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5 dinge, die wir gelernt haben

1 Populisten posten Schneebilder

Handflächengroße Hagelkörner am Gardasee, apokalyptisch anmutende Waldbrände auf Mittelmeerinseln und eine Sintflut in Kanada. Die Wetterextreme häufen sich weltweit. Aber ist das bloß Wetter oder doch schon Klimawandel? Eine Studie belegt nun: Die extreme Hitze im Juli wäre ohne Treibhausgas-Emissionen „praktisch unmöglich“ gewesen. Bayerns Vizeministerpräsident Hubert Aiwanger ist das egal. Er postet bei Twitter aktuelle Schneebilder aus den Alpen. Der Hitzesommer sei ausgeblieben. Aiwanger fragt spöttisch: „Was nun?“

2 Reiche kriegen Solidarität

Nicht ausgeblieben ist die Panik unter Deutschlands Reichen, weil es künftig ab einem zu versteuernden Einkommen von mehr als 150.000 Euro pro Jahr und Paar kein Elterngeld mehr geben soll. Eine Petition gegen die Pläne hat in nur drei Wochen rund 600.000 Unterschriften gesammelt und damit deutlich mehr Befürworter, als potenziell von den Kürzungen betroffen sind. Eine Petition, die sich für die Kindergrund­sicherung einsetzt, haben in drei Monaten nur knapp 200.000 Menschen unterschrieben.

3 Morgensport begeistert

Mehr Aufmerksamkeit bekommt derzeit die Frauenfußball-WM. Deutschlands Auftaktspiel sahen im ZDF am Montagmorgen zu unsportlicher Zeit (10.30 Uhr) 5,61 Millionen Menschen. Der Marktanteil lag bei 60,4 Prozent. Zur Wahrheit gehört aber auch: Die TV-Konkurrenz war schwach, parallel liefen eine Wiederholung des Wissensquiz „Meister des Alltags“, die Gerichtssoap „Das Strafgericht“ und zehn Folgen „Scrubs“ von 2002.

4 Schlussstriche ziehen ist nicht

Konkurrenz muss CDU-Chef Friedrich Merz aus den eigenen Reihen fürchten. Sein In-den-Kommunen-könnte-man-es-mit-der-AfD-doch-ruhig-mal-machen-Testballon hatte zu heftigem Gegenwind geführt. Auch die Debatte über seine Kanzlertauglichkeit ist eröffnet. Da hilft es auch nichts, wenn Merz die Diskussion einfach ablehnt. „Spekulationen über Koalitionen oder gar Personaldebatten gehören derzeit nicht zu den Aufgaben der CDU“, sagte er.

5 Kein Sommerloch-Tier in Sicht

Die Aufgabe von Medien: ein Sommerloch-Tier finden. Das schien gelungen, eine Löwin versetzte Brandenburg und Berlin vor einer Woche in Aufregung. Nach drei Tagen gab es Entwarnung, die Fotos zeigten ein Wildschwein. Was, wirklich? Die Polizei, die mit Hunderten Beamten auf Löwenjagd ging, wollte doch bloß ins Wochenende! Das war eindeutig ein Löwe. Am Mittwoch nun die laborgestützte Gewissheit: Die gesammelten Kotproben stammen vom Wildschwein. Doch Restzweifel bleiben. War das die richtige Kacke? (pw)

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