrazin rassitische äußerungen getan hat oder nicht(Ja, er hat*s getan).

    Wäre aber auch schön, wenn man mal auch seine Thesen überprüfen würde.

    Würde zwar nix daran ändern, dass seine Äußerungen rassitisch waren, aber diese "Scheindiskussion" beenden und Anfangen das Integrationsproblem endlich zu lösen.

    (Ja, es gibt ein Integrationproblem in Deutschland

    und ja, das gibt es immer

    und ja, französiche oder englische verhältnisse will hier keiner)

  • A
    asd

    LEST DAS, DER JUNGE HAT RECHT!!!

    Von Spin:

     

    Sarrazin dekretierte einst via Lettre International: "Berlin hat einen Teil von Menschen, etwa zwanzig Prozent der Bevölkerung, die nicht ökonomisch gebraucht werden, zwanzig Prozent leben von Hartz IV und Transfereinkommen ... Eine große Zahl an Arabern und Türken hat keine produktive Funktion, außer für den Obst- und Gemüsehandel, und es wird sich auch vermutlich keine Perspektive entwickeln...Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert. Das gilt für 70 Prozent der türkischen und 90 Prozent der arabischen Bevölkerung in Berlin."

     

    Er hat also aus volkswirtschaftlicher Sicht Bevölkerungsgruppen nach ihrer Brauchbarkeit unterschieden und siehe da: Die Türken und Araber braucht man genauso wenig wie - "Eure Armut kotzt mich an" - den deutschen Assi. Dafür gratulieren ihm nachhaltig die doitsche Volkssele und die "politisch Inkorrekten", gerne auch via taz-Forum.

     

    Merke also den Neusprech: Hetze ist, einen (Sozial-)Rassisten als das zu bezeichnen, was er ist.

     

    Nur die besseren Rezepte, was mit den Überflüssigen - ob deutsche "Assis" und Sub-Prolls oder Türken und Araber zu passieren habe, die haben die Nazis: Lager und Abschiebung. Soweit ist Sarrazin (noch) nicht, soweit ist nur sein politisch inkontinenter Anhang.

     

    Krise heißt: Doitschland kommt wieder zu sich. Wer dabei nicht mitgröhlt, sollte sich in acht nehmen.

  • U
    Urgestein

    Ich kann einem Menschen nicht Wasser und Brot wegnehmen und dann sagen: "Seht her, der hat doch weder Hunger noch Durst."

    Ich kann ihm nicht verbieten zu arbeiten und dann sagen: "Seht her, der will nur auf unsere Kosten leben."

    Ich kann ihm nicht Bildung und soziale Chancen vorenthalten und dann sagen: "Seht her, er ist zu faul und zu bequem um aus sich etwas zu machen. Es geht ihm hier wohl noch zu gut."

    Ich kann ihm nicht seine Papiere vorenthalten und dann sagen: "Seht her, ein Krimineller, der offensichtlich die Illegalität vorzieht."

    Ich kann ihm nicht eine geladene Pistole an die Schläfe halten und wenn er sie mit der Hand wegschlagen will ausrufen: "Seht her, ein Gewalttäter vor dem wir uns schützen müssen."

     

    All das tut aber Sarrazin und seine brandstiftenden Brüder im deutschen (Un-)Geiste. Sie vergleichen oberflächlich das Verhalten von Deutschen und Nichtdeutschen unter Missachtung einer zentralen Regel wissenschaftlicher Erkenntnis, der "Ceteris-paribus-Klausel". Während letztere es jedoch überwiegend aus einer Mischung aus eigenem Mangel an Bildung, Vorurteilen, Ellbogenmentalität und schlichter Fremdenangst tun, muss man bei einem Menschen wie Sarrazin dies als gezielte rassistische Provokation werten. Und zwar allein aufgrund seines zumindest hypothetisch zu vermutenden Bildungsniveaus.

     

    Nicht die Beobachtung der Symptome ist bei ihm (und seinen Mitstreitern) das Problem, sondern die untrennbar damit verbundene Deutung der Ursachen. Es geht daher auch nicht darum, Sarrazin in der Beschreibung der Symptome zu widerlegen, es geht darum klarzumachen, daß die stillschweigend angenommene Grundhypothese Sarrazins abzulehnen ist, wonach sämtliche Abweichungen z.B. des sozialen Verhaltens einer gesellschaftlichen Gruppe von der (vermutetenden oder tatsächlichen) "Norm" seien nicht das Ergebnis sämtlicher Interaktion mit allen anderen Gruppen einer Gesellschaft sondern einzig und allein aus der Gruppe selbst heraus bestimmt und auf alle Angehörigen dieser Gruppe gleichermassen anwendbar. Denn diese Grundannahme ist bezogen auf ethnische Gruppen schlicht rassistisch.

     

    Es geht also nicht um Sarrazins bloße Mitteilung persönlicher Beobachtungen, die er gemacht haben will, es geht um sein rassistisches Gedankengebäude, welches es ihm verwehrt, diese Beobachtungen auch in einen angemessenen Kontext zu stellen.

  • KD
    Karl der Große

    Der Beweis ist erbracht..,..auch heute noch sind viele Menschen empfänglich für Rassismus ..und vermutlich auch Faschismus...ohne es selbst zu merken ! ...,

    Das erinnert mich sehr an "RAucher", die glauben, das es anderen auch noch Spass bringt, mitrauchen zu dürfen.

    -..und nicht merken, das Sie auf dem Holzweg sind.

     

    So erklärt es sich wohl auch, das nach dem 2. Weltkrieg

    sich wohl kaum einer an die Schuld erinnern konnte.. wieso auch.. sie wollten ja wohl nur spielen.

    Peinlich ,peinlich..-

     

     

    ...Natürlich gibt es in jeder Gruppe Menschen, die liebenswerter sind als andere und natürlich ist es eine Herausforderung... alle zu fördern..so., das auch Ihnen "anständige Menschen" werden. Jeder ist eben anders.

     

    ..Aber das, was der Oberherrenmensch SArazin da loslässt ist ebenfalls nur "peinlich".... da könnte man sich glatt "fremdschämen".....und ich glaube auch, das er dafür..., wenn man mal das Grundgesetz zugrunde legt, belangt werden kann.

     

    ...

    ..ich denke, es ist bitter..., das das für viele offenbar so schwer zu verstehen ist.

    Ich bin mir aber sicher.,das mind. 90% der Deutschen es verstehen würden..., wenn Sie sich mal intensiv und ernsthaft mit diesem Thema befassen.

  • H
    Hermannhermann007

    Herr S. hat recht wie auch bürgermeister B aus N-kölln. Die SPD sollte sich mal an die Nase fassen und vor den nächsten Wahlen mal dem "Volk aufs Maul schauen". Wenn die Benennung von Tatsachen Rassismus ist, dann können wir die Meinungsfreiheit abschaffen. Ich habe von den immer aufgeregten Mohammedanern in Berlin noch kein wort darüber gehört, dass in Ägypten sechs Christen vor der Kirche abgeknallt wurden, man erregt sich aber gerne über ein paar Bildchen in einer dänischen Zeitung und über Aussagen von Herrn S. und B. Es ist doch Fakt, dass sich mohamedanische Familienclans nicht in Deutschland integrieren lasssen - guckt nach N-Kölln. Die SPD wäre gut beraten ihren Brain-Train zu stoppen, auch Herr Clement ist ausgetreten. Die SPD sollte sich lieber als Sachwalter der hier lebenden, integrierten Ausländer, ob Araber oder Russse, etablieren statt einen Kampf für arab./türk. Nichtintegrierer zu führen, das hat mit Rassismus nichts zu tun, nur mit Logik. Dass Herr S. überspitzt formuliert kann jeder Leser selbst sehen, in der Sache hat er Recht.

  • JB
    Jack Bauer

    @ Ramton:

     

    "Sarrazin konnte inhaltlich bisher nicht widerlegt werden."

     

    Niedlich, wie Sie den Spieß umdrehen. Tatsache ist doch vielmehr, dass Sarrazins "Thesen" nicht bewiesen werden können (weil sie falsch sind). Ich kann auch behaupten, dass 90% der Rechten massive Potenzprobleme haben und bei Widerspruch dann den Beweis des Gegenteils einfordern.

  • DN
    Dr. No

    Wenn ich diese Kommentare hier lese, denke ich, das hier ist eine Blog-Seite von irgendeinem Neonazi-Blättchen und nicht von der taz:

    "Herr Sarrazin spricht aus, was die Mehrheit denkt."

     

    So so, die Juden haben einen um 15% höhren IQ, die Araber taugen nur zum Gemüsehandel, die Einwanderer aus Kasachstan haben altdeutsche Tugenden usw. usw. Man braucht kein Gutachten um zu erkennen, was für ein Müll das ist. Das größte Problem aber: Alle Welt regt sich über geistig minderbemittelte Glatzen auf, die im Suff Leute verprügeln. (Rating AAA: Arbeitslosigkeit, Alkohol, Ausländerfeindlichkeit). Viel schlimmer sind aber die geistigen Wegbereiter faschistoiden Gedankenguts, wie Herr Sarrazin die die ganze braune Soße erst hoffähig machen (Literaturpapst Gottfried Benn nannte die Nazis einst eine Genesungsbewegung). Sie gefährden unsere moralische Existenz! Die Nazis selbst sind Gott sei Dank ziemlich out, aber dieses primitive Einteilen in Völker, Rassen und Nationen war der Nährboden, der zum ERSTEN Weltkrieg geführt hat. Die Situation heute ist der von 1910 ziemlich ähnlich, wobei die Blöcke heute anders sind: Europa, Nordamerika, Südamerika, arabische Staaten, Afrika, China, Russland, Indien: 8 verschiedene Blöcke, die demnächst heftig um die knappen Ressourcen dieser Erde kämpfen werden. Wenn man nun die Menschen verschiedener Abstammung innerhalb eines Landes gegeneinander aufwiegelt, ist das der geistige Nährboden, um später Krieg zu führen. Man sieht das doch heute schon: Weil die Israelis sich für Menschen einer höheren Klasse halten als die Araber und das auch unterschwellig so akzeptiert wird, dürfen sie die Einwohner von Gaza behandeln wie Untermenschen ohne dass das irgend jemand juckt. Wenn man heute an Juden denkt, dann denkt man (trotz Ariel Sharon) immer noch an Geistesfürsten wie Albert Einstein, Hitler dachte eher an arme ungewaschene jüdische Gemüsehändler aus Ostgalizien. So schließt sich der Kreis. Die Sarrazinsche Sprachgebrauch führt uns in Tiefen, denen wir für immer entkommen zu sein glaubten. Die Menschen aller Rassen und Nationen sind im Grunde sehr ähnlich, nur die Lebensumstände und die geistigen Prägungen sind halt sehr unterschiedlich. Aber sie haben eines gemeinsam: Sie lassen sich erschreckend leicht gegeneinander aufhetzen.

  • R
    Ramton

    Fantastisch, die taz macht ihrer linken Tradition alle Ehre und hält ihre Leser anscheinend für nicht mündig genug sich auch in Quellen der anderen politischen Seite zu informieren. Da ist man drüben weiter ;)

     

    Nunja, dann inhaltlich eben nur dieser Link, immerhin ein Beitrag zu einem öffentlich-rechtlichen Magazin. Sarrazin konnte inhaltlich bisher nicht widerlegt werden. Also muss man wohl auf der Form herumreiten, wenn man die Wahrheit nicht vertragen kann. So viel Ignoranz ist eigentlich schade...

     

    http://www.youtube.com/watch?v=dtXTZKAodSw

  • HS
    Herrn Schmilz

    Wann wird sich die sozialdemokratische Basis endlich durchringen, die fehlgerichtete und parteizerstörende Ära Gazprom mitsamt ihren peinlichen Protagonisten vom gewinnsüchtigen Räuberhauptmann Gerd über den Leistungsrassisten Sarazin bis zum rechtskräftig untreuen Hartz ein für alle Mal umfassend und deutlich zu tilgen?

  • D
    davidly

    @ pEt:

    der Titel des Artikels ist ironisch, ein Wortspiel also. Ich finde es passend und lustig.

  • D
    davidly

    @ Christian Harten:

    Vielleicht würde eine sachliche Diskussion über Migration möglich, wenn Sie die "in Sarrazins Aussagen" gesteckte "Funke Wahrheit" als Ausgangspunkt hier im Forum einleiten.

     

    Andere behaupten gar halt "die Wahrheit" zu erkennen.

     

    Also Herr Harten, was hat der Sarrazin zu dieser sachliche Diskussion beigetragen? Und Sie?

  • 1
    1stejn

    wer sarrazin zustimmt, ist ein geistiger untermensch. und wie mit untermenschen zu verfahren ist, hat ein meister seiner klasse vor 70 jahren vorgemacht.

    ihr seid der grund für den kulturellen untergang dessen, was ehemals als das land der dichter und denker bekannt war.

  • K
    Kati

    Sie dürfen Ihre Meinung frei äußern, das Christentum und seine Vertreter diffamieren, vom Kruzifixwahn schreiben...kritisieren Sie allerdings den Islam und die Integrationspolitik, sind Sie Rassist und werden...zensiert.

  • I
    Integrationsunwürdiger

    @pEt:

    ich denke, dass gerade diese Unstimmigkeit gewollt ist. Denn für Sarrazin und seine Jünger ist Rassismus doch ganz offensichtlich etwas positives; er drückt ja schließlich nichts als die naturgegebene und unüberwindbare, aber zum unendlichen Leid aller Lebenswerten, unverständlicher Weise politisch tabuisierte und darum unausgesprochene WAHRHEIT aus!

  • RR
    Robert R

    Juden haben einen höheren IQ? Da werde ich schnell Jude, dann kann ich meinen IQ erhöhen...

     

    Das einzige was noch fehlte, ist, dass Italiener Machos sind. Seit die Grenzen innerhalb der EU gefallen sind, hört man solche Allgemeinplätze aber auch immer seltener. Und der früher gefürchtete Ansturm von Massen an Italienern ist auch ausgeblieben.

     

    Drum wird's Zeit, dass die Türkei in die EU kommt, (sobald die gleichen Kriterien erfüllt werden, die alle anderen auch erfüllen mussten).

  • I
    iBot

    Hat PI wieder verlinkt?

     

    Das volle Programm...."nur die Wahrheit"..."Umfragen belegen: die Mehrheit stimmt zu"..."freie Meinungsäußerung wird verboten" (auch noch auf Berufung auf Artikel 5 GG, der eindeutige Schranken setzt)...

     

    Alles da, nur kein blasser Schimmer der Grundsätze von Parteistrukturen, Historie oder unseres Rechtssystems. Made my day.

  • D
    drui

    @ atypix, asu u.a.:

     

    Im Gutachten wird nicht behauptet, dass S. rassistisch sei, allerdings dessen Aussagen, das ist ein Unterschied. "Sarrazins Aussagen "sind in zentralen Passagen eindeutig als rassistisch zu betrachten".

     

    Und Antisassistisch ist man nicht, wenn man generalisierend Vietnamesen, Russen oder "Juden" bzw. Finnen, Sudanesen oder "Buddhisten" lobt, genau solche pauschalen Verallgemeinerungen verbunden mit politischen Forderungen und Sondergesetzen gegen bestimmte Ethnien machen Rassismus und Antisemitismus aus.

    Und selbst wenn S. die "Mehrheitsmeinung der Bevölkerung getroffen hat", hat er Unrecht, das Volk glaubt viel Unsinn, wenn der Tag lang ist. Und das Gutachten richtet sich doch ausdrücklich an den Inhalt des Interviews, nicht an die Form.

    "Die Anfertigung eines Gutachtens über die Qualität einer nicht strafbaren Meinungsäußerung ist undemokratisch." Was für ein Satz. Dieses Gutachten wird sicher ein einmaliger undemokratischer Ausrutscher unter Millionen demokratischer Gutachten bleiben...

  • H
    Hennes

    Liebe taz,

     

    was bitte sollen denn "Deutschrussen" sein? Diesen Begriff gibt es nicht. Es gibt Russlanddeutsche (manchmal umgangssprachlich auch "Wolgadeutsche"). Und bestenfalls noch die deutsch-russische Freundschaft. In diesem Sinne:

     

    Prost!

  • A
    Alma

    Es erschreckt mich, dass wir 2010 tatsächlich mit Menschen in offiziellen Positionen zu tun haben, die wir noch vor kurzer Zeit für undenkbar gehalten hätten. S. ist kein Schwätzer, sondern ein Bauernfänger wie Le Pen. Das man ihn gewähren lässt, ist unerhört.

  • J
    jacko

    Um zu wissen, dass Sarrazins Äußerungen rassistisch, vorurteilsbeladen und dumm sind, hätte ich kein Gutachten gebraucht. Zwar mögen hier viele in ihrer subjektiven Wahrnehmung etwas "wahres" daran finden, was aber nicht dazu führen sollte eine "Art" von Menschen nach ihrer Herkunft abzustempelm. Viel mehr sollte man sich fragen, wie man soziale Ungleichheit bekämpfen und chancengleichheit herstellen kann.

  • C
    Carlos

    Durch viele dieser Kommentare wird deutlich, dass die wenigsten Menschen die rassistische Einstellungen besitzen, sich dessen auch bewusst sind...

  • MN
    Mike Ness

    Wenn jetzt das Aussprechen von Rassismus als Wahrheit gilt, dann guten Abend Deutschland, kann ich nur sagen.

  • C
    Carsten

    Liebe taz, ich bitte Euch: Ein völlig unbekannter Studi von einem völlig irrelevanten ominösen »Institut« fummelt ein paar »Analysen« zusammen und schon ist Sarrazin Rassist? Was für ein Quark! Nebenbei: Seit wann ist die bildungsferne Unterschicht denn eine Rasse? Die Studie selbst ist rassistisch, wenn sie mit diesen Begriffen spielt. So einen Quatsch kann man wirklich nicht ernstnehmen. Sarrazin rockt!

  • K
    Karnevalist

    Solche "Gutachten" machen andere von vornherein mundtot. Jeder im Rampenlicht stehende wird immer das sagen was erwartet wird. Aus Angst ansonsten ausgegrenzt und auch wirtschaftlich vernichtet zu werden. Was soll ein Schauspieler ohne Rollenangebote, ein Autor ohne Verlag tun? Ich nenne nur das Beispiel Eva Hermann. Also wird mit den Wölfen geheult, widerlich finde ich das. Ich hätte mir sowas in der BRD nicht vorstellen können.

    Das nenne ich Meinungsdiktatur, die Schere im Kopf, sowas gab es doch auch in der bösen DDR...

  • L
    Lars

    @Ein armer Deutscher!

    "bezahlt reuemütig sämtliche Entschädigungsforderungen"

     

    Das ich nicht lache. Deutschland weigert sich doch regelmäßig und nichtmal Gerichtsurteile des internationalen Gerichtshofs bringen dieses Land dazu, einigen Reperationszahlungen nachzukommen. Also erzähl nicht so'n Mist.

  • S
    Spin

    Sarrazin dekretierte einst via Lettre International: "Berlin hat einen Teil von Menschen, etwa zwanzig Prozent der Bevölkerung, die nicht ökonomisch gebraucht werden, zwanzig Prozent leben von Hartz IV und Transfereinkommen ... Eine große Zahl an Arabern und Türken hat keine produktive Funktion, außer für den Obst- und Gemüsehandel, und es wird sich auch vermutlich keine Perspektive entwickeln...Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert. Das gilt für 70 Prozent der türkischen und 90 Prozent der arabischen Bevölkerung in Berlin."

     

    Er hat also aus volkswirtschaftlicher Sicht Bevölkerungsgruppen nach ihrer Brauchbarkeit unterschieden und siehe da: Die Türken und Araber braucht man genauso wenig wie - "Eure Armut kotzt mich an" - den deutschen Assi. Dafür gratulieren ihm nachhaltig die doitsche Volkssele und die "politisch Inkorrekten", gerne auch via taz-Forum.

     

    Merke also den Neusprech: Hetze ist, einen (Sozial-)Rassisten als das zu bezeichnen, was er ist.

     

    Nur die besseren Rezepte, was mit den Überflüssigen - ob deutsche "Assis" und Sub-Prolls oder Türken und Araber zu passieren habe, die haben die Nazis: Lager und Abschiebung. Soweit ist Sarrazin (noch) nicht, soweit ist nur sein politisch inkontinenter Anhang.

     

    Krise heißt: Doitschland kommt wieder zu sich. Wer dabei nicht mitgröhlt, sollte sich in acht nehmen.

  • F
    frequenz

    erschreckend, wie viele der kommentare hier darauf abzielen, dass sarazzin nicht rassistisch, sondern "endlich mal ehrlich" gewesen wäre.

     

    liebe menschen,

    rassismus bedeutet nicht nur, dass man andere ethnizitäten herabsetzt und sich darüberstellt, sondern, dass man überhaupt menschen nach ihrer herkunft, bzw der herkunft ihrer eltern oder großeltern kategorisiert und ihnen bestimmte eigenschaften (positiv und negativ) zuschreibt. genau das hat sarazzin gemacht.

     

    wer das ehrlich findet, steht nicht weit von jenen, die "damals" ihre nachbarn als juden verraten haben. diesma wären es dann eben "araber", weil sie nicht "produktiv" in diese gesellschaft passen.

     

    den kapitalismus kennen wir jetzt schon ziemlich lang, trotzdem ist es erschreckend, wie schnell viele, auch darunter nicht wenige der kommentatoren, hinnehmen, dass unsere gesellschaft menschen auf grund ihrer finanziellen "produktivität"einschätzt. wer nicht produktiv ist, ist nicht lebenswert, zumindest nicht hier. unwertes leben.. na? an was erinnert euch das? ist das die wahrheit, die ihr endlich mal hören wollt?

    dann grabt ihn doch aus, euren heimlich geliebten führer, der genau diese maxime verfolgt hat.

     

    aber hört mir nicht zu, ich schwing ja nur die "angestaubte nazikeule", und nazis gibt es ja seit 45 nicht mehr. das ist wohl eure wahrheit (?).

  • JM
    Joan Marí

    An diejenigen die über "...eine sachliche Diskussion über Migration ist in diesem Land nicht möglich.." reden, möchte ich gern darauf Aufmerksam machen, dass Herrn Sarrazins Aussagen nicht gerade als sachlich bezeichnet werden können, sondern eher als typischer Ausgeburt von der Springer Presse und Skandal Reportagen angeheizten germanischen Stammtischkultur, wie ich leider in meinen 10 Jahren in der BRD erfahren durfte. Sachlichkeit fängt mit Fakten an und dazu rate ich allen ein Blick in die folgende Webseit zu werfen

     

    http://www.focus-migration.de/

     

    oder auch Bücher übers Thema bei der BPB zu bestellen. Sachlikeit geht weiter mit Analyse und Diskussion und endet mit gemeinsamen Lösungsvorschlägen.

     

    Diejenigen die über "...die Wahrheit.." oder ein "..Funk Wahrheit.." sprechen möchte ich gern darauf Aufmerksam machen, dass die "Wahrheit" auf eine Gruppe von Personen bezogen eher einen statistischen Charakter hat und wird eindeutig zum krassen und hässlichsten Vorurteil, wenn eine zu einem Teil der Gruppe zutreffende Eigenschaft auf die Allgemeinheit der Gruppe angehaftet wird. Meiner Meinung nach ist Herr Sarrazin ein deutscher Meister in dieser alten Sportart und könnte mit Fug und Recht behaupten ein würdiger Nachfolger von Herrn Streicher zu sein, falls diese Tatsache in seiner politischen Zukunft ihm von Nutzen wäre.

     

    Eine Diskussion über Migration und überhaupt über unsere Gesellschaft ist notwendig und wünschenswert, aber es fängt sicher nicht mit solchen plumpen und dummen Vorurteilen an.

  • K
    Kommentator

    @atypixx:

     

    Es wird sie insgeheim aber freuen, dass Ungleichheitsideologien wie der Neoliberalismus und Rassismus wieder auf dem Vormarsch sind.

     

    So weit sind wir "schon wieder".

     

    Wann war es denn ihrer Meinung besser/ungleicher?

    Im Mittelalter oder im Frühkapitalismus oder gar im Dritten Reich?

     

    Da haben Sie aber anständig die Hüllen fallen lassen.

     

    Vielleicht werde ich nächsten Antiislamisierungskongress gucken ob man auch mal aktiv im echten Leben etwas gegen euch deutschnationalen PI-Hetzer tun kann!

  • TW
    Th. Weismantel

    Der Titel ist ärgerlich falsch. Einen Test bestehen wird ausschließlich positiv verwendet. Wenn jemand bei S. nach Rassismus gesucht, und diesen gefunden hat ist S. beim Rassismus-Test durchgefallen.

  • AK
    afr klo

    das er den 'meisten' aus der seele spricht ist ja genau das problem. die deutschen haben eine selektive wahrnehmung.

  • M
    Marti

    Der "Fall" Sarrazin zeigt mit wunderbarer Klarheit, dass es heute bei unseren mediale Deutungeliten nicht mehr darauf ankommt, wie die Dinge in Wirklichkeit sind, sondern darauf, ob sie den eigenen ideologischen Vorgaben entsprechen.

     

    Oberstes Dogma ist: alle Kulturen und Religionen sind im Ergebnis gleich.

     

    Wer es wagt, dieses Zentraldogma in Frage zu stellen, wird verhetzt und gejagt.

     

    Würde einer etwa das Dogma aufstellen: alle Ideologien (Kommunismus, Liberalismus, Faschismus) sind Ergebnis gleich, würde man nur müde lächeln über solch eine Dummheit.

     

    Aber wenns um Kulturen und Religionen geht, da verstehen die linksgrünen Ideologen keinerlei Spaß, da hält man die eigene ideologische Verblendung für moralische Überlegenheit.

  • K
    Kommentator

    @haberkorn

    Toller Kommentar!

    Sehe das genauso wie Sie. Das mit den Eliten war mir noch nicht bekannt - macht aber letztlich überdeutlich wohin die Reise beim Ober-Sozialdarwinisten und Rassisten Sarrazin geht.

     

    Was hat das mit sozialdemokratisch zu tun?

    Das ist das Niveau des rechten Flügels der FDP.

    (nicht jedoch der NPD!).

     

    @atypixx

    Das ist auch Rassismus - positiver Rassismus. Das bedeutet grob eine verortete Ethnie mit kulturellen Stereotypen zu versehen, die sie extrem erhöht - und indirekt andere damit erniedrigt.

     

    Der Philosemitismus etwa ist eine Form des positiven Rassismus gegenüber Juden - und in Teilen der Radikalen Linken und der PI-Fraktion recht verbreitet.

  • J
    Julian

    Erstaunlich, wer hier so alles "die Wahrheit" kennt. Und noch erstaunlicher, wie viele taz-lesende Menschen der Ansicht sind, es gäbe überhaupt so etwas wie "Wahrheiten", die sich auf einzelne Volksgruppen, Ethnien, Nationalitäten, Abstammungen oder sonstiges bezögen.

     

    Dabei sehe ich hier nur eine offensichtliche Wahrheit: Ex-SPD-Finanzsenatoren, die jetzt bei der Bundesbank tätig sind, haben keine produktive Funktion, außer vielleicht für den - elitären - Stammtisch. Und wenn Herr Sarrazin jetzt zu viel Gegenwind bekommt, dann soll er sich doch, man gibt ja gerne nette Tipps, einfach einen warmen Pullover überziehen.

     

    Es erstaunt mich gelegentlich selbst, noch Mitglied dieser Partei der "Aufstiegschancenerkämpfer" zu sein. Herrn Sarrazins Verbleiben erhöht jedoch lediglich meine Austrittschancen. Ich denke, der eine oder die andere dürfte das sehr ähnlich sehen - vielleicht gar volle 30 %, ohne mich zu nationalsozialistischen Propagandaäußerungen verleiten lassen zu wollen. Das wären dann wohl die mit dem, genau, höheren IQ.

  • DO
    Der ohne produktive Funktion

    Liebe Arier und alle anderen Menschen in Deutschland ohne Migrationshintergrund,

    es treibt mir die Zornesröte ins Gesicht, wenn ich hier lese wie herablassend sich einige hier äußern und sich auf Sarrazin-Niveau begeben.

    Rassismus negativ? - Natürlich! Weil Rassismus Menschen in Schubladen einordnet und sie nicht als Individuen betrachtet. Das Rassismusdenken ist auch einfach und man muss sich nicht weiter mit den Problemen beschäftigen. Es wäre viel angebrachter die Menschen nach sozialen Schichten einzustufen! Denn wieso ist ein arischer HartzIV-Fall besser als ein nicht-arischer? Die Probleme sind gleich gelagert.

    Wenn angeblich die Mehrheit der "Deutschen" die Meinung Sarrazins teilt, dann ist auch die Mehrheit der "Deutschen" rassistisch!

    Es ist beschämend und eine Frechheit Ausländer derart zu beschimpfen, wie es Herr Sarrazin getan hat. Meine Eltern kamen vor über 40 Jahren aus der Türkei nach Deutschland und haben hier IMMER gearbeitet. Von der Arbeitsleistung meiner Eltern könnte sich jeder "Deutsche" ne Scheibe runterschneiden. Mein Vater hat 60 Stunden in der Woche geschuftet und meine Mutter war fast vollzeit berufstätig und das mit 4 Kindern! Ich selbst habe eines der besten Abiture an meinem Gymnasium in Bayern abgeschlossen und beim Abschluss meines Ingenieurstudiums war ich unter den besten drei Absolventen! Heute arbeite ich in einem der größten DEUTSCHEN Unternehmen und darf mich mit einem Deutschen Ausweis brüsten. Vor diesem Hintergrund fühle ich mich zu tiefst gekränkt und frage mich, wann wir endlich vom Rassismus wegkommen. Die Menschen müssen entsprechend ihrem SOZIALEN Hintergrund gefödert werden.

    Rassismus ist das größte Gift der Leistungsgesellschaft!!!

  • DA
    Der Alex

    1. Nur weil die Mehrheit der deutschen Bevölkerung eine ähnliche Meinung vertritt wie Sarrazin, macht es die Meinung nicht besser.

    2. Sarrazin hat keine ungeliebten Wahrheiten ausgesprochen sondern Vorurteile - größtenteils rassistisch.

    3. positive Vorurteile sind auch Vorurteile. "Positiver Rassismus" (was für ein ekelhaftes Wort) ist auch Rassismus und deswegen abzulehnen und entsprechende Aussagen scharf zu kritisieren.

    4. Sarrazin sollte dringend aus der SPD ausgeschlossen werden.

    5. Wirkliche Experten der Rassismus- oder Vorurteilsforschung wurden leider viel zu selten in den Medien zu dem Sarrazin-Interview befragt. Meiner Meinung nach kann keine Person, die sich mit der Materie auskennt, zu einem anderen Schluss kommen, als den, dass Sarrazin (z.t. rassistische) Vorurteile bedient und geschürt hat.

  • R
    rose

    Braucht mensch ein Gutachten,um zu wissen,was ein Rassist ist?Wie verblödet muss dieses Land eigentlich schon sein,wenn für Dinge,die jeder Mensch selber denken kann,"Experten" und "Gutachten" benötigt werden!

    Bemerkenswerterweise schreien diejenigen am lautesten "Rassismus",die alles tun,damit ihre Kinder und sie selbst nicht in Kontakt mit Muslimen kommen müssen!

    Getreu der Devise:ich bin gegen Rassismus,aber mit denen(Türken,Arabern,Afrikaner...) will ich auch nichts zu tun haben!Die sollen im Ghetto bleiben!

    Deshalb wird sich auch nicht mit den Aussagen des Herrn Sarrazin auseinandergesetzt.Es könnte ja sein,das da auch das eigene Verhalten in Frage gestellt wird(?).Und einen Sündenbock zu haben ist allemal bequemer als in den Spiegel zu blicken!

    Wenn die deutsche Gesellschaft von Migranten verlangt,sich besser zu integrieren,sollte sie auch bereit sein,diese sich integrieren zu lassen!

  • J
    joHnny

    ...wat mut dat mut...LaFontaine und Clement suchen noch den dritten Mann zum Skatspielen!

  • M
    MirkoMalessa

    Ich lebe Sonnenallee (einfach nur herrlich hier (keine Ironie)), zwischen Arabern, Türken, Vietnamesen, Polen, Tschechen, Amis, Briten, Palästinensern, usw, usf. Einige davon kenne ich auch persönlich, und komme mit ihnen auch gut klar.

     

    Der Mann hat trotzdem völlig recht. Sogar alle Vietnamesen, und die eine Thailänderin die ich kenne, sehen das genauso wie Sarrazin.

     

    @Taz: Wie wärs wenn ihr mal als Reporter auf die Strasse geht, und all die Anderen außer denen die Sarazzin aus Rache ans Bein pinkeln wollen interviewt? Würde mit sicher eine interessante Reportage werden. So ganz ohne Hass und Häme mit Objektivität der Angesprochenen.

     

    Die Realität will niemand wahrhaben, es sei denn Sie sagt es ihm ins Gesicht. Dumm nur, das man sie dazu zuerst immer selbst fragen muss.

  • I
    ich

    @atypixx

     

    Stereotypen über eine Bevölkerungsgruppe sind immer, egal ob positiv oder negativ, rassistisch.

  • K
    Kukuck

    Wenn die Wahrheiten die Sarrazin ausgesprochen hat, die jeder Bürger dieses Landes Tag täglich sehen kann, nicht zustimmt und rassistisch ist, dann muss anscheinend die Wirklichkeit falsch sein.

     

    Ich finde es skandalös, dass SPD, statt die Probleme anzugehen und Lösungen zu suchen, jetzt diese peinliche und lächerliche Rassimsukeule rausholt.

  • E
    EklekTiker

    Viele hier mitgeteilte Kommentare zu diesem Thema machen wieder deutlich, wie rassistisch ein großer Teil der gebildet-aufgeklärten Deutschen sind. Der Rassismus ist hier kein unbewusster Akt eines nicht wissenden "Volksgemeinschaftsmitglieds". Nein nein, die hier sind überzeugte rassisten. Die Identität bildet sich hier nicht nur über soziale Exilierung und kulturelle Diformation des Anderen. Die hier sind bewusste erben der Nazis.

  • AC
    ali capone

    auch positiver rassismus ist rassismus.

    wer menschen in volksgruppen einteilt und diesen dann ohne differenzierung bestimmte charakteristika ("großes nase", "alle reich", "alle schlau" etc.) ist ein rassist. rassismus ist immer scheiße.

  • TG
    Thomas Gauss

    Sarrazin ist einer der wenigen in Deutschland der die Wahrheit ausspricht.

     

    Das so einer nun mit aller Macht mundtot gemacht werden soll wundert mich nicht. Die Gutmenschen- und Mulit-Kulti-Lobby ist wohl doch schon sehr stark mitlerweile.

     

    Wie wäre es wenn wir Linken, Grünen, 68ern und anderen Mitbürgern/innen einfach irgendwo ein paar Hektar Land geben und sie dort nach ihren verqueren Vorstellung leben lasse ? "taz" wird dann Staatsmedium dort und wir normalen Deutschen haben unsere Ruhe.

  • G
    glamorama

    Nur mal zur Info: Die Tatsache, dass Sarrazins Äußerungen die von BILD und Co. geformte Meinung der Mehrheit treffen, ändert nichts daran, dass sie sachlich falsch sind.

     

    Vietnamesen und andere Asiaten leben in Deutschland unauffällig, aber auch oft völlig unangepasst in Parallelgesellschaften. Osteuropäer haben aufgrund sprachlicher und sozialer Barrieren nur selten eine Chance auf eine akademische Laufbahn. Deutschrussen bleiben häufig unter sich und werden von den Deutschen fast immer als Russen, nicht als Deutsche wahrgenommen. Und nur ein Bruchteil der in der Bundesrepublik lebenden Türken und Araber ist Obst- oder Gemüsehändler.

  • AD
    Aus der Vergangenheit nichts lernen!

    Beim Lesen dieser Kommentare wird mir echt übel!

     

    zu "freie Meinungsäußerung nach GG":

    Bevor man sich auf das GG beruft, sollte man mal dessen Inhalt kennen. Des Weiteren hat die SPD, wie jede andere Partei (oder auch Vereine) eine Satzung, auf die sich die Antragsteller des Parteiausschlussses beziehen. (s. auch Beitrag von Lurchi)

     

    Die Wortwahl von Herrn Sarrazin ist nicht nur unfein gewählt sondern einfach nur faschistisch. Menschen nach nationaler Zugehörigkeit zu katalogisieren ist undemokratisch! Wir sollten mal langsam nicht immer die Nationalität eines Menschen betrachten, sondern den Menschen selbst! Dazu gehört halt auch, dass nicht jeder Mensch für unsere "frei, tolle, faire" Wirtschaft gleich produktiv sein kann. Dieses bla-bla eines vermeindlichen Sozialdemokraten täuscht doch nur darüber hinweg, was die SPD vor ein paar Jahren einfach nur in den Sand gesetzt hat! Es sind nicht die Migranten, die bei uns Arbeitslosigkeit, Gewalt etc. erzeugen. Nein das sind wir alle, die im bestehenden System immer wieder vom Neuen im Kampf Aller gegen Alle aufeinander losgelassen werden, da wir denken, durch Wahlen und gespielte Demokratie alles für eine bessere Gesellschaft getan zu haben.

     

    zu Migrationsdebatte:

    Ja, wäre schön, wenn endlich mal eine geführt wird! Dazu verweise ich auch gerne auf Herrn Hagen Rether http://www.youtube.com/watch?v=pvIMcYrsb0E

  • B
    baldur

    Sind Gutachten nicht diese ellenlangen Schriftstücke die zum Schluß immer exakt die

    Meinung des Auftraggebers wiederspiegel ??

  • A
    atypixx

    Sarazzin lobt Juden, Russen und Vietnamesen aber er ist ja SOOOO rassistisch, der pöse pöse Mann! ... Das einzige, was man dem Mann vorwerfen kann ist doch, dass er kein Anhänger einer egalisierenden und undifferenzierten Gleichheitsideologie ist. Beschämend, wie weit wir in Deutschland heute wieder sind, wenn einem dies eine solche Medienhetze beschert und sogar berufliche Nachteile bringt... liebe taz, mach dich bei deinem krampfhaften weiter-nach-links-rückversuch bitte nicht lächerlich. Wäre schade um dich als querdenkende Zeitung.

  • Q
    quarks

    Die Hetze nimmt kein Ende. Wer in diesem Land die Wahrheit ausspricht wird mundtot gemacht - egal mit welchen Mitteln.

    Dieses Gutachten ist doch eine Farce. Irgendein "Experte" von irgendeinem Institut schreibt irgendein Gutachten und schon ist das Geheule groß.

     

    Gegengutachten! Das ist hier in Absurdistan die einzige Möglichkeit...

  • P
    pEt

    der titel des artikels ist irgendwie irritierend,

    rassismus = negativ

    test bestehen = positiv

     

    also wenn ich nur den titel lese(so gings mir)könnte ich glauben das dieser "herr" und seine äußerungen doch nicht rassistisch waren und er deswegen den test bestanden hat

  • A
    aso

    Umfragen machten deutlich, daß Sarrazin die Mehrheitsmeinung der Bevölkerung getroffen hat.

     

    Die SPD ist bereits dermaßen neben der Spur, daß sie meint, sie müsse nun eher die Migrantenstimmen retten, als ihren alten Ruf als „Volkspartei“...

     

    Helmut Schmidt sagt es deutlich:

    „...Ich hätte diese Ausdrücke sicherlich nicht gebraucht. Nach einem langen Gespräch, das umgangssprachlich geführt wurde, hätte ein Redakteur an drei oder vier Stellen Korrekturen vornehmen müssen. Das hat offenbar keiner getan...“:

    http://www.zeit.de/2009/47/Helmut-Schmidt-47?page=3

    Die Rassismusdebatte orientiert sich leider wieder an der Form, nicht am Inhalt des Interviews.

    Solche Ablenkungsmanöver bleiben nur noch wenigen Dummen verborgen:

    Tschüß, SPD...

  • CS
    Calpo Salmrohr M.A.

    Eine reine Befindlichkeitskiste. Interessiert längst nicht mehr.

  • CH
    Christian Harten

    Bei allem Verständnis für die Empörung, ein Funke Wahrheit steckt in Sarrazins Aussagen! Nur ist in diesem Land eine sachliche Diskussion über Migration leider nicht möglich. Daran sind wir selber schuld.

  • A5
    Art. 5 GG

    Die Anfertigung eines Gutachtens über die Qualität einer nicht strafbaren Meinungsäußerung ist undemokratisch. Aber Sozialisten und andere Linke hatten ja immer einen Hang zur Eine-Meinung-Gesellschaft ("Diktatur"). Bedenklich.

  • TO
    Tee Odor

    Den Test konnte Thilo Sarrazin doch mit LINKS bestehen ... Kein Wunder, schaut man sich mal an, wie inhaltsidentisch seine Aussagen mit dem offiziellen Amtsdeutsch aus dem 3. Reich sind: http://tinyurl.com/ydxu7o5

    Nach der Lektüre kann man gar keine Zeifel mehr am SPD-Thilo haben.

  • H
    Hues

    Das ist sicherlich nicht der einzige Test, denn Sarrazin mit seinen sonderbaren, aber deutlich darwinistisch, ausgrenzenden Thesen bestehen würde. Sarrazins Masche ist ein Ablenkungsmanöver: Obwohl Hartz-IV eine Reform sein sollte, läuft alles schief (Menschen werden nicht vermittelt, Armut breitet sich aus, Kinder leiden unter Armut und Ausgrenzung - könnte noch lange fortgesetzt werden ...) - da müssen schon schwere Geschütze aufgefahren werden, um die Realität und das Versagen der SPD zu kaschieren. Also muss ein Rumepstilzchen names Sarrazin ran. Der schickaniert einfach die Betroffenen und macht richtig Ärger was Ausländer, Dicke, Alkoholiker und ähnliche Problemgruppen angeht. Das muss auch diffarmierend und abwertend sein, weil den Rest - den kennen wir alle schon. Und der steht in zahlreichen schlauen Büchern. Wen interessiert das?

    Deswegen muss an den Stammtischen eine Diffarmierungs- und Ausgrenzungsdenke installiert werden, damit die Menschen nicht zusammen zählen, was sie verdienen, was sie an Steuern und Abgaben bezahlen und was dabei dann am Ende an sozialer Sicherheit herauskommt.

    Nämlich nur noch ein Flickenteppich gepaart mit Mobbing, Versagen und Hilfslosigkeit. Kaum eine andere Reform hat eine einzige Partei so schwer getroffen wie Hartz-IV: Die SPD säuft daran immer noch ab. Und wenn Hartz-IV nicht geändert wird, betrifft es bald auch FDP und Union - was immer sie auch denken müssen.

    Dass Sarrazin wie eine vierte und fünfte Kolone für übelsten Rechtsextremismus gewirkt hat, weil er deren ideelen Kern kommuniziert und radiiert hat, dass werden wir in den nächsten Jahren noch spüren. Ich würde mir wünschen, dass Sarrazin auf eine Insel im pazifischen Ozean ohne Internet-Anschluss gebracht wird. Und ich würde mir wünschen, wenn engagierte Journalisten die PR- und SPD-Connections dieses Mannes mal recherchieren könnten. Wer Sarrazin in Berlin mal als Normalo-Politiker erlebt hat, der weiß, was ich meine. Von der grauen Maus zur Rampensau - das ist erklärungsbedürftig.

  • F
    frolleinschneider

    So weit, so richtig. Natürlich ist das zum grossen Teil rassistisch, was der Sarrazin da von sich gegeben hat, da braucht man eigentlich nicht lange zu diskutieren. Frage mich nur, ob die SPD keine andere Institution als das Moses-Mendelssohn-Zentrum hatte finden können, die willens und im Stande gewesen wäre, ein entsprechendes Gutachten anzufertigen. Nicht dass ich dessen fachliche Kompetenz anzweifle, im Gegenteil. Doch damit verstärken die beiden Kreisverbände eine ohnehin bestehende, äusserst schiefe Aufgabenverteilung, der zu Folge "den Juden" für solcherart heikle Themen eine Art moralische Oberhoheit zugesprochen wird. Ich halte dies für sehr unglücklich und hätte es daher begrüsst, wenn die SPD zum Beispiel Professor Benz von der TU oder jemanden vom Deutschen Institut für Menschenrechte beauftragt hätte.

     

    Es grüsst aus Schöneberg

     

    Frollein Schneider

  • S
    schlegel

    Über die Wortwahl von Herrn Sarrazin läßt sich sicher trefflich streiten. Allerdings hielte ich es für zielführender, wenn man ihn inhaltlich widerlegen würde, statt nur auf die Form der Äußerung einzugehen. So können ihn interessierte Kreise als Märtyrer darstellen.

     

    Stattdessen versuchten sich Lokalpolitiker mit Worthülsen zu profilieren: "Unrecht bleibt Unrecht, egal von wo es kommt" oder "Zeugnis abschreckender beschimpfender Sprachgewalt".

     

    Selbst das Gutachten bleibt bei quantifizierbaren Aussagen zu den jüdischen Ärzten und Einzelhändleren die richtige Auskunft schuldig. Stattdessen wird mit dem Schlagwort "nationalsozialistische Propagandabehauptung" suggeriert, Sarrazin vertrete dieses Gedankengut.

  • H
    haberkorn

    wozu Teile der SPD noch ein Gutachten benötigen, um Sarrazins Interview einordnen zu können, verwundert.

     

    Denn Sarrazin ist doch einzigartig offen (so sind sonst nur noch die ganz Rechten) - in der Präsentation seines elitären und rücksichtslosen Tunneldenkens.

     

    Sein Leitsatz zum Schluss seiner Ausführungen: "Berlin soll die Stadt der Eliten werden" bestimmt seine Schlussfolgerungen. Diesem Leitsatz haben sich alle unterzuordnen; wer dabei stört, wer im Sarrazinschen Sinne dafür nichts leistet, muss weg / raus.

    Unterschicht und/ oder Türken und Araber + Alleinerziehende: alles eine Soße, alle raus aus Berlin, denkt er nicht nur sondern fordert dies auch

    Diese extreme Geringschätzung und auch Verachtung gegenüber allen aus seiner Sicht unproduktiven weil bildungsfernen Bürgern, gepaart mit fast schon HassAtacken gegenüber Arabern und Türken - übrigens auch produktiven Gemüse- und Obstverkäufern - ....das erinnert mich an preußisches Junkerntum, an kolonialistisches rassistisches ErziehungsDenken. Die dummen Neger lässt man nur leben, wenn sie sich auch verwerten lassen.

     

    Sein Verwertungsprinzip (20% werden ökonomisch nicht gebraucht), seine Furcht vor Verdummung des Berliner Volks wegen Übertürkung, das weckt in mir Assoziationen zu rassistischem Gedankengut über unwertes Leben; es wird auch überlegt wie wuchtig vorgetragen.

    Nicht zu vergessen sein Wunsch, das Sozialsystem nicht an die Unterschicht zu verschwenden.

     

    Sarrazins sonstige Betrachtungen über das Sozial- und Bildungsverhalten "seiner" großen Zielgruppe lenken von seinem wahren Gedankengut nur ab. Sicher gibt’s es auch richtige Sätze über Berliner Politik und verunglückte Integrationsansätze, aber diese Hinweise in seinem Interview vernebeln nur den Grundtenor seiner Attacken; viele übersehen diesen dann auch.

     

    Dieser Mann ist wegen seiner geschickten Vermixung von Ideologie und Populismus gefährlich. Vielleicht hält er jetzt erstmal seine Schnauze, weil die Bank ruft.

  • H
    Henrykus

    Jeder, der keine Tomaten auf den Augen hat, kann die Aussagen von Sarrazin bestätigen.

     

    Wir brauchen endlich eine ehrliche Diskussion zum Thema Migration und Migrantengewalt und keine moralischen Blockwärter, die gerne Meinungsfreiheit mit einer Nazikeule erschlagen möchten.

  • A
    Anneliese

    Mal wieder ein Gefaelligkeitsgutachten? Herrn Sarazin wird es nicht schwerfallen, ebenso gewichtige Gegengutachten zu erhalten, frei nach dem Motto: Vier Gutachter, sechs Meinungen.

  • I
    Ich

    Man lasse Ihn doch in Ruhe!

    Der Mann hat die Wahrheit ausgesprochen, sollten sich andere Politiker mal ein Beispiel dran nehmen!!

  • J
    Julia

    Wenn jetzt das Aussprechen der Wahrheit Rassismus ist, dann guten Abend Deutschland, kann ich nur sagen.

  • V
    vic

    Völlig unerheblich welcher Partei zugehörig. Außer bei der NPD müssen solche Sprüche zum Ausschluss führen.

    Mich jedenfalls widert das an.

  • KW
    Kurt Wiens

    Dümmer geht's immer, jetzt wird sogar ein "Rassimsuexperte" aus dem Hut gezaubert.

  • VV
    Volker Vonssen

    Gutachter! Sorry, das ist doch ein Witz, das sind bezahlte Miet/ Schreibmäuler, sonst nichts. Die SPD tut aber auch wirklich alles, demnächst die 15% zu reissen. Ich bin über das Verschleisstempo dieser ehemaligen Volkspartei wirklich überrascht. Herr S. ist sicherlich delikat in der Wortwahl, inhaltlich gibt es meiner Meinung nach an seiner Bestandsaufnahme wenig auszusetzen. So gut wie Null seiner Kritiker haben sich an den Inhalt herangewagt, und zwar aus gutem Grund! Empört "Nazi" zu schreien ist für mich als Mitte der 60iger Geborener einfach erbärmlich wenig. Es wird Zeit, dass diese Politikergeneration in Rente geht!

  • L
    Lurchi

    Über unterschiedliche Meinungen darf man ja ruhig streiten, nur ist eine Partei ja kein Selbstbedienungsladen, sondern baut auf klar formulierten Grundüberzeugungen auf. Mit Genugtuung lese ich, dass meine Berliner Genossen das Ausschluss-Verfahren am Laufen halten. Sarrazin hat in der SPD schlicht und ergreifend nichts zu suchen.

  • EA
    Ein armer Deutscher!

    In einer freiheitlichen Demokratie darf man seine Meinung eben nicht mehr äussern! Selbst wenn man millionen von Deutschen aus der Seele spricht!Deutschland kriecht lieber vor dem Rest der Welt, lässt sich alles gefallen und nimmt sämtliche Schuld auf sich, bezahlt reuemütig sämtliche Entschädigungsforderungen und lässt sich vorschreiben wie wir zu leben und zu denken haben!

    Gute Nacht Deutschland!

  • G
    Gerd

    Gutachter für Rassismus?!

     

    Was soll das für ein Gehirnkrampf sein? Für solche Sachen gibt es in Deutschland Gerichte, wenn die SPD-Vorstände meinen Sarrazin hätte sich rassistisch artikuliert, dann sollen sie ihn anzeigen.

  • H
    herrje

    was für ein unglaublich dümmlicher artikel!

     

    ...

  • W
    Wumme

    Aus meiner Beobachtung hängen die Ergebnisse eines Gutachtens immer von der Person bzw. Institution ab, die so ein Gutachten in Auftrag gibt. In diesem Fall wollte man Sarrazin als Rassisten diffamieren.

     

    Für mich ist das einfach nur lächerlich.

  • A
    Analyse

    Wir leben in Zeit, wo man zu allem ein "Gutachten" bekommen kann, es finden sich immer "Experten" die alles und jedem bestätigen, was er haben will.

  • C
    Clara

    Sehr rechtsgerichtete Menschen zitieren Herrn Sarrazin mittlerweile fast nur noch, er scheint so etwas wie ein neuer Heiland für sie zu sein.

    Da er so etwas eigentlich hätte vorher wissen müssen und ihn das nicht gehindert hat die Menschen mit seinen Sichtweisen aufzuhetzen, wird er mit Sicherheit schnell eine neue politische Heimat finden.