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5 dinge, die wir diese woche gelernt haben

1 Die AFD gendert gerne

Politiker*innen der rechtspopulistischen bis rechtsextremen AfD sind außerordentlich begeistert von Gender-Schreibweisen. Das zeigte sich zuletzt im Tweet eines Berliner Landespolitikers, der geschlechtsneutrale Wörter sogar dort sieht, wo andere (noch) blind sind. Sein Beispiel war die Formulierung „Fahr­spurende“, die ja bekanntermaßen benutzt wird, um dem umständlichen „Fahrspuren und Fahrspurinnen“ aus dem Weg zu gehen.

2 Hunde sind wirklich gute Spürnasen

Hunde haben etwa fünfzigmal so viele Riechzellen wie Menschen und können feinste Nuancen unterscheiden. Jetzt sollen sie auch bei der Bekämpfung der Coronapandemie helfen. Die Bundeswehr bildet Diensthunde im Corona-Erschnüffeln aus, an Speichelproben von Infizierten, denn kranke Zellen riechen anders. In dieser Woche besuchte die Verteidigungsministerin die acht Schäferhunde, Spaniel und Retriever, und ließ sich von ermunternden Zwischenergebnissen berichten: 94 Prozent Trefferquote bislang. Noch ein bisschen Feintuning, und dann heißt es vielleicht bald: Leutnant Rex, übernehmen Sie!

3 Wir sind doch keine Mülltrennmeister

Wenn die Deutschen auf eines Stolz sind, dann auf das: Mülltrennung. Sie trennen aber offenbar nicht so sorgfältig, wie gedacht. Das hat eine Analyse des Umweltbundesamtes ergeben, das sich durch 2.800 Mülltonnen wühlte. Allein 40 Prozent bestünden aus Bioabfall und können so nicht zu Kompost oder Biogas weiterverarbeitet werden. Auch Altglas, Altpapier oder Plastik landen oft in der Restmülltonne und werden deswegen nicht recycelt.

4 Die Post entdeckt das Internet

Die Deutsche Post bietet eine neuen Service an: Brief­empfänger*innen können sich vorab per E-Mail darüber informieren lassen, was demnächst im Briefkasten liegen wird. Künftig soll man sich Briefe auch geöffnet und eingescannt zuschicken lassen können. Wenn das so weitergeht, wird es irgendwann sogar möglich sein, Post vollständig über das Internet zu verschicken.

5 Nur Bares ist Wares

In Deutschland hängt man nach wie vor am Bargeld. Das ergab eine Umfrage der Bundesbank. Im Schnitt horten Deutsche 1.364 Euro Bargeld zu Hause oder in Schließfächern, dazu 107 Euro im Geldbeutel. Die Studie hat aber zwei Schwächen: Die Daten sind von 2018 und neuerdings wird vermehrt Kartenzahlung akzeptiert. Und sie basieren auf Eigenangaben. Und wer weiß schon, wie viele Scheine und Münzen in Sofaritzen und Jackentaschen versteckt sind? Sebastian Erb

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