Äpfel, Beeren, Flocken : Gute Umsätze, aber nicht für alle
Die Apfelbauern im Alten Land haben in der Saison 2005/2006 Rekordumsätze erzielt. Mit rund 54 Millionen Euro liege der Erlös etwa 20 Millionen Euro über dem Vorjahresniveau, wie die Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle Nord (ZMP) mitteilte. Geringere Importe aus Übersee sowie eine starke Nachfrage nach norddeutschen Äpfeln in Osteuropa sind der ZMP zufolge die Hauptursachen. Dies reichte den Angaben zufolge, um die Einbußen aus der Saison 2004/2005 auszugleichen.
Lange Gesichter machen dagegen die norddeutschen Erdbeer-Anbauer: Sie haben mit einem noch nie beobachteten Preisverfall zu kämpfen. Wegen großer Erntemengen deckt der derzeitige Erzeugerpreis von 25 bis 45 Cent pro 500 Gramm nicht einmal die Kosten für Ernte und Verpackung. Ursache sei zum einen die Ausweitung der Anbauflächen und zum anderen eine witterungsbedingte Angebotsüberschneidung süd- und norddeutscher Erzeuger. Deren Erntezeiten folgen normalerweise einander. Nach dem Saisonstart mit Verbraucherpreisen von bis zu vier Euro pro 500 Gramm seien die Ladenpreise jetzt zum Teil auf 65 Cent gefallen.
Die schleswig-holsteinische Ernährungswirtschaft hat sich im vergangenen Jahr gut behauptet. Wie Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU) jetzt mitteilte, habe die Branche die Trendwende geschafft. Nach schwierigen Jahren stiegen die Umsätze wieder, sagte der Minister. Größere Unternehmen wie der Haferflockenhersteller Brüggen hätten zudem bis zu hundert Mitarbeiter neu eingestellt. Neue Impulse erwartet Austermann von dem Netzwerk „foodRegio-net“, das sich im März gegründet hat. Bei dem Projekt haben sich sechs Unternehmen der Ernährungswirtschaft im Raum Lübeck zusammengeschlossen, um die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft zu stärken.