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5 dinge, die wir gelernt haben

1 Frauen sind nicht sicher

Gut, das wussten wir bereits, aber es gibt neue Fakten. Laut einer Studie des DGB können 53 Prozent der erwerbstätigen Frauen in Deutschland langfristig nicht allein von ihrem Einkommen leben. Heißt: Wird sie krank, verliert ihren Job oder tritt in den Ruhestand ein, ist mehr als jede zweite Frau nicht eigenständig finanziell abgesichert. Als Gründe führt die Studie Lohnungleichheit und den Umstand an, dass Frauen ihre Erwerbstätigkeit häufiger als Männer für Care-Arbeit unterbrechen oder reduzieren. Derweil streiten Kanzlerkandidaten darüber, wer Bür­ger­geld­emp­fän­ge­r*in­nen härter sanktioniert. Armes Deutschland.

2 Reiche liefern nicht

Auch kein Geld hat angeblich Kai-Uwe Steck, Kronzeuge im Cum-Ex-Prozess. Der Rechtsanwalt, der mit Bankern, Aktienhändlern und Beratern den Staat um Milliarden betrogen hatte, behauptete bislang, die von ihm persönlich erbeuteten 50 Millionen zurückzahlen zu wollen. Leider klappe das jetzt aber doch nicht, weil Steck „an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit“ sei. Gut, dass Rechercheteams von WDR und SZ noch fit genug sind, den Spuren seines Vermögens zu folgen. Die führen unter anderem nach Dubai und Luxemburg. Vielleicht sind in irgendeiner Steueroase doch noch ein paar Milliönchen zu finden?

3 Zu Fuß gehen läuft

Wer nicht nur die moralische, sondern auch die körperliche Fitness erhalten will, braucht Bewegung. Dass Laufen gut für Umwelt und Gesundheit ist, findet auch das scheidende Bundeskabinett und hat deshalb eine Strategie zur Stärkung des Fußverkehrs beschlossen. Das Papier schlägt Ländern und Kommunen vor, wie sie ihn sicherer und barrierefreier gestalten können – zum Beispiel durch eine bessere Beleuchtung von Gehwegen und kürzere Wartezeiten an Ampeln. Läuft.

4 Deutschland behindert

Kaum barrierefrei ist derweil der Wahlkampf. So sind etwa nur die Wahlprogramme von SPD und FDP gut für blinde Menschen zugänglich. Viele Wahllokale sind nicht barrierefrei, und es gibt weder Gesetze noch staatliche Prüfungen oder Förderungen, um das zu ändern. Fast je­de*r zehnte Deutsche wird dadurch schwer behindert, Tendenz steigend. Hat im Wahlkampf eigentlich jemand über Inklusion gesprochen?

5 Wal ist nicht gleich Wal

Wer von Wahlkampf nichts mehr hören will, wende sich dem Kampfwal zu. Kanadische Forscher fanden heraus, dass sich die Unterordnung der Bartenwale in Kampfwale und Fluchtwale einteilen lässt. Während Kampfwale sich aktiv gegen Angriffe wehren, hauen Fluchtwale lieber ab. Zur Tarnung singen sie deutlich tiefer und leiser. Bei allem Gekämpfe ist so ein bisschen Ruhe ja auch mal schön. (lhi)

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