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60 Jahre „Aufbau“

■ Ausstellung zur Geschichte der deutsch-jüdischen Exilzeitung in Bremerhaven

Unter dem Motto „Eine Brücke zwischen den Welten“ steht eine Ausstellung über die in New York erscheinende deutsch-jüdische Zeitung „Aufbau“ vom 7. November bis 1. Dezember in der Volkshochschule Bremerhaven. Auf 60 Tafeln mit jeweils einer Titelseite pro Jahrgang und Porträts sowie Aufsätzen berühmter „Aufbau“-Mitarbeiter wird das 60jährige Bestehen der „einzigen noch existierenden deutsch-jüdischen Exilzeitung“ dokumentiert.

Die Präsentation vermittelt einen Einblick in das Leben der Emigranten auf der anderen Seite des Ozeans. Die Stadt Bremerhaven hat als ehemaliger Auswandererhafen mit einer langen Tradition in der Begegnung mit „Fremden“ eine enge Beziehung zu dem Thema, erklärten die Volkshochschule und die Deutsch-Israelische Gesellschaft.

Die erste Nummer des „Aufbau“ erschien am 1. Dezember 1934 als Nachrichtenblatt des German-Jewish-Clubs (heute New York World Club) in New York. Das später wöchentlich herausgegebene Blatt wurde laut Veranstalter die „wichtigste und größte Emigranten-Zeitung während des Nationalsozialismus und Sprachrohr aller deutsch-jüdischen Emigranten“ in deutscher Sprache. Rund 45.000 Exemplare sollen wöchentlich in über 50 Länder versandt worden sein. Für die engagierte Streitschrift schrieben unter anderem auch emigrierte deutsche Wissenschaftler und Schriftsteller wie Albert Einstein, Thomas Mann, Hannah Arendt und Franz Werfel.

Heute sieht das Blatt seine vorrangige Aufgabe in der Förderung des deutsch-jüdischen Dialogs vor allem zwischen deutschen und amerikanischen Juden. Der „Aufbau“ erscheint noch alle zwei Wochen mit einer Auflage von 10.000 Stück und wird in 33 Länder verschickt. dpa

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