164 Tote allein am Samstag in Syrien: Kampf um Aleppo und Damaskus
In Damaskus und Aleppo startet die syrische Armee auch am Sonntag Angriffe gegen die Rebellen. Israel breitet sich auf ein mögliches Vorgehen gegen syrische Chemiewaffen vor.

Auf einer Straße im südlichen Damaskus am Samstag. Das Foto stammt nicht von einem Pressefotografen, sondern von Augenzeugen. Bild: dapd
DAMASKUS/ JERUSALEM afp/dapd | Die syrische Armee hat nach Angaben von Aktivisten am Sonntagmorgen neue Angriffe gegen Rebellen in mehreren Stadtteilen der Hauptstadt Damaskus und der Wirtschaftsmetropole Aleppo gestartet. In Damaskus rücke die Armee mit Panzern in den umkämpften Stadtteil Barse ein, es gebe heftige Gefechte, erklärte die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Auch in dem vornehmen Stadtteil Masse werde gekämpft.
In Aleppo im Norden Syriens versuchte die Armee vom Morgengrauen an, die Kontrolle über den Stadtteil Salaheddin wiederzuerlangen, wie ein Aktivist telefonisch mitteilte. In Aleppo wird seit Freitag gekämpft, die aus Deserteuren zusammengesetzte Freie Syrische Armee konnte Aktivisten zufolge die Kontrolle über Salaheddin gewinnen. Die Rebellen kontrollieren demnach auch teilweise drei weitere Stadtteile.
In Syrien waren am Samstag nach neuen Angaben der Beobachtungsstelle für Menschenrechte 164 Menschen getötet worden, 86 Zivilisten, 49 Soldaten und 29 Rebellen.
Unterdessen bereiten sich die israelischen Streitkräfte sich auf ein mögliches Vorgehen gegen syrische Waffenarsenale vor. Verteidigungsminister Ehud Barak sagte am Wochenende in einem Fernsehinterview, er habe die entsprechende Anweisung gegeben. Der politische Direktor im Verteidigungsministerium, Amos Gilad, erklärte, noch habe das syrische Regime die Kontrolle über die Chemiewaffen des Landes. Es sei jedoch zu befürchten, dass die Waffen in die Hände der libanesischen Hisbollah, von Extremisten der Al-Kaida oder anderer „unverantwortlicher Elemente“ in Syrien fielen. Derzeit schützten die Syrer die Arsenale jedoch so gut sie könnten.
Leser*innenkommentare
toyak
Gast
Zitat: "In Damaskus rücke die Armee mit Panzern in den umkämpften Stadtteil Barse ein, es gebe heftige Gefechte, erklärte die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte."
Ich frage mich, seit wann diese Stelle existiert und von wem gegründet wird. Wie kommt es, dass diese Stelle als glaubwürdig angesehen wird. Eindeutig steht diese Märchenrechtstelle auf der Seite der Terroristen der FSA. Sie ist die Pressestelle von diesen Terroristen. Aber unsere Kriegstreiberblatt TAZ und andere Zeitungen kaufen dieser Stelle alles ab. Assad wird alle Landesteile unter Kontrolle bringen trotz dieser Angriffskrieg unterstützt von der Türkei, Saudi Arabien, Katar, USA, Frankreich, Großbritannien und andere Willigen, die im Irak und Afghanistan ganz schön verbrechen gegangen haben.
Zitat: "In Aleppo wird seit Freitag gekämpft, die aus Deserteuren zusammengesetzte Freie Syrische Armee konnte Aktivisten zufolge die Kontrolle über Salaheddin gewinnen."
Die Angabe stimmt überhaupt nicht, die "F"SA besteht nicht nur aus Deserteuren. Das ist doch reinster Blödsinn. Da kämpfen unsere Dschihadisten und andere Terroristen. Sie lassen sich von Urdemokraten Saudis, Kataraner, US-Amerikaner bewaffnen.
Zitat: "Es sei jedoch zu befürchten, dass die Waffen in die Hände der libanesischen Hisbollah, von Extremisten der Al-Kaida oder anderer „unverantwortlicher Elemente“ in Syrien fielen."
Und nun haben wir einen Grund in Syrien dieses Mal direkt einzugreifen. Die Behauptung mit Massakern usw. hat nichts gebracht. Die Terroristen haben die Massaker nicht gut begangen. Da müssten sie noch weiter ausgebildet werden, damit man am Ende daran glauben kann, dass die syrische Armee die Massaker gegangen haben.
Warum geht man der Frage nicht nach, aus welchen Elementen die "Oppositionelle" bestehen. Die obige Aussage legt doch diese Frage nah. Das würde aber unsere TAZ nicht passen.
Der einzige Schuldige ist Assad. Er ist der Verbrecher, so unsere Medien, die an Irak-Kriegstreiberei beteiligt waren und die terroristischen USA beim Verbrechen unterstützt haben.
titakjang
Gast
Vielen Dank für die links, Pauli! sehr wertvoll!
Obwohl man sich das Beschriebene oder Ähnliches denken kann, wenn man Syrien kennt, fehlen solche Analysen über kurdische Eigen-Süppchen, Ausmaß und konkrete Durchführung der türkischen Einmischung, und die Frage, wie die FSA zu anderen Gruppierungen, Religionen und Ethnien steht, vollkommen. Dies sind aber viel wesentlichere Fragen als die die man in den Medien täglich breitgetreten werden ("was sagt Westerwelle dazu")... frustrierend.
pauli
Gast
in den vergangenen tagen wurden kurdische städte in syrien von einer kurdischen koalition übernommen. interessant dabei, es wurden sowohl die syrische armee als auch die fsa aus diesen städten verdrängt bzw der zugang zu diesen städten wurde ihnen verwehrt.
nachzulesen bei joshua landis und rudaw. interessant, dass das bisher nirgendwo nachzulesen war.