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65 Stimmen für Rotgrau

■ Bürgerschaft wählt heute neuen Senat

Ungewohnte Übung für die 121 Abgeordneten der Hamburger Abstimmung. Gleich zwölfmal dürfen sie heute geheim ihr Kreuzchen machen, um so Hamburgs neuen Senat zu inthronisieren. Mit Überraschungen rechnet derzeit allerdings niemand, für alle zwölf Senatskandidaten gilt die rotgraue Mehrheit - 65 Stimmen - als sicher.

Die beiden Statt-Senatoren in spe, Erhard Rittershaus (Wirtschaft) und Klaus Hardraht (Justiz) dürfen sich sogar noch auf die Stimmen zahlreicher CDU-Abgeordneter freuen. Unionsfraktionschef Ole von Beust empfahl seinen Parlamentariern, ebenfalls für Rit-tershaus und Hardraht zu stimmen. Nur die GAL-Fraktion will alle zwölf auf dem Stimmzettel stehenden KandidatInnen ablehnen.

In der SPD-Fraktion, die am Montagabend schon einmal das Abstimmen über den Voscherau-Senat probte, enthielten sich zwei Abgeordnete der Stimme, der Rest stimmte für die Voscherau-Liste. Widerworte - zum Beispiel gegen die erneute Nominierung des bei der Fraktionslinken umstrittenen Bausenators Eugen Wagner - fielen nicht.

Mit dem neuen 16. Senat der Nachkriegszeit wird in Hamburg eine lange sozialdemokratische Regierungstradition fortgeschrieben. Stets stellte die SPD den Chef des Senats – bis auf die Jahre 1945/46, als die Alliierten den parteilosen Bürgermeister Rudolf Hieronymus Petersen einsetzten, und 1953 bis 1957, als der bürgerliche „Hamburg-Block“ unter Kurt Sieveking (CDU) die Regierung übernahm.

uex/dpa

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