AUF DEM BLUTIGEN SCHLACHTFELD DES WEINHANDELS : Rote gegen Weiße, Sherry gegen Port
HAMBURG dpa/taz | Dem großen Buch der Kriege muss jetzt ein weiteres Kapitel hinzugefügt werden: „Machtkampf beim Weinhändler Hawesko entschieden“, meldete gestern die Frontagentur dpa vom Schlachtfeld in Hamburg. Wie aber muss man sich so einen Machtkampf beim Weinhändler vorstellen? Rote gegen Weiße? Und der Rosé wie immer zwischen den Stühlen? Was berichtet die Kriegsdepesche von der Weinfront? „Bei der Entscheidungsschlacht wagte der White Port einen Ausfall auf dem linken Flügel, wurde aber vom Dry Sherry zurückgeschlagen. Die Rheinhessen hielten tapfer die Stellung und bombardierten die Roten aus Bordeaux mit glykolversetzten Trauben, während die Grünen Veltliner Attacke ritten und die Amselfelder niedermetzelten, dass es nur so nach Ochsenblut roch. Den Sieg errangen die Weißen erst, als die Tokajer ihre ganze Süße ins Felde führten.“ Ziemlich was los beim kampftrinkenden Weinhändler.