5 dinge, die wir diese woche gelernt haben:
1 Missbrauch gibt es auch bei der UNO
Die #MeToo-Debatte über sexuellen Missbrauch zieht immer weitere Kreise – nun beklagen nach Recherchen des britischen Guardian Dutzende Frauen, die bei den Vereinten Nationen arbeiten, sexuelle Belästigung und Gewalt in ihren eigenen Büros. Klägerinnen würden dabei ignoriert, Täter kämen straffrei davon. UNO-Sprecher Stéphane Dujarric sagte, Generalsekretär António Guterres habe eine UNO-weite Taskforce eingesetzt, die das Problem sexueller Belästigung untersuchen werde. Niemand solle Angst haben, sich zu melden.
2 Dinosaurier leben
Wer Bilder von Automessen wie jüngst der Detroit Motor Show sieht, fühlt sich kurz in ein Remake von Spielbergs „Jurassic Parc“ versetzt: Eigentlich schon ausgestorbene Riesen in einer Art Freizeitpark. Doch nein, fette Geländewagen sind bei Autofreunden immer noch äußerst beliebt, nicht nur in Messehallen. Wenn das so weitergeht, könnte es ein Stoff für Spielberg werden. Mit Katastrophe am Ende.
3 Die Post bleibt weg
2017 wird bei der Bundesnetzagentur als Jahr der Klagen über die Deutsche Post in die Geschichte eingehen. Bei der Aufsichtsbehörde seien rund 6.100 schriftliche Beschwerden über die gelben Briefzusteller eingetroffen: zu selten geleerte Briefkästen, fehlerhafte oder zu späte Zustellung – alles in allem doppelt so viele Klagen wie noch im Jahr zuvor. Aber: Immerhin diese Beschwerdebriefe scheinen beim richtigen Empfänger angekommen zu sein.
4 Bonn ist ja gar nicht mehr Hauptstadt
Dass eine beschauliche Stadt am Rhein nicht mehr deutsche Hauptstadt ist, haben sie nun auch bei der Terrorbekämpfungsgruppe GSG 9 bemerkt. Die ist bislang in Sankt Augustin bei Bonn stationiert, und weil Hauptstädte stets eher im Fokus von Anschlagsplanern stünden, soll am Rande Berlins eine weitere Einheit der Truppe angesiedelt werden. Schwierig dürfte vor allem die Bestückung der Einheit sein, denn taugliche Männer und Frauen sind schwer zu finden.
5 Musik kann sich Zeit nehmen
Die 24 Präludien und Fugen für Klavier von Dmitri Schostakowitsch werden selten am Stück aufgeführt. Ein Mammutwerk, zweieinhalb Stunden hochkomplexer Musik, jedes Stück von funkelnder Prägnanz. Wenn überhaupt, wird es auf zwei Abende verteilt, manchmal nur in Auszügen gespielt. Aber es geht auch anders: Der Pianist Igor Levit hat das Opus 87 des russischen Komponisten am Donnerstagabend im Kammermusiksaal in Berlin vollbracht. Andächtige Stille, tosender Beifall. Felix Zimmermann
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