■ ALGERIEN: Gericht verbietet Islamische Heilsfront
Algier (taz) — Die Militärjunta dreht weiter an der Bürgerkriegsspirale: Gestern erklärte ein Gericht in Algeriens Hauptstadt die Islamische Heilsfront (FIS) für aufgelöst. Die Richter übernahmen das Argument der Staatsanwälte, die FIS habe versucht, „mit Gewalt“ ihre Ziele zu erreichen, und erklärten die Partei just nach dem Gesetz für verfassungswidrig, auf dessen Grundlage die Islamisten-Partei ursprünglich zugelassen worden war. Die stark geschwächten Islamisten wollen nun „das Wort an das Volk zurückgeben, das andere Mittel finden wird, um die Unterdrücker zu bekämpfen“. Die FIS kann noch beim Obersten Gerichtshof Berufung einlegen. SEITE 2
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen