APPELL WIR SIND EUROPA : Manifest für ein neues Europa von unten
BERLIN taz | „Frage nicht, was Europa für dich tun kann, frage vielmehr, was du für Europa tun kannst – Doing Europe“. Das ist das – etwas ältliche – Motto eines Aufrufs von einigen Dutzend europäischen Inellektuellen und Politikern, die auf Initiative der Deutschen Ulrich Beck und Daniel Cohn-Bendit einen Aufruf für ein „Europa von unten“ publiziert haben. Ihre zentrale Forderung ist ein Freiwilliges Europäisches Jahr, das von den Staaten und der Wirtschaft alimentiert und mit Hartz-IV-Sätzen abgegolten werden soll. Das dürfte die Anwärterschaft etwas einschränken, auch wenn die Idee des Dialogs, des Kennenlernens, des Austausches damit ja nicht diskreditiert ist.
Zu den Unterzeichnern gehören Helmut Schmidt und Dunja Hayali, Wim Wenders und Klaus Töpfer, Richard von Weizsäcker und Senta Berger, um nur ein paar Deutsche zu nennen.
Merkwürdig aber, dass der Appell in Deutschland nur auf Seite 45 in der Zeit veröffentlicht ist, im Feuilleton, als sei es eine kulturalistische Idee, von der man nicht weiß, was sie taugt und wozu sie am Ende gut sein soll. (gb)