5 dinge, die wir diese woche gelernt haben:
1 Bayern hat Probleme
„Was sind die größten Probleme in Bayern?“, hat Forsa Bürger im Freistaat gefragt. Auf diese wohlgemerkt offene Frage ohne Antwortvorgaben antworteten 24 Prozent „Lage am Wohnungsmarkt“ und 30 Prozent „Flüchtlinge“. Auf Platz eins: die „CSU“ (39 Prozent). Wir lassen das jetzt mal so stehen.
2 Israel und Indonesien haben sich wieder lieb
Okay, „lieb haben“ ist ein großes Wort für zwei Staaten, die nicht mal offizielle diplomatische Beziehungen unterhalten. Aber immerhin vergeben sie seit Mitte der Woche wieder gegenseitig Visa. Die Vergabe hatte das mehrheitlich von Muslimen bewohnte Indonesien im Mai gestoppt, aus Protest gegen die jüngsten Konflikte im Gazastreifen. Israel reagierte seinerseits mit einem Visa-Stopp. Dabei entwickelt sich Israel aktuell zu einem Reiseziel der wachsenden Mittelschicht Indonesiens, 2017 gab es einen Besucherzuwachs von 50 Prozent. Damit kann es jetzt also weitergehen.
3 Im „Sex-Club“ gibt’s auch Wasser
Erst rockte Mick Jagger mit den Stones das Olympiastadion, dann zog es ihn in Berlins „sündigen KitKat-Club“ (Bild). Dort, wo „nackte Penisse und Brüste schweißnass wippen“(Vice), habe Jagger Wasser statt Wodka getrunken und ein bisschen getanzt (BZ). Die anderen Partygäste hätten sich nicht um ihn gekümmert.
4 Die CSU kann nicht Verfassung
Kommen wir noch mal zur CSU, muss sein. Bei Twitter entspann sich am Mittwoch eine Diskussion um die Frage, ob Merkel Seehofer einfach entlassen könne. So verfassungsrechtlich. Der Pressesprecher der CSU-Fraktion im bayerischen Landtag, Franz Stangl, schrieb: „Und Sie glauben, dass man Politik macht, indem man in einem #Usermanual blättert (aka #Grundgesetz)?“ Ähm. Stimmt schon, das Grundgesetz ist eine Bedienungsanleitung. Aber eben die Bedienungsanleitung für Politik.
5 Endlich gibt es wieder Fußball
Am Dienstag eröffneten der FC Santa Coloma (aus Andorra) und der KF Drita (aus Kosovo) die Saison 2018/2019. Es handelt sich um die Vorqualifikation für den Europapokal, in die im Laufe der Woche auch Teams aus San Marino, Malta, Gibraltar und so weiter einstiegen. Denn jetzt mal Butter bei die Fische: Was da gerade in Russland passiert, ist ein Sommerspaß für ehrenamtliche Länderauswahlen, besucht von albern verkleideten Eventfans im Touristenmodus – Menschen, die nie für den Fußball gelitten haben, die nie bei 2 Grad im Nieselregen allein in der Stehplatzkurve standen. Echter Fußball findet in den Vereinen statt. Ist so!
Michael Brake, Paul Wrusch
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