: 4 Millionen Arbeitslose
■ DGB: Neuer Nachkriegsrekord
Nürnberg (dpa) – Die Arbeitslosenzahl in Deutschland hat im Januar aller Voraussicht nach einen neuen Nachkriegsrekord von rund 4,05 Millionen erreicht. „Nach unseren Schätzungen hat die Zahl im Januar um etwa 250.000 zugenommen“, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), Ursula Engelen-Kefer, am Freitag der dpa in Nürnberg. Im Dezember waren noch 3,791 Millionen Arbeitslose gezählt worden.
Die genauen Januar-Zahlen gibt der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, am kommenden Donnerstag bekannt. Der bisherige Höchststand war im Februar 1994 mit 4,04 Millionen erreicht worden. Neben den offiziell registrierten Arbeitslosen habe es zuletzt weitere 1,471 Millionen Arbeitssuchende bei den Arbeitsämtern gegeben, die allerdings nicht als arbeitslos gezählt würden, sagte Engelen-Kefer. Im Westen beträgt die Arbeitslosenzahl laut DGB nun über 2,8 Millionen, im Osten 1,2 Millionen.
Nach DGB-Berechnungen kommen auf 100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte bereits 12 Arbeitslose im Westen und 21 im Osten. „Diese dramatische Entwicklung macht überdeutlich, daß den politischen Erklärungen zum Bündnis für Arbeit schnellstmöglich Taten folgen müssen“, sagte die Politikerin.
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