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68projectsAlles über mich: Inszenierungen des Selbst

Das Selbst ist nicht eins, sondern viele. Nie eins mit sich, sondern stets in Dissonanz. Als lauthals wandlungskünstlerisch und unaufgeregt extravagant lässt sich das „Ich“ in der Gruppenausstellung „Me, Myself and I“ beobachten. Die Freude an der Selbstinszenierung springt über, insbesondere wenn man die Schau vom hinteren Teil der Galerie beginnt. Dort hat Szenenbildnerin und Kostümdesignerin Daria Kornysheva Teile der Originalausstattung und Bühnenmodelle aus Ralf Plegers Film „Die Florence Foster-Jenkins Stories“ zu einer Garderobe arrangiert. Der begehbare Prunk der Operndiva des Camp spiegelt sich in Nan Goldins Szenen queerer Schlüsselorte der 70er, wie Provincetown bei Boston. Ebenfalls in den 70ern brachte die Medienkünstlerin Colette Orte der Subkultur in Galerien und Performances in den Stadtraum. Über Jahre entwickelte Persönlichkeiten wie die Countess Reichenbach ließ sie ebenso öffentlich sterben. Mit Inszenierungen von Weiblichkeit spielt auch Jürgen Klauks Fotoarbeit „Ich + Ich“: sind es die Augen oder ist es der Lidschatten, der zum Schlafzimmerblick wird? „I divided myself a thousand times“ schließlich, Mariana Hahns Skulptur aus Seide und Schellack, schwebt mehr als erstarrte, abgestreifte Wachshaut denn als Kleid im Raum. Die treffende Kehrseite zur „Sorge um sich selbst“. NYM

Bis 7. 1., Di.–Sa. 11–18 Uhr, Fasanenstr. 68

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