24 HEKTAR WALD SOLLEN GEFÄLLT WERDEN : Bahn startet trotz Kritik Bauarbeiten für Ostanbindung des BBI
Ungeachtet der Kritik von Verbänden und angedrohter Klagen startet die Deutsche Bahn AG die Bauarbeiten zur östlichen Anbindung des künftigen Großflughafens BBI in Schönefeld. Am Mittwoch werde südlich von Bohnsdorf mit der Rodung von Bäumen begonnen, teilte die Bahn mit.
Die zweigleisige elektrifizierte Strecke der östlichen Schienenanbindung folgt zwischen der Brücke der Autobahn 113 und der Siedlung Hubertus der Trasse der vorhandenen Anschlussbahn. Im Bereich Bohnsdorf rückt die neue Trasse rund 250 Meter von der Bebauung ab. Dann fädelt sich die neue Strecke in die „Görlitzer Bahn“ (Bahnstrecke Berlin–Cottbus) ein. Neu gebaut werden Straßenbrücken für die Autobahn 117, die Bundesstraße B 179 sowie den Schwarzen Weg.
Die rund sechs Kilometer lange Ostanbindung ermöglicht die Fahrt von Regional- und Fernverkehrszügen von der „Görlitzer Bahn“ zum Flughafenbahnhof. Zudem können Güterzüge Tanklager und Logistik des BBI anfahren.
Die Eingriffe in Natur und Landschaft werden nach Angaben der Bahn „umfassend ausgeglichen“. Eine rund zwei Kilometer lange Schallschutzwand soll Anwohner von Bohnsdorf vor Lärmbelastungen schützen.
Nach der Genehmigung der Ostanbindung am Freitag hatten unter anderem die Brandenburger Grünen die Bahn aufgefordert, auf eine sofortige Rodung von Bäumen zu verzichten. Es sei durchaus möglich, dass Naturschutzverbände in Kürze Klage einreichen würden, sagte der Umweltexperte der Grünen-Fraktion im Landtag, Michael Jungclaus. Eine Klage hätte nach seinen Angaben aufschiebende Wirkung. Die genehmigte Ostanbindung sei für die Anwohner und die Natur die schlechteste Variante, kritisierte Jungclaus.
Für die Trasse müssten 24 Hektar Mischwald gerodet werden. Zudem würden die Bewohner von Bohnsdorf zusätzlich zum Fluglärm auch durch Bahnlärm belastet, erklärte der Grünen-Politiker. (ddp)