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15 Gründe für den Prügel-PräsidentenJetzt wird es Ernst (August)!

Wulff? Vergessen Sie's! Es kann keinen idealeren Bundespräsidenten geben als Ernst August Prinz von Hannover. 15 Gründe, warum er Staatsoberhaupt werden muss.

Skeptischer Blick, fähiger Mann: Ernst August Prinz von Hannover. Bild: dpa

1 Unser nächstes Staatsoberhaupt ist Chef des Hauses Hannover, und Hannover hat ja nun derzeit offensichtlich einen guten Lauf - Lena, von der Leyen, Wulff und die Scorpions hören endlich auf.

2 Unser nächstes Staatsoberhaupt gehört nicht, wie zu Guttenberg, zum dahergelaufenen Landeier-, sondern zum Hochadel - worüber sich gerade Monarchisten und Nostalgiker freuen dürften, die noch immer ihren "Kaiser Wilhelm wiederhaben" wollen.

3 Unser nächstes Staatsoberhaupt gilt als ausgesprochen feierlich und feierfest - unter ihm würde es in Schloss Bellevue jedenfalls mehr Partyanlässe geben als nur das übliche "Sommerfest des Bundespräsidenten".

4 Unser nächstes Staatsoberhaupt ist Welfe, gehört damit, nach Aussterben der Merowinger, zum ältesten Adelsgeschlecht in Europas. Dennoch hat er als moderner Fürst profunde Erfahrungen mit der absoluten politischen Machtlosigkeit eines Bundespräsidenten.

5 Unser nächstes Staatsoberhaupt hat nicht nur einen britischen, sondern auch einen deutschen Pass. Die doppelte Staatsbürgerschaft eines Staatsoberhauptes wäre ein gesellschaftspolitisches Novum, dass ihn auch für progressive Linke wählbar machen würde.

6 Unser nächstes Staatsoberhaupt könnte König von England werden! Zwar verlor er, der 398ste in der Thronfolge, durch die Heirat mit einer monegassischen Katholikin alle Ansprüche auf den Thron. Ungewiss ist aber, ob die Ehe so lange hält, wie es dauert, die 397 Thronfolger vor ihm aus dem Weg zu räumen.

7 Unser nächstes Staatsoberhaupt ist alles andere als eine mimosenhafte Memme, die schon beim leisesten Gegenwind zu Boden ginge. Im Gegenteil: Der Mann gilt als ausgesprochen durchsetzungsfähig, zupackend und handgreiflich.

8 Unser nächstes Staatsoberhaupt ist von erstaunlicher Volksnähe, unvergessen seine legendär-symbolische Pinkelpause am türkischen Pavillon auf der Expo in Hannover.

9 Unser nächstes Staatsoberhaupt ist ein direkter Nachfahre von Kaiser Barbarossa, der der Sage nach in einer Höhle des Kyffhäuserbergs schläft, um eines Tages zu erwachen, das Reich zu retten und es wieder zu neuer Herrlichkeit zu führen. Wenn nicht jetzt, wann dann?

10 Unser nächstes Staatsoberhaupt wird keine ewigen "Ruck"-Reden halten und dann mal gucken, was passiert. Von unserem nächsten Staatsoberhaupt wirds stattdessen gleich was auf die Fresse geben.

11 Unser nächstes Staatsoberhaupt würde mit Caroline von Monaco eine First Lady mit ins Amt bringen, die das klassische "Damenprogramm" auf internationales Niveau heben würde: Zirkus! Formel 1! Spielbank! Glamour! Gutes Wetter!

12 Unser nächstes Staatsoberhaupt wäre nicht nur ein "unbequemer", sondern voraussichtlich sogar der allerunbequemste Bundespräsident, den dieses Land seit Johannes Rau hatte. Schließlich dient Unbequemlichkeit vor allem dem Übertünchen eigener Machtlosigkeit.

13 Unser nächstes Staatsoberhaupt ist offen für Neues und würde daher den Kampf gegen Drogen mit ungekannter Konsequenz und Opferbereitschaft so lange führen, bis alle Drogen endlich verbraucht wären - von ihm, versteht sich.

14 Unser nächstes Staatsoberhaupt nennt die Bild-Zeitung eine "Scheißzeitung".

15 Unser nächstes Staatsoberhaupt entstammt einer Familie, die auf rund 1.300 Jahre diplomatischer Aktivitäten zurückblicken kann - mit Vorfahren, die sich vor den Mauern von Akkon, Askalon oder Jerusalem aktiv in den Nahostkonflikt einbrachten, bevor es den Nahostkonflikt überhaupt gab.

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43 Kommentare

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  • K
    Klothildchen

    Ausgerechnet ein Amazon-Rezensent hat den nächsten Bundespräsidenten gefunden. Jetzt wird's doch nicht Ernst, sondern...

     

    Näheres hier:

    http://www.amazon.de/review/R37UUO4BR0D4YF/ref=cm_cr_pr_cmt?ie=UTF8&ASIN=B000R0JDSI&nodeID=#wasThisHelpful

  • WS
    Werner Schulze

    Ja seid ihr des Wahnsinns? Wie kann man ernsthaft den Pinkelprinz zum Bundespräsi machen wollen? So ein abgehalfteter Landesfürst hat heute in der Politik nichts zu suchen? Da gibt es echt bessere Kandidaten. In Zeiten, wo alle den Gürtel enger schnallen müssen, gibt es nur eine Alternative, GUILDO HORN. Da braucht man nicht einmal neue Türschilder im Bellevue. "Hoch auf dem gelben Wagen" kann er auch schmettern und das er Deutschland würdig vertreten Kann, hat er mit "Piep piep piep, ich hab euch alle lieb" beim Grand Prix eindrucksvoll bewiesen. Das er schon bereit steht, könnt ihr auf seine HP nachlesen http://www.guildo-horn.com/index.php

     

    werner

  • CB
    Calw Böblinger

    Der erste brauchbare Kandidatenvorschlag seit einer gefühlten Ewigkeit.

  • S
    systemix

    Bereits der prinzliche Großvater wusste sich auf welfische Art und Weise seinen Platz zu verschaffen. Wenn die Dorfjungen von Söhre seine großväterliche Hoheit heranreiten sahen, mussten sie schnell das Weite suchen. Denn kamen sie dem Herrenreiter zu nahe, so vermöbelte Hoheit die Jungen mit der Reitpeitsche. Leider ist einer dieser Jungen, der es immer gern erzählte schon verstorben. Auch sei daran erinnert, dass ja der Ernst-August aus Bronze vor dem Hauptbahnhof von Hannover seinerzeit die Eisenbahn verbieten wollte, weil er nicht duldete, dass ein Schneider oder Schuster genauso schnell wie er selbst reisen könnte. Der derzeitige Ernst-August dürfte bald das Werk seiner Vorfahren vollenden, denn nach dem Börsengang der Bahn dürfte sich das schnelle Reisen damit erledigt haben.

     

    Alles in allem bietet der Prinz die besten Voraussetzungen für das Amt des Bundespräsidenten. Ganz sicher wird es eine Steuererhöhung mit ihm nicht geben: nämlich die Erhöhung der Branntweinsteuer.

  • A
    asmista

    Ein eminent wichtiger 16. Grund: Schon Ernst-Augusts Vater ist seinerzeit in der Bundesversammlung 1954 gegen Theodor Heuss angetreten und hat nur knapp verloren! Für Details s. Wikipedia zu Bundesversammlung. Wenn man vom fehlenden Wahlerfolg damals absieht, könnten wir, wenn wir Ernst-August jetzt zum Präsidenten küren würden, die gute demokratische Tradition von Präsidentendynastien (man vergleiche Bush senior und junior) fortsetzen!

  • IN
    Ihra Nema

    Endlich, die taz und ich sind einer Meinung. Hoffnung für Schland!

  • W
    Wessi

    Manche Ossis haben was gegen den Adelpraesidenten, die nehmen aber wirklich alles sehr verbissen und vergessen den Spassfaktor der Aktion.

     

    Ich bin dafuer: Ernst-August for praesident!!!!!

  • S
    Smis

    Punkt 14 wär doch mal n gutes Argument! :D

  • T
    trenc

    Argh!

     

    Einen waschechten Welfen in _direkte_ Erblinie mit dem Stauferkaiser Barbarossa zu bringen, ich bitte Sie. Geht gar nicht!

     

    Der letzte männliche Staufer ist mit Konradin weggestorben. Ob und wie weit die weibliche Linie in die Welfen eingeheiratet haben, ist für die hochadelige Erbline weitesgehend irrelevant.

  • P
    Penelope

    Och...ich wäre ja eher für Prinz Frederik von Anhalt.

     

    Dann hätte man auch bei der Tagesschau endlich mal was zu lachen! :o)

     

     

    Und die Gabor als First Lady!!!

  • M
    Miklos

    Eine geniale Idee. Da fällt mir gleich eine schöne Überschrift für den Wahltag ein:

     

    Merkel angepisst: Ernst August wird Bundesprädident

  • K
    KlausB

    Thilo Sarrazin, alles andere ist nur warme Luft!

  • RZ
    Rainer Z.

    Ach, der Ernst, der will das doch bestimmt gar nicht.

    Den müsste man doch quasi ins Amt hinein... ähem... ja... prügeln.

    Oder?

  • HO
    Han O`Ver

    Aber auf jeden Fall!

    Der bestrecherchierteste und profundeste taz-Artikel, den ich in den letzten 10 Jahren gelesen habe.

    Ein kleinen Makel gibt es bezüglich der Recherche doch:

    Punkt 11.

    Mittlerweile weiß doch jeder 5-jährige, dass die Sache mit der Caroline nicht mehr so gut läuft. Da hättetet ihr mal besser recherchieren sollen (z.B. bei euren Lieblingsgazetten Bild und Bunt).

    Das neue Amt könnte allerdings wieder frischen Wind in diese glamouröse Beziehung bringen.

    Und wenn nicht - er könnte ja Lena heiraten. Zum Einen wär das ein schicker und aufregender Skandal und zum Anderen der endgültige Sieg der besten Stadt der Welt.

  • FM
    Francis Michel

    Sonst finde ich Euch Linke ja ziemlich nervtötend, aber hier habt Ihr einen Volltreffer gelandet! Jaaaaaa, Ernst August for President! Endlich mal ein handfester Kerl in diesem Amt, nicht wieder so ein weichgespülter Sesselfurzer. Einer, der bei Bedarf Politikern, Journalisten und durchaus auch anderen mal richtig eins auf die Schnauze gibt. Und der Bedarf ist wahrlich groß! Bundespräsident E. A. v. Hannover dürfte innerhalb kürzester Zeit beim Volk sehr beliebt sein...

  • WM
    Walter Manzey

    In einem Interview in der SZ schlug Frau Hildegard Hamm-Brücher vor, den evangelischen Theologen und Altbischoff Wolfgang Huber auf den Präsidentenstuhl zu setzten, einen wahrscheinlich selbst für Katholiken - falls es solche noch gibt - akzeptabler, und vor allem unabhängiger Kandidat. Danach war das auch mein Wunschkandidat. Allerdings nach ihrem in allen Punkten überzeugenden Plädoyer für das Blaublut Ernst-August, kann ich mir nur noch ihn in Schloß Bellevue repräsentieren sehen, links ein Gläschen in der Hand, rechts etwas Monaco-Gebräuntes im Arm. Ein Beweis deutscher Weltoffenheit - und Afrika-Erfahrung, die hat er wahrlich reichlich. Jedoch müssen wir leider nun lediglich mit einem Wulff aus Hannover vorlieb nehmen. Immerhin eine Scheidung hat er bisher glänzend bewältigt und in der Bunten soll er ebenfalls schon aufgetaucht sein? Das punktet wiederum, wenn er auch nicht mit dem untadligen Adligen vergleichbar ist, nicht sein kann.

  • R
    Rheinfranke

    Prinz Ernst - August fände ich (wirklich!!!) gut, der hat eben Ecken und Kanten, nicht so ein aalglatter Typ Versicherungsonkel wie Wulff. Und auch wenn er August heißt, zum Grüßaugust läßt der sich von Merkel und Co. nicht machen! Sonst droht der Schirm!

  • S
    Stefan

    da wissen wir ja auch, warum er nicht gewählt wird: er ist einfach zu gut. würde jeder anderen person von charakter ja auch sogehen...

  • S
    Savannenpinguin

    Es kommt noch besser! Laut Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Wahl_des_deutschen_Bundespr%C3%A4sidenten_1954) war schon der Herr Papa nur knapp an der Wahl zum Bundespräsidenten gescheitert.

    Wäre da nicht Theodor Heuss gewesen, wer weiß... (ein Grund mehr, Theodor Heuss Denkmäler zu errichten, die dieser uns rechts und links um die Ohren hauen würde, lebte er noch)

  • L
    Lynn

    Liebe taz,

     

    das Wohl der taz liegt mir doch sehr am Herzen.

    Deshalb hier mal so ein Tipp....

    Im Internet zählen Klickzahlen, also je mehr Klicks, desto besser.

    Bei diesem Thema hier wäre es doch beispielsweise sehr einfach gewesen eine Strecke raus zumachen... und schwupps hat man genau die Klichzahlen mal 15 genommen. Hinzu kommt auch, dass Internetleser sehr schneller wieder weg sind und wenn sie einen langen Artikel sehen eher wieder auf die nächste Seite klicken.

    Sie lieben es für jeden Satz, den sie lesen noch mal einen Klick zu tun und ihr profitiert gleich mit!

     

    Liebe Grüße und ein schönes sonniges Wochenende!!

  • S
    Super

    Juchhe! Ich habe mich kaputt gelacht, passt gut zu den anderen Kandidaten. Wer sich traut eine alkoholisierte Bischöfin ins Gespräch zu bringen, schreckt auch vor Ernst August nicht zurück. Halleluja.

  • EF
    Ernst Fan

    Endlich mal einer mit durchschlagenden Argumenten! Ernst wir lieben dich ! Ernst for President!

  • MS
    M.Buikis, SED-Opfer

    Einen Prinzen und den Adel brauchen wir in der Demokratie nicht, das deutsche Volk es ablehnen, die Monarchie in Deutschland hat den ersten Weltkrieg dem Volke gebracht

  • Z
    Zumkotzen

    Wenn der Welfen-Prinz die Bild-Zeitung eine "Scheiß-Zeitung" nennt, hat er noch nicht die TAZ gelesen!

  • B
    broxx

    Gute Idee! Habe bloß Bedenken wenn der sich mit einem anderen Staatsoberhaupt in die Haare kriegt...gibt´s dann auf die Fresse???

  • MS
    M.Buikis, SED-Opfer

    Die Zeiten wo der Adel noch die Macht im Staate gewesen ist sollte vorbei sein, diese Prügelperson sollte eine Erziehunglektion erhalten. Solche Personen können eine Demokratie nicht vertreten und haben in der Vergangenheit auch das Volk nicht gewürdigt.

  • Y
    Yakitora

    Jawoll!!! Vor allem:

    Endlich mal eine "Neujahrsansprache des Bundespräsidenten", bei der man nicht einschläft!

    ;-)

  • D
    dito!

    volle Zustimmung!!

  • S
    Susonne

    Saugut! dem kann ich nur zustimmen.

  • S
    susi

    Ab Punkt 12 war auch ich überzeugt: Ernst August soll Bundespräsident werden! Ganz im Ernst!

  • U
    uschi

    schon alleine grund 14 reicht voll und ganz aus ihn sofort zu ernennen !

  • R
    Riin

    Punkt 10 gefällt mir besonders gut *grins*

  • D
    Deppenaugust

    Die erste Hälfte der Liste war ja ganz nett, aber danach nur noch Wiederholung. Bäh.

  • H
    Hauke

    Es gibt auch einen Fansong, der seine Nähe zur Punkszene rühmt, von der Band Terrorgruppe. Einfach mal ernst august und terrorgruppe bei youtube eingeben, ich denke das verleiht ihm zusätzliche Repräsentanzkraft auch für die Subkultur.

  • K
    kricket

    Endlich geht mal jemand mit dem erforderlichen Ernst an die große Pappnasensuche heran!

  • M
    Mischa

    Gratulation! Bester taz-Artikel seit langer Zeit!

  • FP
    for President

    Wirklich sehr gelungener Artikel, und die 15 Argumente haben selbst mich gerade überzeugt, dass einfach kein anderer dem Posten des Bundespräsidenten so gerecht werden könnte wie er ....

  • C
    Carsten

    Dem kann ich mich nur anschließen. Schlichtweg genial! :-)

  • DJ
    Depp Jones

    Großartiger Vorschlag!

    Den letzten Vertreter jahrhundertelanger Inzucht-Experimente zum BuPrä zu machen - da das Amt eh ein Königsersatz ist - prima!

  • N
    Nordwind

    yoh, pinkelt dem Politikerpack auch mal so richtig ins Revier und wenn dann noch nicht klar ist wer der Alphakampfhamster ist gibts noch was mit dem Schirm auf die Omme!

  • I
    IANC

    Saugut!

    Der beste taz-Artikel seit Ewigkeiten.

  • V
    vic

    Punkt 14 macht mir den Mann nun doch symphatisch.

    Also - Ernst 4 President.

  • T
    tsaimath

    Nun, also Grund 14 ist wirklich ein schlagendes Argument