: 30.000 Zairer fliehen nach Uganda
Bundibugyo/Berlin (ips/taz) — Rund 30.000 Zairer sind während der letzten Woche nach Angriffen von Regierungssoldaten nach Westuganda geflüchtet. Die Soldaten hätten Frauen vergewaltigt, Männer verprügelt und Häuser und Höfe geplündert, berichtete kürzlich eine Augenzeugin.
Seit Mitte Januar kämen immer mehr Flüchtlinge aus dem Gebiet der Muramba-Berge, so der Verwalter des ugandischen Distrikts Bundibugyo, Joab Mutanga. Mitte letzter Woche habe sich der Flüchtlingsstrom nach verstärkten Guerilla-Aktivitäten in drei zairischen Grenzbezirken intensiviert. Die Flüchtlinge hätten zunächst noch bei Freunden oder Verwandten Zuflucht gefunden. Mittlerweile gebe es aber Nahrungsmittelmangel. Das UNHCR- Büro in Ugandas Hauptstadt Kampala hat bereits einen Vertreter in die Region geschickt.
Die USA und die Weltbank haben gleichzeitig ihre Unterstützung für Zaires Präsident Mobutu bekräftigt. Herman Cohen, Afrika-Sekretär im US-Außenministerium, sagte dem US-Kongreß, Mobutu solle Präsident bleiben, „um das Militär zu kontrollieren bis es Wahlen gibt“. Am Donnerstag gab die Weltbank Kredite in Höhe von 16,6 Millionen Dollar an Zaire frei, die im Dezember 1990 eingefroren waren. In Zaire herrscht seit Dienstag Generalstreik.
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