ALTE MEISTER : Die schönste Blume Afrikas
Wo auch immer sie auftaucht, dort sorgt die flamboyante Erscheinung der Chantal Biya beim Betrachter für Aufsehen, Stirnrunzeln, Kopfschütteln und hell lodernde Aufwallungen purer Aggression. Und sie taucht überall auf. Mal an der Seite des Papstes, als der ihre Heimat besuchte, mal bei einem Benefiz-Bullshit in Beverly Hills, zuletzt auf der Ehrentribüne am Champs-Élysées bei der Abnahme der alljährlichen französischen Militärparade, an der sie in ihrer Funktion als „First Lady“ ihres glücklichen Gatten Paul Biya teilnahm, seines Zeichens Präsidialparasit von Kamerun.
Tatsächlich ist sie mit ihren sonnenuntergangsroten Perückengebirgen, tätowierten Augenbrauen, schaufelbaggerlangen Fingernägeln und sündhaft teuren Stilettos, Kostümchen und Handtäschchen vor allem eine Solo-Performance-Künstlerin mit cleverer Botschaft. Was sehen wir? Groteske Großmanns- und Verschwendungssucht, hypertrophe Eitelkeit und provozierende Frechheit. Was denken wir? Verdammt, der Kontrast zum erstickenden Elend in Kamerum könnte größer nicht sein. Wieder was gelernt, wie uns jede echte Kunst auch ewas lehren sollte. Danke, Chantal! FRA