29.11.2023 : taz Panter Stiftung präsentiert: All the Dots Connected Form an Open Space Within
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All the Dots Connected Form an Open Space Within
KVOST Kunstverein Ost e.V.
kuratiert von Marija Petrovic (Kunstverein Ost)
30.11. - 30.12.2023
Eröffnung . 29.11.2023 19 - 21 Uhr
Der 24. Februar 2022 wird häufig als das Datum beschrieben, das die Zeit plötzlich und unwiderruflich in ein "Vorher" und ein "Nachher" eingeteilt hat. Es ist unbestreitbar, dass der Überfall Russlands auf die Ukraine den endgültigen Punkt markiert, an dem es kein Zurück mehr zu einem "Vorher" gibt. Doch die brutale, lange anhaltende Aggression Russlands gegen seine Nachbarstaaten bleibt oft unterrepräsentiert, eine Aggression, die sich über Jahrhunderte zurückverfolgen lässt.
Die Ausstellung All the Dots Connected Form an Open Space Within untersucht, wie Erfahrungen von Gewalt, Unterdrückung und die Grauen des Krieges künstlerisch anhand persönlicher Erkundungen adressiert werden können. Im Fokus stehen dabei Auswirkungen auf das tägliche Leben und die eigene Umgebung, sowie unterschiedliche Strategien des Widerstands und der Fürsorge. Der Titel beschreibt eine Verschiebung der Perspektive, weg von den Gewissheiten der üblichen Fixpunkte hin zu dem Raum dazwischen.
Tamuna Chabashvili (*1979 in Tbilisi, Georgien) beschäftigt sich in ihren textilen Arbeiten mit Schutzräumen, die sich nah am Körper befinden. Erzählungen, sowie Erinnerungen von Migration, Flucht und kollektivem Trauma bilden für Tamuna die Basis ihrer Auseinandersetzung. So manifestieren sich in ihren Arbeiten Spuren, Archiv und Werkzeuge zugleich.
Sergey Shabohin (*1984 in Novopolotsk, Belarus) thematisiert in seinen Arbeiten das Verhältnis von staatlicher Kontrolle und Gesten von Solidarität und Widerstand im privaten Alltag. Besonders interessiert er sich für das Thema von unsichtbarem und verdrängtem Wissen.
Zhenia Stepanenko (*1996, Ukraine) untersucht, wie sich das Verhältnis zur Datscha in der Ukraine seit dem Beginn der Invasion grundlegend verändert hat. Zhenias Objekte greifen auf, dass der erlebte Verlust von Sicherheit und Privatsphäre sowie die Sorge vor einer erneuten Besatzung sich als Heimsuchung niederschlagen.
Diese Ausstellung ist Teil der Projektreihe Krieg und Frieden. Austausch über Grenzen hinweg, die die taz Panter Stiftung mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes 2022 ins Leben gerufen hat. Unabhängige und kritische Stimmen zu fördern, ist eine der Gründungsphilosophien der taz Panter Stiftung.
Besonders wichtig sind die von Dr. Tigran Petrosyan geleiteten Osteuropa-Projekte, und die in diesem Rahmen organisierten Workshops mit Journalist:innen aus dem postsowjetischen Raum. Die Ausstellung reflektieren neun von ihnen im Zuge des Workshops zu Kunst und Krieg, der im November in Berlin stattfindet. Ihre Gedanken teilen sie in einer Sonderbeilage der taz Panter Stiftung, die zur Eröffnung am 29. November in der taz erscheint. Sie wird während der Ausstellung in KVOST ausliegen.
Über 200 Teilnehmer:innen aus der Region, von denen ein Großteil sowohl untereinander als auch mit der taz vernetzt ist, haben bisher von den Angeboten der Stiftung profitiert. Sie werden nach dem Absolvieren der Workshops oft fester Teil der Autorenschaft der taz und haben mit ihrer unermüdlichen Arbeit und vielfältigen Perspektiven Großes zur Berichtersattung der taz beigetragen.
Ausstellungsdaten
Künstler:innen Tamuna Chabashvili, Sergey Shabohin, Zhenia Stepanenko
Titel: All the Dots Connected Form an Open Space Within
Kuratiert von Marija Petrovic
Ausstellungszeitraum: 30.11. - 30.12.2023
Ort: KVOST . Leipziger Strasse 47 / Jerusalemer Strasse . 10117 Berlin