piwik no script img

AKW Stendal chancenlos

■ ...zumindest wenig Aussichten sieht Minister Rauls

Berlin/Stendal. Dem Atomkraftwerk Stendal räumt der Umweltminister von Sachsen-Anhalt Rauls (FDP) wenig Chancen ein. Die Energieversorgungsunternehmen wollen in Stendal nur bauen, wenn die SPD das politisch mitträgt oder zumindest ein Stillhalten signalisiert. Danach sieht es aber nicht aus, so daß Stendal auf absehbare Zeit kein Standort für einen Atommeiler werden könne. Sachsen-Anhalt steht vor der Aufgabe, sein Energiekonzept umzuschreiben. Das Bundesland hat an den schwer zu entsorgenden Müllbergen zu kauen: Von 2.400 Deponien genügen nur 18 annähernd den jetzigen rechtlichen Vorschriften, sagte Rauls. 250 könne man für eine Übergangszeit akzeptieren, der Rest seien wilde Kippen. Für den Großraum Halle, Bitterfeld, Leipzig und Merseburg wurden der TÜV Rheinland und andere Organisationen beauftragt, eine Studie und eine Konzeption für die ökologische Sanierung zu erarbeiten. Bei der Erfassung der militärischen Altlasten der abrückenden Sowjetarmee steht das Land am Anfang. Erfolgreich wurde gegen die Absicht protestiert, das 70-Millionen- Auftragsvolumen für die Ermittlung der militärischen Altlasten ausschließlich westdeutschen Firmen zu übertragen. Rauls teilte mit, es sei daran gedacht, über ABM-Maßnahmen, finanziert aus Mitteln des Arbeitsministeriums sowie mit Fördergeldern des Bundes und der EG, 60.000 Arbeitnehmer im Umweltbereich zu beschäftigen. adn/taz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen