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5 dinge, die wir gelernt haben

1 Es gibt Krieg gegen Gott

Das islamistische Regime in Iran terrorisiert seine Bür­ge­r:in­nen mit Gewehren und Todesurteilen. Mohsen Schekari und Madschid-Resa Rahnaward wurden hingerichtet, weil sie „Krieg gegen Gott“ geführt hätten. Dutzenden weiteren droht das gleiche Schicksal. In den Büchern, auf die sich diejenigen berufen, die im Namen Gottes Krieg gegen die Menschen führen, spricht das Höllenfeuer: „In mir sind die Tyrannen und die ungerechten Hochmütigen.“

2 Wasser ist mächtig

Es sei das „größte, zylindrische freistehende Aquarium der Welt“ hieß es über den „AquaDom“ in Berlin. Am Freitagmorgen hielt es seinem Inhalt nicht mehr stand. Eine Million Liter Salzwasser, tausend Tonnen schwer, zerstörten das Erdgeschoss des Hotels, in dem sich der 16 Meter hohe Behälter aus Acrylglas befand. 1.500 Fische aus etwa 100 verschiedenen Arten hatten im Aquarium gelebt. Materialermüdung könnte die Ursache sein.

3 Alter ist ein Stigma

Warum wollen Menschen nicht bis 67 arbeiten? Das fragt sich die Politik. Aufschluss kann eine aktuelle Studie der Antidiskriminierungsstelle zu Ageism geben. Ihr Ergebnis: Altersdiskriminierung ist weit verbreitet. Rund ein Drittel der Befragten fordert, alte Menschen sollten wichtige berufliche Rollen an Jüngere abtreten. Mit „alt“ meinen sie 60. Mehr als die Hälfte glaubt, Ältere würden keinen entscheidenden Beitrag zum gesellschaftlichen Fortschritt leisten. Angesichts einer Welt, die Menschen nach Nützlichkeit sortiert, möchte man sich schnell in die Rente verabschieden.

4 Winter ist Streikzeit

Magere Löhne und hohe Inflation vertragen sich nicht. In Großbritannien wird gestreikt: Die Bahn, die Post und erstmals in der Geschichte auch landesweit das Pflegepersonal der Krankenhäuser. Nun wird an die Streikwelle von 1978/79 erinnert, auch bekannt als „Winter des Unbehagens“ (Richard III.) – ohne Shakespeare und NHS geht nichts. Nach den Streiks war es vorbei mit der Labour-Regierung. Das dürfte den heute amtierenden Tories zu denken geben.

5Erdoğan hat Schiss

Ein Istanbuler Gericht hat den Bürgermeister der Stadt, Ekrem İmam­oğlu, zu zwei Jahren und sieben Monaten Haft verurteilt. Wenn das Urteil nach der Revisionsverhandlung rechtskräftig werden sollte, dürfte der beliebte Politiker von der sozialdemokratischen CHP bei den Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr nicht gegen Recep Tayyip Erdoğan antreten. Mit dem Slogan „Her şey çok güzel olacak“, alles wird so schön werden, hatte İmamoğlu die AKP in Istanbul besiegt. Jetzt schlottert Erdoğan vor Angst, dass in der ganzen Türkei alles sehr schön werden könnte.

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