AKW Esenshamm: E.on flunkert
■ Der Energieriese behauptet, die Castoren für seien getestet worden
E.on, der Betreiber des AKW Esenshamm, hat beim Erörterungstermin für das geplante Zwischenlager geflunkert. E.on-Vertreter hatten behauptet, es gäbe keine Sicherheitsbedenken für die 80 Castor-Behälter, die im Zwischenlager untergebracht werden sollen: Diese so genannten V/19-Castoren wären in Japan getesteten Behältern auch in den Abmessungen so ähnlich, dass man die Testergebnisse getrost auf die deutschen Castoren übertragen könne. „Eine glatte Lüge: Tatsächlich unterscheiden sie sich von den V/19-Castoren um über 1,20 Meter Länge. E.on glaubt überhaupt niemand mehr“, sagte Helga Rinsky von der „Aktion Z“. Folge: Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) forderte E.on auf, die V/19-Cas-toren, die auch ins Interimslager Neckar-Westheim sollen, endlich zu testen. Auch die Behältersicherheit war umstritten: „Selbst nach 30 Jahren Untersuchungen ist nicht sichergestellt, dass die Dichtungen der Castoren nicht korrodieren“, sagte Helmut Hirsch, Sachbeistand der „Aktion Z“.
Auch nach fünf Tagen Erörterung war gestern kein Ende abzusehen. Punkte wie „Störfälle“ und „Sabotageakte“ waren noch nicht behandelt worden. Damit ist das Verfahren um das Zwischenlager Esenshamm das bislang längste. Seit vergangenem Jahr führt das BfS Erörterungsverfahren für Zwischenlager an insgesamt 13 Standorten in Deutschland durch. Sie sollen als Teil des „Atom-Konsenses“ der rot-grünen Bundesregierung Nuklearschrott bis zur Endlagerung etwa im Jahr 2030 aufnehmen. ksc
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