ANTHROPOLOGIE : Frühe Siedler in Australien
LEIPZIG | Bereits lange vor der europäischen Besiedlung sind Menschen vom indischen Subkontinent in Australien eingewandert. Das zeigt eine Studie des MPI für evolutionäre Anthropologie in Leipzig. Bislang ist man davon ausgegangen, dass Australien zwischen seiner ursprünglichen Besiedlung vor etwa 40.000 Jahren und der Ankunft von Europäern im späten 18. Jahrhundert größtenteils isoliert geblieben war. Die Leipziger Forscher konnten dagegen nun einen „Genfluss“ von Indien nach Australien vor etwa 4.000 Jahren belegen. In Australien finden sich die frühesten archäologischen Belege für die Anwesenheit moderner Menschen außerhalb Afrikas. Die frühesten Fundstätten werden auf ein Alter von 45.000 Jahren datiert. Die Aborigines zählen somit zu den ältesten kontinuierlich wachsenden Populationen außerhalb Afrikas. Bisher ging man davon aus, dass es im Anschluss an die ursprüngliche Verbreitung von Menschen über die gemeinsame Landmasse Australien-Neuguinea und vor dem Eintreffen der Europäer keinen Kontakt zwischen Australien und dem Rest der Welt gegeben hat. (afp)