DIE ZERLEGTE ZAHL: 500.000 Euro

Nach dem Crash im Jahr 2008 wurden die Millionenprämien der Banker als mächtiger Anreiz für die gewissenlosen Wettpraktiken der Finanzindustrie ausgemacht. Nach langem Ringen hat die EU reagiert, die Bankenaufsicht European Banking Authority (EBA) beschloss, dass bei einem Jahresverdienst von mehr als 500.000 Euro kein Bankerbonus höher sein soll als der zweifache Jahreslohn. Gültig ab 2014.

Klingt ein wenig kompliziert? Wird noch besser: Die Boni werden gerade berechnet, die Banken und ihr Verdienst sind oft größer denn je, da protestieren und prozessieren der Banker und seine Verbündeten wie die britische Regierung gegen solche „illegalen“ Regeln. Nun reagierte die EBA: Wenn ein Banker mehr als eine Million Euro verdient, dann könne er auf Antrag eventuell doch höhere Boni bekommen. Also höher als eine Million plus zweimal eine Million als Bonus.

Das betraf im Jahr 2012 laut einer EBA-Studie vom November in London immerhin 2.188 Banker, in Deutschland waren es 100 mit einem Verdienst über einer Million. Laut einer aktuellen Umfrage erwarten die Londoner Banker dieses Jahr eine Bonussteigerung um 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die 500.000-Euro-Schwelle wurde also richtig störend. Jetzt ist sie de facto zerlegt.

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