■ 27.000 Einwände gegen Atomreaktor: Die Null-Variante wurde nicht geprüft
Berlin (taz) – Gestern hat die Initiative „Bündnis gegen FRM II“ beim Bayerischen Umweltministerium über 27.000 schriftliche Einwendungen gegen den geplanten Forschungsreaktor von Garching abgegeben. Für die energiepolitische Sprecherin der Bündnisgrünen im Bayerischen Landtag ist das Genehmigungsverfahren ohnehin zu Farce geraten. Inbesondere habe das Ministerium versäumt, im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung die sogenannte Null-Variante zu prüfen, nämlich den völligen Verzicht auf das Projekt. Die Forschungen, mit denen die Münchener TU den neuen Reaktor rechtfertigt, könnten auch am internationalen Zentrum von Grenoble durchgeführt werden, argumentieren einige der Einwendungen. Andere vermissen die pflichtgemäße internationale Ausschreibung des Projekts. Statt dessen sei vorab ein Generalunternehmervertrag mit Siemens unterzeichnet worden.
Weltweit ist der geplante Reaktor umstritten, weil er mit hochangereichertem Uran betrieben werden soll, das auch zum Bau von Atombomben verwendet werden kann. Die USA haben erklärt, sie würden kein hochangereichertes Uran nach Garching liefern. nh
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