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Absturz für BBF?

■ Ohne Umschuldung droht der Flughafen-Holding angeblich die Pleite

Die Berlin Brandenburg Flughafen Holding GmbH (BBF) steht nach einem Bericht des Tagesspiegels vor dem finanziellen Kollaps. Wenn nicht in Kürze eine Umschuldung gelinge, müsse die BBF Konkurs anmelden oder liquidiert werden, schreibt das Blatt. Berlin und Brandenburg sind zu jeweils 37 Prozent an dem Unternehmen beteiligt, der Bund mit 26 Prozent.

Dem Bericht zufolge wird zum Jahresende die erste Kreditrate in Höhe von 65 Millionen Mark aus den umstrittenen Grundstückskäufen in der Nähe des Flughafens Schönefeld fällig. Ende Februar müßten weitere 150 Millionen Mark und Ende März der Rest – 320 Millionen Mark – an die Gläubiger, ein Bankenkonsortium, gezahlt werden.

Die Banken seien zur Umschuldung bereit, schreibt das Blatt weiter. Es würden aber Bedingungen gestellt: Zum einen sei ein höherer Zinssatz fällig. Außerdem sollen die drei BBF-Gesellschafter eine selbstschuldnerische Bürgschaft übernehmen. Eine solche Bürgschaftserklärung liege aber schon deshalb außer Reichweite, weil in Berlin die Regierungsbildung voraussichtlich noch bis Februar 1996 dauern werde. Außerdem sind sich Berlin und Brandenburg uneins, ob die von der Landesentwicklungsgesellschaft Brandenburg (LEG) für die BBF treuhänderisch erworbenen Immobilien rechtswirksam gekauft worden seien. Zwei Untersuchungsausschüsse beschäftigen sich derzeit mit der Aufklärung des Kaufs von 118 Hektar Ackerfläche in den Jahren 1991/92, der in Höhe von 367 Millionen Mark über Kredite finanziert worden war. dpa

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