5 dinge, die wir diese woche gelernt haben:
1 Horrorfans sind krisenfester
Fans von Horror- und Pandemiefilmen sind während der Coronakrise entspannter und weniger ängstlich. Das ergab eine Studie der University of Chicago und der Aarhus University in Dänemark. Die ForscherInnen haben dazu 310 Menschen nach ihren Filmvorlieben gefragt und ob sie während Corona Ängste, Schlafstörungen oder Ähnliches haben. Das Ergebnis: Wer Horrorfilme mag, entwickelt häufiger effektive Bewältigungsstrategien in Stresssituationen im realen Leben.
2 Bolsonaro bleibt locker
Ob Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro Horrofilme mag, ist nicht bekannt. Von seiner eigenen Coronavirusinfektion lässt er sich jedenfalls nicht stressen. „Schaut mir ins Gesicht, mir geht’s prima“, sagte er kürzlich einigen Reportern – und riss sich seinen Mundschutz vom Gesicht. Der Brasilianische Presseverband kündigte am Donnerstag an, Klage gegen Bolsonaro einzureichen, weil dieser Journalisten wissentlich der Gefahr einer Coronavirusinfektion ausgesetzt habe.
3 Heuler werden zügig fett
Kommen wir zu einem schöneren Thema als irre, rechtsextreme Präsidenten: Tierbabys! Am Donnerstag hat die Seehundstation Friedrichskoog in Schleswig-Holstein den ersten Heuler der Saison in die Freiheit entlassen. Seehunddame Mieke wurde Mitte Mai als Frühgeburt mit nur 8,6 Kilogramm aufgesammelt und zur Station gebracht, jetzt hat sie auf 20 Kilogramm zugelegt. 161 Seehundkinder warten noch auf ihre Auswilderung.
4 Franken wird bierfrei
Wild wird es jetzt auch im Süden. Ausgerechnet im Bierland Franken wird das öffentliche Trinken erheblich erschwert. Seit einer Woche darf etwa in Bamberg (SPD, Rauchbier) an Wochenenden in der Altstadt kein Alkohol mehr „to go“ verkauft werden. So soll ein Massenandrang auf den Straßen verhindert werden. Nürnberg (CSU, Tucher) zog am Freitag nach. Und da man wohl mit wütenden Reaktionen rechnet, werden in Bamberg Streetworker eingesetzt, die beruhigend auf die Bevölkerung einwirken sollen.
5 Berlin vibriert nicht
Öde ist es derzeit auch in Berlin, findet Sternekoch Tim Raue. Die Stadt sei gewachsen, „weil es ein Ort war, der vibriert hat“, sagte er am Mittwoch. Im Moment „vibriert die Stadt einfach nicht“. Er setzt sich etwa für Ausnahmen vom Lärmschutz, längere Schankzeiten und mehr öffentliche Orte für Gastronomie ein. Passiere das nicht, „gehen die Menschen woandershin.“ In Franken soll es schön sein. Paul Wrusch
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen