5 dinge, die wir diese woche gelernt haben:
1 Trump-Veräppelung wird institutionalisiert
Die beste Sich-über-Trump-lustig-Macherin Sarah Cooper bekommt bald eine Show bei Netflix. Cooper ist bekannt geworden mit sehr witzigen Trump-Parodien in sozialen Netzwerken. Dort lässt sie die Tonspur der wirren Präsidentenreden laufen und ahmt ihn mit dem Mund und in Mimik und Gestik nach. Nur so kann man ertragen, was er sagt.
2 Guttenberg ist jetzt Dr. phil., aber leicht hat er es nicht
Diese Scharte konnte er nicht unausgewetzt lassen: Karl Theodor usw. zu Guttenberg, schnell verglühte CSU-Lichtgestalt und einst Minister unter Merkel, war seinerzeit über eine wüst zusammenkopierte Dissertation gestolpert. Nun hat er wieder einen Titel, erworben für eine Arbeit, die er an der Southampton Business School eingereicht hat. Dr. phil. darf er sich nennen. Im Zwielicht ist er aber dennoch, denn Guttenbergs Doktorvater ist umstritten: Richard Werner, Öxit-Befürworter, Verfasser von Tweets mit Rechtsdrall und laut Linkspartei-MdB Fabio De Masi insgesamt „etwas abgedreht.“
3 Der DAX bekommt komischen Zuwachs
Eigentlich nur konsequent: Ein Essensauslieferer, der im vergangenen Geschäftsjahr 648 Millionen Euro verbrannt hat, soll laut Börsenexperten beste Aussichten haben, ein Unternehmen, das Milliardenbetrügereien vor aller Augen gemacht hat, im DAX zu ersetzen: Delivery Hero, das sein Deutschlandgeschäft in die Niederlande verkauft hatte, wird wohl an Stelle von Wirecard in die Riege der 30 DAX-Unternehmen aufsteigen.
4 Social Media essen Zeit und gute Stimmung auf
Die urlaubsbedingte Twitterabsenz einfach fortgeführt, nur ein- oder zweimal Texte als lesenswert empfohlen, mehr nicht. Wie befreiend! Mehr Zeit, weniger sich aufbauender Groll durch wüst aus dem Ruder laufende Tweetiraden, keine von vornherein zum Scheitern verurteilte Humorversuche – ein Zugewinn an Lebensqualität.
5 Unrasiert zur Familienfeier: schwierig
Tatsächlich! Auch wer in linken oder sich für links haltenden Kreisen einigermaßen unrasiert (Bartologie-Index: etwas zwischen 5- und 7-Tage-Bart) zu einer Familienfeier aufzubrechen gedenkt, wird von Seinesgleichen ermahnt: So könne man doch dort nicht hin! Die Geschichte des Barts, eine Geschichte voller Missverständnisse, auch 2020 noch. Was meinen Sie, liebe Leserinnen und Leser: Setzt unrasiert sein auf der Familienfeier einen modischen Akzent oder ist es nur pseudorevolutionäre Auflehnerei? Mails bitte an bart@taz.de Felix Zimmermann
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