5 dinge, die wir diese woche gelernt haben:
1 Grüne fliegen weit
Wandern in den Anden, Skifahren in Norwegen, Eis essen in Kalifornien. Das waren die Winterreiseziele der Grünen Cem Özdemir, Jamila Schäfer und Katharina Schulze. Die Folge war ein Shitstorm, der über dem Atlantik für heftige Turbulenzen gesorgt hätte. Den KollegInnen von Vice wollte die Pressestelle der Grünen in dieser Woche nicht verraten, wie oft ihre Abgeordneten fliegen. Ist das nun eine unpolitische Neiddebatte oder grüne Bigotterie? Übrigens: Ein kompletter Kohleausstieg spart nur den CO2-Ausstoß von 50 Millionen Flügen nach Kalifornien. Manch einer wünscht sich da eine Verbotspartei zurück.
2 Vollbärte sind böse
Überall Haare: Herstellern von Nassrasierern dürfte der aktuelle Trend zum Vollbart nicht gerade entgegenkommen. Die neue Werbekampagne von Gilette hatte damit aber ganz bestimmt nichts zu tun: Unter dem Slogan #TheBestMenCanBe plädiert Gilette für ein modernes, untoxisches Männerbild. Machos und blöde Anmachen werden in dem Werbespot zurückgewiesen – und Vollbärte gibt es zufällig auch keine zu sehen.
3 Namen sind wichtig
Eigentlich dachte man, Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras sei unstürzbar. Er überstand die Proteste gegen die Schuldenkrise und seine eigenen uneingelösten Versprechen. Doch über den Namensstreit mit (Nord-)Mazedonien könnte er jetzt stolpern. Offenbar mobilisiert Nationalismus zur Zeit mehr Menschen als soziale Gerechtigkeit. Dabei sagte doch schon Goethe: „Name ist Schall und Rauch.“ (Das wollte ich schon immer mal machen, mit einem Goethe-Zitat enden.)
4 Winnetou trägt Perücke
Der Nachlass von Pierre Brice, der als Schauspieler von Winnetou berühmt wurde, wird kommende Woche versteigert. Unter den Hammer kommt neben zwei Bravo-Ottos auch seine Perücke. Wie, Winnetou trug Perücke? Wie soll ich das meinem 6-jährigen Ich erklären?
5 Werner Patzelt verdient
Der Dresdner Politikwissenschaftler Werner Patzelt ist schon lange für seine politische Nähe zu AfD und Pegida bekannt. Und er schreibt am Wahlprogramm der CDU in Sachsen mit. KollegInnen der Zeit fanden nun heraus, dass er 2014 die AfD beriet, wie sie gute Oppositionsarbeit machen könnte. Er erhielt dafür ein vierstelliges Honorar. Zu Recht, denn er war offenbar erfolgreich. Wenn im Herbst die AfD den Ministerpräsidenten stellen sollte, könnte er die CDU dann beraten, genau, gute Oppositionsarbeit zu machen. Immer schön flexibel bleiben. Kersten Augustin
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