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1.500 applaudierten Koschnick

■ 1. Mai in Vegesack: „Wiedervereinigung nicht auf dem Rücken der Arbeitnehmer“

Maikundgebung in Bremen-Nord: Blasmusik dröhnt über den Vegesacker Sedanplatz. Auf einem Kremserwagen stehen die Redner und warten auf ihren Einsatz. Das Transparent über ihnen fordert Arbeitszeitverkürzung. Auch auf dem Platz bestimmt die 35-Stunden-Woche das Bild der Transparente. 1.500 ZuhörerInnen haben sich eingefunden, so schätzt die Polizei später. Begeistert applaudieren die Menge dem Hauptredner Hans Koschnik. Immer wieder beschwört er die solidarische Gesellschaft. Die Wiedervereinigung dürfe nicht auf dem Rücken der ArbeitnehmerInnen ausgetragen werden, so Koschnik.

Traditionell stark vertreten sind die ArbeiterInnen vom Vulkan bei der Mai-Kundgebung. Die Angst vor Preiserhöhungen angesichts der bevorstehenden Wiedervereinigung beherrscht auch die Vulkan-ArbeiterInnen: „Hauptsache Arbeit.“ Darum begrüßen viele die Übernahme der MBB-Marinetechnik von Daimler-Benz. „Wir können uns die Arbeit ja nicht aussuchen“, sagt ein Maler. Und: „Hier geht es ja schließlich um unsere Arbeitsplätze.“ Der Maler ist noch recht gesprächig. Viele MitarbeiterInnen mögen sich jedoch zum neuen Vulkan-Ableger nicht äußern. Nur ein Jugendvertreter erklärt klipp und klar: „Ich verweigere jede Arbeit auf Kriegsschiffen.“ Er lehne deshalb die Übernahme der MBB-Marinetechnik ab. Die Zurückhaltung seiner Kollegen erklärt Betriebsrat Fritz Bettelhäuser: “ Unsere Kollegen sind davon ja nicht direkt betroffen. Sie lesen es in der Zeitung und dann ist gut.“

Ubu

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