5 dinge, die wir gelernt haben:
1 Auch Demokraten können populistisch
„DONALD IS FINISHED – HE IS NO LONGER HOT.“ Was wirkt wie die Facebook-Timeline eines mobbenden Teenagers, ist Ausdruck der neuen Taktik eines bekannten US-Demokraten: Der kalifornische Gouverneur und mögliche Präsidentschaftskandidat Gavin Newsom meldet sich auf seinem X-Account mit reißerischen Memes und Capslock-Sprüchen zu Wort – Posts, die unverkennbar Donald Trumps Truth-Social-Account parodieren sollen. Diesen tauft er „Taco Trump“ – als Abkürzung für „Trump Always Chickens Out“ (Trump kneift immer). Sicher, Newsom?
2 Gerrymandering für Fortgeschrittene
Aktuell sieht es zumindest nicht danach aus. Donald Trumps neuester Plan: Wahlkreisgrenzen so verändern, dass sie seiner Partei Vorteile bei künftigen Wahlen verschaffen. In Texas wollen die Republikaner so bis zu fünf zusätzliche Sitze im Kongress gewinnen. Gavin Newsom geht zur Gegenoffensive über und will ebenfalls seine Wahlbezirke umbauen – per Volksabstimmung. Der Fachbegriff dafür heißt übrigens „Gerrymandering“. Oder, wie Trump (oder Newsom?) es womöglich formulieren würden: TAKE BACK THE DISTRICTS!!!
3 Nazis verlieren Kleidung
„Wer mit rechtem Hass Geld verdient, muss mit Gegenwehr rechnen“, findet auch Jörn Menge, Gründer von „Laut gegen Nazis“. Der Hamburger Verein hat sich deshalb den Namen des bekannten rechtsextremen Onlineshops Druck18 markenrechtlich gesichert. Ein großer Teil der Szene kaufte dort Kleidung, Aufkleber und Bettwäsche mit Aufdrücken wie „VTR LND“ oder „Tradition schlägt jeden Trend“. Ideen für das neue Sortiment gibt es reichlich. Wie wäre es zum Beispiel mit „Gestern braun, heute bunt“?
4 Wohnungslosigkeit trifft alle
Eine weniger erfreuliche Nachricht: Immer mehr wohnungslose Menschen haben einen Job. Das zeigt ein neuer Statistikbericht der BAG Wohnungslosenhilfe. 13 Prozent ihrer Klient*innen sind demnach berufstätig, 11 Prozent leben mit mindestens einem Kind im Haushalt. 38 Prozent aller Hilfesuchenden haben keinen deutschen Pass – ein Höchststand. Als Konsequenz fordert die Wohnungsnotfallhilfe mehr sozialen Wohnraum und diskriminierungsfreien Zugang zu Hilfen. Oder einfacher: FIX THE HOUSING CRISIS NOW!!!
5 Labubu macht Kasse
Das Plüschtier braucht keine populistischen Schlagzeilen, um aufzufallen. Der Hype um die Figur sorgt bei Pop Mart, dem chinesischen Spielzeugkonzern, für 400 Prozent Gewinnzuwachs. Kein Wunder: Im Juni 2025 wurde in Peking ein mintgrüner Labubu für umgerechnet 150.000 Euro verkauft. (kafe)
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