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45 Grad im Schatten

Als „literarische Installation“ versteht sich die ungewöhnliche Ausstellung „Vivre Milena Jesenska“, die bis zum 17. Juni im Wiener Messepalast zu erleben ist. Kleine Besuchergruppen werden durch Räume mit sparsamen, zeichenhaften Installationen geführt, wo Texte der tschechischen Journalistin Jesenska (1896 bis 1944) zu hören sind, gesprochen von der deutschen Schauspielerin Hanna Schygulla. Bereits bevor die Freundin Franz Kafkas ihre antifaschistische Haltung mit dem Tod im KZ Ravensbrück bezahlte, hatte sich die einst überzeugte Kommunistin vom Stalinismus losgesagt. Sie blieb daher in ihrer Heimat bis Ende 1989 eine Unperson. Die Installation, die bereits in Paris rund 15.000 BesucherInnen anlockte, soll Anfang 1991 auch nach Prag kommen.

Ein neues Zuhause sollen die „alten Römer“ in Westfalen erhalten: Mit dem ersten Spatenstich hat jetzt der Bau eines neuen Römermuseums in Haltern begonnen. Hier hatten die Legionäre bereits vor rund 2.000 Jahren ein Militärlager eingerichtet, von wo aus auch die Eroberung Germaniens weiter vorangetrieben werden sollte. Für das neue Museum, das einen lägst zu eng gewordenen Bau ersetzen soll, sind Kosten von 15,3 Millionen Mark veranschlagt. Eröffnungstermin des neuen Hauses mit den archäologischen Fundstücken aus der Epoche des Kaisers Augustus wird Mitte oder August 1992 sein.

Eine Kunstausstellung zum Thema Gewalt gegen Frauen beginnt am 13. Mai in der Evangelischen Akademie Nordelbien in Bad Segeberg (Schleswig-Holstein). Nach Mitteilung der Akademie werden bis zum 31. Mai 37 Arbeiten von 23 Künstlern gezeigt.

Der englische Sänger John Lawton feierte in den 70er Jahren hierzulande Erfolge mit den „Les Humphries Singers“ („Mama Loo“), als Leadvokalist bei „Lucifer's Friend“ gehörte er einer der ersten deutschen Heavy-Rock-Bands an. Später sammelte er weltweit Hits mit der englischen Gruppe „Uriah Heep“ („Free Me“). In den 80er Jahren dann wurde es still um den Mann, der sich erfolglos als Solist versuchte und seinen Wohnsitz wieder von Hamburg nach London verlegte, wo er als Sessionmusiker und stiller Teilhaber an einem Blumengeschäft den Lebensunterhalt bestritt. Jetzt hat er sich via Deutschland wieder ins Rockgeschehen begeben.

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