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30.000 gegen „Schnüffelstaat“

Bern (dpa/taz( - Mehr als 30.000 Menschen haben am Samstag auf einer von schweren Ausschreitunghen begleiteten Kundgebung in Bern gegen den Schweizer Schnüffelstaat“ protestiert. Am Rande der Demonstration kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, bei denen etwa 200 Randalierer Scheiben einwarfen, einen Brandanschlag auf eine Bank verübten, Autos umstürzten und ansteckten. Die Stadtpolizei setzte Wasserwerfer, Gummigeschosse und Tränengas ein. Es war die seit langem größte Demonstration in Bern. Zehn Polizisten und eine Reihe von Demonstranten wurden verletzt. 30 bis 40 Vermummte durchbrachen nach Polizeiangaben eine Absperrung, drangen in das Büro des Delegierten für das Flüchtlingswesden ein und entwendeten dabei Asylanten-Akten.

Auf der Großkundgebung protestierten Redner wie der Schriftsteller Adolf Muschg unter dem Motto „Schluß mit dem Polizeistaat“ gegen die bisherige Bespitzelungspraxis durch die politische Polizei, die eine Kartei mit 900.000 Karten führt.

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